Die Geschichte braucht keine Worte: Starke Bilder und ein famoser Soundtrack erzählen von einer Welt, deren Titanen erstarrt sind, deren stumme Kanonen von Ranken überwachsen und steinerne Hochhäuser nur noch Erweiterungen schroffer Felsen sind.
Ein Kämpfer taucht in dieser Welt auf. Sein leuchtendes Schwert scheint ihren Kreaturen überlegen, aber der Drifter ist von einem Unheil befallen, das ihn wie eine Krankheit überall hin begleitet. Immer wieder übergibt er sich – tatsächlich scheint der Befall im Verlauf des Abenteuers stärker zu werden, anstatt zu verschwinden.
Fantasie statt Erklärgespräche
Ist dieser Kämpfer überhaupt der titelgebende Drifter? Die Vermutung liegt auf der Hand, genannt wird er aber nie als solcher. Immerhin kommt das gesamte Spiel ohne einen einzigen Dialog aus. Selbst wenn sich der Drifter mit den Bewohnern einer kleinen Ortschaft unterhält oder mit Helden, denen er unterwegs begegnet, bestehen Sprechblasen
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Famose Bildsprache: Preston erzählt viel über die fantasievollen Umgebungen. © 4P/Screenshot
Inspiriert scheint der Entwickler auch von Ico oder Shadow of the Colossus, denn ähnlich wie in den Spielen von Fumito Ueda verschwimmen die erzählerischen Grenzen zwischen Gut und Böse, während das Ziel, das Besiegen starker Wächter, als klares Ziel erscheint. Schon die schwarze, scheinbar klebrige Krankheit, ganz offiziell eine Metapher für Prestons eigene Herzerkrankung, erinnert an Uedas Symbolik. Mehr als Ueda erzählt Preston dabei über ausdrucksstarke Kulissen – ein Titan, der wie angewachsen einen fernen Berg umklammert, könnte alleine ein Buch füllen.
Säulen der Macht
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Selbst Missions-Beschreibungen werden nur über Bildsprache vermittelt. © 4P/Screenshot
Schon auf dem Weg dorthin begegnet er gefährlichen Kreaturen, verschlossenen Toren und tödlichen Fallen – es ist gut, dass das Spiel nach Betreten jedes Abschnitts speichert, um den Drifter im Fall seines Todes am Eingang des Abschnitts wiederzubeleben. Immerhin erwarten ihn mit fordernden Kämpfen und akrobatischen Sprüngen zahlreiche Herausforderungen, die ihn selten beim ersten Scheitern das Leben kosten, aber schnell für einen Abzug seiner Gesundheit sorgen.