Arcade? Tuning?
Ach, das waren noch Zeiten. Gute Zeiten. Zeiten, in denen Midnight Clubs, die Untergrund-Rennen der Need for Speed-Serie und Juiced die PlayStation 2 zum Glühen brachten. Letztgenannter Debüt-Raser des britischen Teams von Juice Games konnte die Vormachtstellung von EA und Rockstar Games zwar nicht ernsthaft in Gefahr bringen, bot mit einigen frischen Ansätzen jedoch eine willkommene Abwechslung.
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Willkommen in der Welt von Drifts, Hochgeschwindigkeit und gut gebauten Frauen. Willkommen in der Welt der Hot Import Nights! (360) |
Da zudem sowohl NfS Pro Street als vor allem auch die nächste Midnight-Club-Ausgabe auf sich warten lassen, hat „Juiced 2 – Hot Import Nights“ (J2) die große Chance, die Pole Position zu übernehmen.
Pures Rennvergnügen?
Vergesst den umständlichen Kalender des Vorgängers. Und hofft ja nicht auf eine frei befahrbare Stadt. J2 reduziert die insgesamt zehn Ligen in der Karriere auf das Wesentliche: Rennen, Rennen, Rennen. Dazu noch Driften, Tunen und Wetten. Doch das spielt eher eine untergeordnete Rolle. Das hört sich jetzt nicht nach besonders viel oder gar spannend an, doch dieses minimalistische Prinzip legt den Grundstein für durchaus ansprechende Unterhaltung.
Ich brauche mich nicht erst durch eine Pseudo-Stadt wühlen, um eine Tuning-Werkstatt zu finden, ich brauche mein GPS nicht konsultieren, um einen Standort eines Wettbewerbs ausfindig zu machen.
Stattdessen navigiere ich mich einfach und unkompliziert durch die leider etwas trockenen Menüs, wähle den Wettbewerb aus, an dem ich teilnehmen möchte und schon kanns losgehen.
Allerdings hat J2 durchaus mehr zu bieten als pure Bleifuß-Rasereien. Diese stehen zwar im Mittelpunkt (McFly? Jemand zu Hause? Das ist ein Rennspiel!), doch jede der Sprossen auf der Karriereleiter muss erst durch das Erreichen bestimmter Aufgaben freigeschaltet werden. Dazu gehören so einfache Missionen wie „Gewinne dies“, „Schaffe eine Geschwindigkeit von
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Die vor allem mit menschlichen Gegnern enorm unterhaltsamen Drift-Wettbewerbe finden an den ungewöhnlichsten Locations statt… (360) |
Erschreckte Unterwäsche?
Moment mal… Erschrecken? Pink Slip? Wetten? Okay: Eins nach dem anderen. Ähnlich wie in Milestones SCAR oder Total Immersion Racing könnt ihr den Gegner unter Druck setzen, der in Form einer sich füllenden Leiste optisch markiert wird. Ist diese Leiste voll, macht der jeweilige Kontrahent einen Fahrfehler und ihr könnt vorbeiziehen. An sich eine lohnenswerte Ergänzung, die allerdings auf Dauer an Reiz verliert. Vor allem in den so genannten „Last Man Standing“-Wettbewerben, in denen eine Berührung mit der Leitplanke zum Ausscheiden führt, kann man sich „wie blöd“ hinter einen Gegner setzen und sich sicher sein, dass er nach wenigen Sekunden nicht mehr am Rennen teilnimmt – die ganze Angelegenheit wird unheimlich berechenbar.
Bei den Wetten gibt es ein ähnliches Phänomen: Anfangs reizvoll, da neu und interessant, später nur noch ein notwendiges Übel, da auch hier viel Berechenbarkeit Einzug hält.