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kill.switch (Shooter) – kill.switch

Während die Solid Snakes und Sam Fishers dieser Welt immer lautloser werden und jeden unnötigen Schusswechsel zu vermeiden versuchen, wird in Namcos kill.switch nicht mit bleihaltigen Auseinandersetzungen gegeizt. Einzelkämpfer Nick Bishop ballert sich nämlich alles andere als unauffällig durch die Krisenherde dieser Welt und bietet seinen Gegnern dabei trotzdem kaum Angriffsfläche – ob das Spaß macht?

© Namco (PS2 & Xbox) / Bitmap Brothers (PC) / Sony (PS2) / Flashpoint (PC)

Held ohne Vergangenheit

Zu Beginn wisst ihr nicht einmal, wer ihr seid, für wen ihr eigentlich arbeitet und warum ihr so willenlos gehorcht und tötet. Ihr wisst nicht einmal, ob ihr zu den „Guten“ oder „Bösen“ gehört. Zudem scheint euer Gedächtnis wie ausradiert und ständig werdet ihr von geheimnisvollen Stimmen und Flashbacks heimgesucht. Erst später wird euch eure schicksalhafte Rolle in einem gefährlichen Spiel aus Gedankenkontrolle, nuklearer Bedrohung und globaler Manipulation bewusst. Doch so interessant die Hintergrundgeschichte auch klingen mag, so knapp und beiläufig wird sie erzählt. Im Prinzip wirkt die schemenhafte Story sogar aufgesetzt und scheint lediglich Alibi-Charakter zu haben, um die gerade einmal fünf Einsätze Bishops irgendwie miteinander zu verknüpfen.

Wirre Vergangenheitsbewältigung: Die undurchsichtige Hintergrundgeschichte wird anhand sporadischer Flashbacks erzählt.

Kurz und heftig

Zwar sind die Aufträge in insgesamt 18 zusammenhängende Abschnitte unterteilt, aber die Kampagne ist dennoch viel zu kurz und wird lediglich durch den relativ hohen Schwierigkeitsgrad und die eingeschränkte Speichermöglichkeit in die Länge gezogen. Spielstandsicherungen sind nämlich stets nur am Ende eines Abschnitts möglich. Und dem zahlenmäßig weit überlegenen und äußerst aggressiv vorgehenden Feind ist man selbst auf dem leichteren der beiden zur Verfügung stehenden Schwierigkeitsgrade nur durch konsequentes Auswendiglernen sämtlicher Feinpositionen und -routen gewachsen – auf Übersichtskarten, Bewegungsmelder, Wärmesichtgeräte oder Ähnliches müsst ihr nämlich verzichten. Zudem werdet ihr schnell feststellen, dass die Gegner sehr zielsicher sind und schon wenige Treffer ausreichen, um euch in die ewigen Jagdgründe zu schicken.

Enemy Down! – Die Animationen sind durchaus gelungen.

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Gelenkiger Deckungskünstler

Da ihr also nicht sonderlich widerstandsfähig seid, euch niemand Rückendeckung gibt und ihr auch keine Superwaffen oder anderen Hightech-Schnickschnack im Gepäck habt, müsst ihr euch auf etwas anderes verlassen – und das ist in kill.switch die Deckung. Nick kann sich nämlich hinter jedem noch so ungeeignet erscheinenden Gerümpel nahezu kugelsicher verschanzen und blitzschnell das Feuer eröffnen. Egal ob umgekippte Sessel, unförmige Schutthäufen oder erhöhte Randsteine – Nick findet fast überall Unterschlupf und vermag sich seiner Umgebung millimetergenau anzupassen. Zudem besitzt er ein spezielles Nano-Implantat, das seine Wunden bis zu einem gewissen Grad selbstständig wieder heilen kann.

Auf der Mauer, auf der Lauer…: Allerdings habt ihr hier eindeutig die bessere Deckung.

Aggressive Widersacher

Die einzelnen Spielabschnitte sind dabei sehr linear und kompakt aufgebaut, so dass ihr euch trotz fehlendem Kompass bzw. Zielwegweiser nur selten verlauft oder von hinten überrascht werdet. Dennoch versuchen euch die sehr offensiv agierenden Gegner unbemerkt in die Flanke zu fallen, durch Stellungswechsel zu irritieren, unter Sperrfeuer zu umzingeln oder mit Granaten aus der Deckung zu locken. Zum Glück ist Nick aber nicht nur ein wahrer Deckungskünstler, der heranstürmende Gegner selbst blind erledigt, sondern auch ein reaktionsschneller Bodenturner, der blitzschnell aus der Gefahrenzone oder ohne große Angriffsfläche von Deckung zu Deckung hechten kann. Komisch allerdings, dass er als Kletterer und Weitspringer überhaupt nichts taugt und Höhenunterschiede nur über Treppen und Fahrstühle sowie Abgründe nur über Planken oder Umwege überwinden kann…

Im Fadenkreuz des Todes: Mit dem Scharfschützengewehr erledigt ihr Gegner aus sicherer Distanz.
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