Eigentlich gehe ich nie auf Preise ein, aber in diesem Fall ist es ja fast ein kleines Rätsel. Auf der einen Seite macht Nintendo mit seiner mobilen Strategie weiter ernst und veröffentlicht Layton’s Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre zuerst für iOS und Android. Und zwar für 17,99 Euro. Das ist für alle App-Zocker so etwas wie ein Mondpreis, denn schon bei Titeln für knapp zehn Euro wird teilweise von Wucher gesprochen. Nintendo begründet das damit, dass es ein „vollwertiger Konsolentitel auf Mobilgeräten“ sei.
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Ein detektivisches Trio: Layton-Tochter Katrielle, Assistent Drowrig und JHund Sherl. © 4P/Screenshot
Sightseeing statt Storytelling
Auf jeden Fall schlüpfen alle Spieler in die Rolle von Katrielle, die als Tochter des berühmten Professors noch um ihren Ruf kämpfen muss. Also gründet sie in London eine Detektei und startet ihre investigative Laufbahn. Dabei wird sie von einem leicht schusseligen Assistenten
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Keine Bange: Das Spiel ist komplett auf Deutsch erschienen. © 4P/Screenshot
Man vermisst manchmal den erzählerischen Zusammenhang, so dass man trotz des eleganten Comicflairs am liebsten nur die Rätsel durchgehen würde. Im Gegensatz zu früheren Titeln geht es nicht in erster Linie um ein Mysterium, sondern um viele unabhängige Fälle – sehr künstlich und banal werden übergreifende Hinweise dann in eine Form gepuzzelt. Immerhin sucht Katrielle ihren berühmten Vater, der scheinbar spurlos verschwunden ist: Während der eher humorvollen Inszenierung sorgt dieses Leitmotiv sowie eine Verschwörung zumindest im Ansatz für einen ernsteren Schatten im kunterbunten Alltag. Während man mit Katrielle über eine Karte von Ort zu Ort wandert oder mit dem Fahrrad fährt, entdeckt man nicht nur pittoreske Geschäfte und skurrile Charaktere, sondern ganz nebenbei die architektonisch authentischen Sehenswürdigkeiten vom Big Ben bis zum Tower.
Rätsel ohne Ende
Auch wenn Nintendo mit einigen Personalisierungen für Kleidung und Büro sowie überflüssigen Souvenirs den sammelnden Zeitgeist bedient, stehen die Rätsel im Mittelpunkt – und davon gibt es mit 185 (plus jene, die man runterladen kann) so viele
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Über 180 Rätsel diverser Art warten auf Knobefreunde. © 4P/Screenshot
Aber wer befürchtet hat, dass man sich angesichts der mobilen Strategie durch deutlich mehr Masse als Klasse knobeln muss, darf aufatmen: Das Rätseldesign ist über weite Strecken angenehm anspruchsvoll. Schon in den ersten Situationen werden die Gehirnzellen ebenso gefordert wie räumliches Denken. Steckt man fest, darf man auf Hilfen in mehreren Stufen zurückgreifen, indem man Münzen bezahlt, die man meist überall in der Umgebung findet – was recht ermüdend ist. Das ist aber immer noch ein sehr gutes System, weil es einem nicht nur schrittweise Hinweise vom Allgemeinen zum Besonderen liefert, sondern weil man für die Nutzung auch etwas verliert: nämlich Pikarat. Das ist die virtuelle Währung oder Belohung, die man je nach Schwierigkeit (es gibt fünf Stufen) des Rätsels für Lösungen bekommt, wobei man die maximale Anzahl nur ganz ohne Hinweise erhält. Wer genug Pikarat beisammen hat, kann auch weitere erzählerische Hintergründe freischalten.
Bedankt ♥
Deutsche Loka ist sehr gut.
Ich hätte gern noch erwähnt gehabt, wie gut euch die deutsche Loka gefällt. Ist leider weder unter + noch - zu finden
Dass das Rätselniveau der Vorgänger nicht hochgehalten werden kann, hängt aber eher mit dem Tod des Rätseldesigners zusammen. Der ist nämlich letztes Jahr verstorben..