Honigsüße Namen
Eines der wenigen echten Highlights von Nightfire ist der schon anfangs erwähnte Soundtrack: die atmosphärischen Stücke könnten direkt den letzten zehn Filmen entnommen sein, und passen wunderbar zum Spiel. Dazu gibt es viel gute englische Sprachausgabe, wobei leider nicht Pierce Brosnan den Part des Polygon-Bonds übernommen hat. Außerdem leiden die Sprachfetzen vor allem bei Funk-Gesprächen innerhalb der Missionen an akuter Unverständlichkeit, was mangels Untertitel schnell zu Verwirrung führen kann. Dafür sind die wie üblich etwas hohlen Gespräche zwischen James und den vermehrt auftretenden Bond-Girls mit wohlklingenden Namen wie Dominique Paradis oder Zoe Nightshade umso besser zu verstehen.
Die Steuerung gibt keinen übermäßigen Grund zur Klage. Es stellt sich jedoch die Frage, warum die üblichen Waffenwahl-Hotkeys wegrationalisiert wurden. Außerdem kann sich James zwar nach links und rechts lehnen, allerdings vollzieht er diese Bewegung derart langsam, dass ein schnelles Rein-und-Rausrennen den selben Zweck besser erfüllt.__NEWCOL__
Ärgerlich ist auch, dass die Kollisionsabfrage noch böse verbuggt ist: nicht nur, dass unser Lieblingsagent problemlos durch Kisten oder Fässer laufen kann, er bleibt auch gerne an diversen Ecken hängen, womit das Quickload-Problem wieder ans Tageslicht kommt.
Bond-Bots
Der Multiplayermodus lässt bis zu 32 Nachwuchsagenten auf das Feld der Ehre. Die Spielmodi entsprechen den üblichen Standards, heißen hier aber beispielsweise »Combat Train« statt »Deathmatch«. Außerdem dürfen leere Spielerslots mit Bots aufgefüllt werden, die der KI-Kompetenz Ihrer Singleplayer-Pendants entsprechen. Hier wie da werden Splatter-Freunde aber keinen allzu großen Gefallen an Nightfire finden, denn abgesehen von umfallenden Gegnern gibt es keinerlei gewalttätigen Inhalt in diesem in vielerlei Hinsicht blutleeren Game.