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Landwirtschafts-Simulator 15 (Simulation) – Bauer sucht Spielspaß

Unglaublich, aber wahr: Der Landwirtschaftssimulator 2013 treckert weiterhin in den PC-Verkaufscharts herum, Bauer sucht Frau wurde von RTL immer noch nicht abgesetzt und Agrar-Fachzeitschriften erreichen teilweise astronomische Auflagenzahlen, von denen andere Branchen oft nur träumen können. Da versteht es sich von selbst, dass Giants Software und Astragon angesichts der anhaltenden Popularität auch in diesem Jahr eine neue Version ihres Bestsellers auf den Markt bringen. Und zumindest technisch hat sich auf den Bauernhof so einiges getan…

© Giants Software / Focus Home Interactive / Astragon Software

Nervige Altlasten

Darüber hinaus leidet das virtuelle Dasein als Landwirt an weiteren Schwächen, die schon in den letzten Jahren gestört haben: Warum darf ich auf der Karte immer noch keine Wegpunkte setzen? Warum darf ich kein Radio einschalten, während ich gelangweilt die Felder abfahre? Warum ist das Zeitlimit bei den Nebenmissionen häufig immer noch so knapp bemessen, wenn man sie (zu) spät annimmt? Zumal diese immer noch per Zufall und optional alle zwei oder fünf Minuten eingestreut werden und sich gar nicht an mein aktuelles Equipment anpassen. Dadurch sind die meisten dieser Nebenaufträge zunächst völlig uninteressant. Warum sollte ich zunächst 80.000 Euro ist das nötige Gerät investieren, um im Gegenzug läppische 5000 Euro beim erfolgreichen Abschluss zu verdienen? Hinzu kommen weitere Ärgernisse: So schön es auch ist, dass optional auch Controller und Lenkräder verwendet werden können, lässt die Maus-Empfindlichkeit selbst auf der höchsten Stufe noch zu wünschen übrig. Zudem lässt sich die Y-Achse zwar in den Optionen invertieren, doch bei der Verwendung einer Maus greift die Einstellung offensichtlich

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Für den schnellen Transport eignen sich Traktor und Hänger am besten. © 4P/Screenshot

nicht. Schade auch, dass man in der Außenansicht zwar ein Polygonmodell hinter dem Steuer beobachten darf, man in der Cockpitansicht aber plötzlich auf einem leeren Stuhl Platz nimmt und das Lenkrad wie von Geisterhand gedreht wird.        

Mit der skandinavischen Bjornholm-Karte bieten die Entwickler zwar ein gelungenes Szenario mit einer einladenden Landschaft und ansprechender Größe, doch beim zweiten Schauplatz hat man es sich sehr einfach gemacht und lediglich den Konverter angeschmissen. Warum? Beim Abstecher in die USA handelt es sich genau um die Karte, die man im Vorgänger als Erweiterung angeboten und bei der grauenhaften 360-Version direkt mit integriert hatte. Statt einfach zu recyceln hätte dem diesjährigen Auftritt ein weiteres frisches Szenario sicher gut getan.   

Mit Teamwork geht alles

Immerhin kehrt der kooperative Mehrspieler-Modus zurück, den man auf der 360 noch gestrichen hatte. Und im Teamwork entfaltet der Titel deutlich mehr Spaß als in der Rolle des einsamen Bauers – sei es, weil man zusammen viel mehr Unsinn anstellen oder gemeinsam für das große Ziel mit einer sinnvollen Aufgabenverteilung arbeiten kann. Schön auch, dass man sich immer noch sehr MOD-freundlich gibt und die von Nutzern erstellten Inhalte problemlos ins Spiel einbinden kann.