Veröffentlicht inTests

Job Island (Musik & Party) – Job Island

Was unternimmt man, wenn ein monströser Komet auf die Erde zu rast? Man nimmt 50 alberne Aushilfjobs an, um sich den Weltenretter-Superheldenanzug aus dem Teleshopping-Kanal leisten zu können! So lautet zumindest Hudsons Antwort auf die apokalyptischen Bedrohung. Die alberne und in niedliche Comic-Bilder verpackte Geschichte dient als Rahmenhandlung von Job Island. Doch Vorsicht: Dahinter verstecken sich Minispiele. Üble Minispiele. Minispiele von der Art, dass ich mir wenige Stunden später wünschte, den Weltuntergang nie abgewendet zu haben.

© Hudson / Konami

Minispiel-Apokalypse

Dümmer geht’s nimmer: Rhythmisches Rübenreißen mit schwammiger Gestenerkennung.
Mit stoischer Routine reiße ich die Spitze meiner Fernbedienung rhythmisch in die Höhe. „Ploing, ploing“ tönt es aus den Lautsprechern, während mein Alter Ego eine Möhre nach der anderen aus dem Acker zieht. Mal landet eine auf der Ladefläche des Lastwagens, mal nicht.  Besonders großen Einfluss darauf habe ich nicht: Die träge Bewegungserkennung macht das Erntehelfen zum Glücksspiel. Schon wenige Minuten nach der zuckersüßen Einleitung rund um den Weltenretter-Opi und seine Enkel friert mir das infantile Grinsen im Gesicht ein.

Die nächste Disziplin steht an: Diesmal posiere ich in einem aufgeblasenen Body-Builder-Anzug. Das sieht zwar hübsch dämlich aus, ist aber fast genau so öde wie das Wurzelrupfen. Immerhin ist diesmal die Steuerung idiotensicher.

Der Preis ist heiß

Job Island hält ganze 50 solcher Minispiel-Schlaftabletten bereit. Die Entwickler haben sich sogar die Mühe gemacht, einen richtig netten Einzelspielermodus um das Spiel herum zu basteln. Ich verdiene mir nach und nach das Geld für immer neue Anzüge, welche mir den Zugang zu neuen Jobs ermöglichen.
Einschläfernder als Valium: Wählt die richtige von drei Bodybuilder-Posen aus.
Auch allerlei Nippes und Hilfsmittel wie z.B. einen Zeitlupenfunktion gibt es im Teleshopping-Kanal des hyperaktiven Schnauzbartträgers und seines transsexuellen Kollegen im pinkfarbigen Anzug zu kaufen. Doch was nützt all das schräge Beiwerk, wenn die Minispiele selbst öder sind als ein Fernsehabend auf 9Live?

Es gibt zwar nur wenige Totalausfälle wie das Erntespiel, aber auch die restlichen Exemplare wirken trotz ordentlicher Steuerung schrecklich simpel. Als Fernsehmoderator präge ich mir z.B. ein paar nichtssagende Symbole im Memory-Stil ein. Als Imbissbudenbesitzer darf ich meine Grillspieße sogar direkt mit der Fernbedienung wenden. Bei Disziplinen wie dieser kommt sogar beinah so etwas Ähnliches wie Spielspaß auf – allerdings auch nur für ein paar Sekunden. »Ich würde jetzt gerne gehen.« lautete auch Pauls begeisterter Kommentar schon nach kurzer Zeit.     

  1. Termix hat geschrieben:Ihr lest die Prozente falsch:
    38% = 38 von 100 Spielern finden das Spiel zu 38% irgendwie ansprechend und seis nur die Story!

    Eher 100 von 100 finden es zu 38% gut oder
    100 von 38 finden das Spiel gut (wenn überhaupt)

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1