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Humankind angespielt (OpenDev „Lucy“): Zeitalter, Kulturwahl, Diplomatie, Religion und Stabilität

Angespielt (OpenDev „Lucy“): Zeitalter, Kulturwahl, Diplomatie, Religion und Stabilität

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In Humankind entwickelt man seine Zivilisation bekanntlich über mehrere Epochen hinweg und kann bei den Ära-Übergängen entweder neue Kulturen auswählen oder weiter auf die bis dahin ausgewählte Kultur setzen. Mit der Entscheidung für eine Kultur legt man den Spielstil in der (folgenden) Epoche fest.

In dem OpenDev-Szenario „Lucy“ (Testszenario) startet man mit einem Nomaden-Stamm, der sich als „Einheit“ über die Hexfeld-Weltkarte bewegen lässt. Dabei sammelt man Nahrung, durchsucht verlassene Dörfer, erkundet das Gelände und kämpft gegen Tiere (inkl. Mammuts). Dadurch wird der Nomaden-Stamm größer und es werden erste Ära-Sterne als Fortschrittsmechanik gesammelt. Sieben Ära-Sterne läuten jeweils einen Ära-Übergang ein. Ist der Stamm irgendwann groß genug, kann die erste Stadt gegründet und die erste Kultur gewählt werden. Meine erste Wahl fiel auf die Babylonier, da diese Kultur mit einem Wissenschaftsbonus daherkommt. Man kommt also schneller durch den linearen Techtree.

Während die Forschung boomte und für weitere Ära-Sterne sorgte, wuchsen die Städte aber längst nicht so schnell wie die Städte meiner Konkurrenten. Also entschied ich mich beim Übergang in die zweite Ära für die Maya-Kultur, die mit einem Produktionsfokus daherkommen. Fortan konnten Stadtverbesserungen wie Ställe, Kohlemeiler, Theater, Fischmarkt, Schule, Aquädukt etc. schneller gebaut werden, wodurch auch andere Aspekte wie verfügbare Nahrung, Industrieproduktion, Geld und Wissenschaft der Städte beeinflusst wurden. Auch erste Weltwunder konnten in Angriff genommen werden, wobei im Vergleich zu Civilization die Weltwunder seltener sind und eine wichtigere Entscheidung darstellen. Sie belegen übrigens dauerhaft ein Hexfeld auf der Karte. Auch spezialisierte Distrikte können hochgezogen werden, wodurch man die Felder gezielter ausnutzen kann.



Da mein Reich in der zweiten Ära schnell wuchs, weitere Städte gegründet wurden und neue Kartensektoren an bestehende Städte angeschlossen wurden (Städte erhalten Zugriff auf ihre Ressourcen), behielt ich die Maya-Kultur beim Übergang in die dritte Ära. Alternativ hätte ich z.B. die Byzantiner (mehr Geld durch Pferde), die Franken (Bevölkerungszuwachs bei „reichlicher“ Nahrungsversorgung), die Khmer (zusätzliche Produktion für jeden Arbeiter) oder die Nordmänmner (Kampfbonus und größere Bewegungsreichweite auf hoher See) nehmen können. Insgesamt stehen bei jedem Ära-/Zeitalter-Übergang zehn Kulturen zur Auswahl. Jede Kultur kommt mit solch einer einzigartigen Eigenschaft daher und bietet ein spezielles Gebäude und eine besondere Einheit. Behält man die aktuelle Kultur, gibt es zwar einen Ruhm-Bonus (Punktzahl), aber man muss mit der „veralteten“ Einheit vorliebnehmen und darf natürlich das bisherige Talent behalten. Ära-Sterne, die man für den Übergang in das nächste Zeitalter braucht, bekommt man z.B. durch die Anzahl der militärischen Einheiten, die Größe des Reiches, den generierten Einfluss, wissenschaftliche Forschung, Handel, Einwohnerzahl und Bauprojekte.



Ein weiterer Spielaspekt, der bei dem OpenDev-Szenario „Lucy“ ausprobiert werden konnte, war die Diplomatie. In diesem Bereich zeigt sich das 4X-Strategiespiel von den Amplitude Studios erfreulich transparent. Ganz oben im Diplomatiebildschirm wird z.B. der aktuelle Status dargestellt sowie das gegenseitige „Kriegsbegehren“ als eindeutiger Balken. Während man im Bereich „Relations“ den Krieg erklären oder Bündnisse verhandeln kann, sieht man bei „Trade“ die Handelsmöglichkeiten je nach Rohstoffquellen und bei „Treaties“ die gemeinsamen Vereinbarungen – wie z.B. „Offene Grenzen“, „Nichtangriffspakte“, „Karten austauschen“ oder „alle Waren handeln“. Im Bereich „Crisis“ werden die Konfliktherde aufgelistet, z.B. wenn man eine neue Stadt direkt an der Grenze zu dem anderen Reich gebaut hat oder eine Allianz mit einem verfeindeten Reich eingegangen ist. In der Regel beeinflussen solche Beschwerden/Krisen die diplomatischen Beziehungen eine bestimmte Anzahl an Runden. In diesem Bereich können ebenfalls Forderungen gestellt werden, beispielsweise die Übergabe möglicher Sektoren oder Städte. Zu grundlosen oder überraschenden Kriegserklärungen kam es im OpenDev-Szenario „Lucy“ nicht.



Des Weiteren gibt es eine Spielmechanik, die sich um die Stabilität des Reiches und die Innenpolitik mit „Civics“ (Sozialpolitiken) dreht. In diesem Kontext muss man u.a. Antworten auf folgende Fragestellungen finden: Wird es eine Wehrpflicht geben oder soll das Reich von professionellen Soldaten verteidigt werden? Wird der Besitz von Land vererbt oder der Gemeinschaft überlassen? Soll man Kriminelle oder Kriegsgefangene zur Sklavenarbeit zwingen? Jede dieser Entscheidungen wird Auswirkungen auf vier ideologische Achsen haben: Ökonomie, Geopolitik, Regierung und Gesellschaft. Diese Achsen repräsentieren Werte und soziale Strukturen in der Spielwelt. So bastelt man Schritt für Schritt seine Staatsform und kann entscheiden, ob ein kommunistisches, progressives oder globalisiertes Ziel verfolgt werden soll – natürlich verbunden mit entsprechenden Boni in Sachen Produktion, Forschung und Stabilität. Auf der politischen Overlay-Karte sieht man zudem, wie groß die Stabilität des Reiches ist und wo ggf. andere Zivilisation beeinflussend wirken. Je größer ein Reich wird, desto schwieriger dürfte die Erhaltung der Stabilität sein.



Ähnlich einflussreich wie die Sozialpolitiken ist der Religionsaspekt, der abermals eine eigene „Währung“ umfasst und bestimmte Boni für Anhänger dieser Religion verspricht. Die religiösen Grundsätze darf man selbst auswählen und damit weitere Boni freischalten.



Humankind von den Amplitude Studios (Endless-Reihe) und SEGA Europe wird am 22. April 2021 erscheinen. Unsere Vorschau aus dem Juni 2020 findet ihr hier (Video-Vorschau). Die Einschätzung aus unserer letzten Vorschau bleibt auch weiterhin bestehen.

Einschätzung

: sehr gut / Fit4Hit