Wo es in Kingdom Come: Deliverance 2 noch hakt
Insgesamt läuft Kingdom Come: Deliverance 2 flüssig und mir sind keine schwerwiegenden Bugs untergekommen. Was öfter passiert, sind komische Perspektiven in Dialogeinstellungen, unnatürlich lange Gesprächspausen und in Cutscenes nicht korrekt angezeigte Outfits von Heinrich. Hinzu kommen Fälle, in denen zum Beispiel die Tonspur fehlt oder NPCs bei Nacht gruselige gläserne Augen haben.
Unangenehmer finde ich diverse Logiklücken im Dialog, die beim Verfolgen von Quests nicht immer passend ineinandergreifen. Manchmal, jedoch nur in seltenen Fällen, bringt die Reihenfolge von Aktionen den Verlauf durcheinander und es ist nicht immer einwandfrei nachvollziehbar, was zum Vorankommen notwendig ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Questeinträge im Journal die gesammelten Informationen nicht vollständig und oft auch nicht eindeutig wiedergeben. Bei einer längeren Pause zwischen Spielsession kann das ärgerlich sein, besonders, wenn man die entsprechenden Dialoge nicht wederholen kann.
Verwirrend ist zudem, dass ich Betten bezahle, die danach nicht aufzufinden sind oder ich mit einem zu knackenden Schloss von meinem Zimmer ausgesperrt werde. Bei dem Umfang an Inhalten vestehe ich, dass irgendwo Stolpersteine verbleiben und zumindest werde ich nie am Voranschreiten gehindert, auch wenn es manchmal länger dauert, als mir lieb wäre. Gegen Ende meiner Testphase gab es übrigens einen großen Patch, der einige Schwächen in Angriff nimmt. Ich bin also zuversichtlich, dass auch die restlichen Kanten noch glattgebügelt werden.
Bisschen dick aufgetragen
Ohne damit ein Fass ohne Boden öffnen zu wollen, möchte ich anmerken, dass KCD 2 ein Spiel ist, das sehr stark aus einer lüsternden Sicht auf Frauen stattfindet. Mir persönlich geht die konstante Sexualisierung und Objektifizierung ein wenig auf die Nerven.

Es passt zwar zu dem präsenten Gedankengut derber Männer, die diese Welt dominieren, aber deshalb muss ich noch lange nicht zum fünfzigsten Mal und in jeder erdenklich Form unter die Nase gerieben bekommen, wie groß doch die Brüste von Katharina sind – ich kann sie selbst sehen.