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Insurgency: Sandstorm (Shooter) – Yalla, yalla!

Dieser Online-Shooter hat es in sich! Insurgency: Sandstorm ist zwar nicht Arma, hält sich aber irgendwo zwischen der Militär-Simulation und einem Battlefield auf. Das heißt? Es ist zugänglich, verlangt aber Einarbeitung, ein überlegtes Vorgehen und verzichtet auf Hilfen, die anderswo selbstverständlich sind. Die verbleibende Munition wird etwa ebenso wenig angezeigt wie Gegner markiert oder Abschüsse gemeldet werden. Und diese seltene Mischung könnte durchaus das Rezept für einen Geheimtipp sein…

© New World Interactive / Focus Home Interactive

Kenne dein Kaliber!

Witzig, dass sich manche Spieler über die angeblich übermächtigen Schrotflinten aufregen. Dabei funktionieren die Waffen hier ausnahmsweise so, wie sie es auch in Wirklichkeit tun: als mächtige One-Hitter, die über mittlere Distanz noch großen Schaden anrichten. Knifflig sind dafür die lange Wartezeit nach jedem Schuss sowie die relativ geringe Munitionsmenge, bevor man nachladen muss.

Anders als in den meisten Spielen sind automatische Waffen bei Schusswechseln auf nahe Entfernung daher im Vorteil. Man muss sich nur umgewöhnen, denn Sturmgewehre z.B. sollte man nicht mit einer beliebigen Menge Munition jederzeit nachfüllen, sondern stattdessen in einer ruhigen Sekunde erst nachzusehen, wie viele Patronen man eigentlich noch zur Verfügung hat. Beim Nachladen tauscht man nämlich stets das komplette Magazin gegen ein neues. Entweder hebt man das aktuelle dann für später auf oder schmeißt es einfach weg, um schneller das nächste einzuschieben.

Warum die Exkursion in die Waffenkunde? Weil es sich verdammt gut anfühlt, dass Insurgency das reale Waffenhandling ernst nimmt! Natürlich ist es nicht der einzige Shooter, der den Spagat zwischen Realismus und flottem Multiplayer-Spektakel wagt; Rising Storm 2 schlägt etwa in eine ganz ähnliche Kerbe. Mehr als die Red-Orchestra-Serie ist es allerdings ein schneller

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Insurgency: Sandstorm bringt anspruchsvolle Action in das schnelle Online-Spiel. © 4P/Screenshot

Shooter, der sofort zur Sache kommt. Und anders als das durchaus ähnlich konzipierte Argo der Arma-Macher fühlt es sich dabei angenehm griffig an.

Um übrigens keine falsche Vorstellung zu wecken: Obwohl die Entwickler ursprünglich wohl eine Kampagne für Solisten inszenieren wollten, haben sie letztlich darauf verzichtet. Sandstorm findet also fast ausschließlich online statt. Lediglich die wenigen kooperativen Einsätze darf man alleine spielen, muss aber auch dafür online sein.

Was ihr wollt

So oder so geht es stets darum Positionen einzunehmen und zu halten. Im Koop-Modus tut man das zu Acht gegen vom Spiel gesteuerte Feinde, während im normalen PvP zwei bis zu 16 Spieler große und im kompetitiven Ranglisten-Match zwei fünf Personen starke Teams gegeneinander antreten. Jeweils unterschiedliche Modi stehen dafür zur Verfügung, die sich jedoch nicht allzu stark unterscheiden: Das eine Mal kämpft man immer nur um eine einzige Stellung, bevor es zur nächsten geht, das andere Mal könnte sich das Team auf verschiedene Zielpositionen verteilen. Bewegliche Ziele wie in Dirty Bomb oder Overwatch gibt es leider nicht. Und es ist auch schade, dass das Fünf-gegen-Fünf nur in einem einzigen Modus ausgetragen wird. Ein wenig Abwechslung hätte der klassischen eSport-Disziplin durchaus gutgetan.

Mit dem Start einer Runde rennt man jedenfalls zum Zielgebiet, schnappt sich vielleicht eins der seltenen Fahrzeuge samt stationärem MG, flankiert Gegner oder nimmt sie aus der Ferne ins Visier. Zuvor gestorbene Spieler kehren dabei in festgelegten Wellen zurück, wobei eingenommene Ziele oft zusätzliche Wellen freischalten. Deren Anzahl ist nämlich begrenzt und sie werden noch stärker dezimiert, falls es ein Team schafft das Munitionslager am gegnerischen Startpunkt in die Luft zu jagen.