Vor allem der eigenwillige Humor trägt viel zur ebenso skurrilen wie morbiden Stimmung des Abenteuers und der vielen guten Quests bei. So begegnet man einer psychotische Vampirhexe, die frappierend an Schneewitchen erinnert, schlechte Erfahrungen mit sieben Zwergen gemacht hat, in einem Glassarg beerdigt wurde und Ärger mit ihrem Totenbeschwörer-Nachbarn hat.
Es gibt eine eifersüchtige Prinzessin, die ihre Widersacherinnen in Kröten verwandelt sehen möchte, äußerst geschäftstüchtige Drachen sowie untreue Ehefrauen, die lieber Abenteuer mit Untoten suchen als in einer Waldhütte zu hausen. Und dann gibt es da noch Talon Karrde, einen Schmuggler, der jedem Star-Wars-Fan irgendwie bekannt vorkommen sollte. Ich musste aufgrund der vielen Anspielungen und Wortspiele in den Gesprächen ziemlich oft dümmlich grinsen.
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Leider ist die Präsentation der Quests aber nach wie vor auf statische Textkästen beschränkt. Es gibt keine Sprachausgabe, keine animierten Porträts oder gar Gespräche. Das ist nicht nur staubtrocken, sondern fügt der Atmosphäre empfindlichen Schaden zu. Schnell klickt man sich nämlich einfach durch die witzigen Gespräche, da die spröden Kästelchen selten zum Verweilen einladen. Dummerweise entgehen einem so schnell Informationen oder Teile der Handlung. Zudem stagniert die gesamte Präsentation auf einem Niveau von 2005 – selbst Warhammer 40.000: Dawn of War (2004) sieht streckenweise besser aus. Umgebungen, Oberflächen, Lichteffekte, Animationen von Helden und Feinden im Kampf und auf der Übersichtskarte: hier ist wirklich gar nichts zeitgemäß.
Unausgewogener Schwierigkeitsgrad, coole Begleiter
Sehr cool hingegen sind meine Begleiter. Jede entführte Jungfrau, die mir gefügig gemacht wurde, kann mich nämlich direkt unterstützen. Sie verbessert eines meiner drei Hauptattribute Angriff, Verteidigung oder Intelligenz und steigt durch meine Aktionen in der Stufe auf. Zudem kann ich die holde Maid mit Waffen, Artefakten und Rüstungen
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versorgen, deren Boni sich ebenfalls auf meine Kampfstärke auswirken. Das motiviert, denn jeder Jungfrauenraub führt so direkt zu einer deutlichen Stärkung meiner Kampfkraft.
Leider ist der Schwierigkeitsgrad aber nach wie vor ziemlich unausgewogen. Oft begegnet man Armeen, die man mit ordentlicher Taktik und Vorbereitung relativ einfach besiegt – nur um kurz danach in eine Gruppe aus Paladinen und Magiern zu stolpern, bei denen ein drohendes „Unbesiegbar“ angezeigt wird. Ohnehin sind die Stärken-Einschätzung teilweise irreführend. Ich bin schon an Gegner geraten, die als „schwach“ eingeschätzt wurden, mir aber haushoch überlegen waren, während ich „starke“ Feinde recht einfach vernichten konnte.
Auch während Quests gerät man immer wieder an überraschende und nicht vermeidbare Kämpfe gegen extrem starke Feinde, die man partout nicht gewinnen kann. Das Problem: Ein Druck auf den Flucht-Knopf führt zur Niederlage. Ich kann meist nur kämpfen und sterben – oder direkt sterben. Ein Grund dafür, dass der Schnellspeicher-Knopf schnell mein bester Freund wurde.