Voyeurismus pur
Wie bei The Sims gilt es, den Gästen gleichsam aufs Maul zu schauen. Deren Zufriedenheiten ist mit ausschlaggebend für die Steigerung des Profites. Mit einem Doppelklick erfahrt Ihr genau, was den Besuchern nicht an Eurem Hotel gefällt. Auf diese Weise merkt man schnell, wenn in einem Zimmer ein Einrichtungsteil (z.B. Telefon) fehlt. Wer will, kann bei Innen- und Außenansicht ganz nahe heranzoomen und einzelne Gäste per Verfolger-Kamera sogar rund um die Uhr beobachten. Entsprechendes gilt natürlich auch fürs Personal, denn Vertauen ist gut, Kontrolle aber immer besser!
Statistikwirrwarr
Die Bedienung von Hotel Gigant per Maus ist keinesfalls so komfortabel wie man das heutzutage erwarten könnte. Vor allem das Einrichten und Platzieren der Räume ist etwas umständlich geraten. Auch die Vielzahl der Interfaces ist verwirrend: Enlight Software frönt hemmungslos seiner Vorliebe für den exzessiven Gebrauch von Tabellen und Statistiken, was das Ganze leider keinesfalls übersichtlicher macht. Oft etwas versteckt bietet der Informations-Bildschirm außerdem weitere wichtige Funktionen wie Personal-Management, Werbung, Marktforschung oder die Ausdehnung der Hotelkette auf andere Orte. Wer von Euch an den Strand von Malibu expandieren möchte – bitte sehr!
Grafik/Sound
Für eine Wirtschafts-Simulation besitzt Hotel Gigant eine recht ansehnliche 3D-Grafik. Sogar in der extremen Nahansicht hält sie mit der isometrischen Darstellung von The Sims mit. Das ist insbesondere deshalb erstaunlich, weil sich die Entwickler um Trevor Chan seit dem nüchternen Capitalism 2 optisch beträchtlich steigern konnten. Leider lässt sich die Auflösung von 1024 x 768 nicht ändern. Ergänzt wird der positive optische Eindruck vom witzigen Intro um Aufstieg und Fall eines Hotel-Magnaten. Außer der leicht nervigen Jazz-Musik gibt es in punkto Sound wenig zu berichten: Enlight spart sich Geräusche fast völlig.