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Harry Potter: Wizards Unite (Adventure) – Magie zum Mitnehmen und Bezahlen

Als
Niantic, die Entwickler von Pokémon Go, damals ankündigten, dass sie an
einer Harry-Potter-Variante werkeln, habe ich mir als stolze Slytherin ausgemalt, wie man diese magische Welt in der Augmented Reality erleben könnte. Wie soll das bloß aussehen? Und was zur Hölle
sammelt man in Wizards Unite? Mehr dazu im Test.

© Niantic / WB Games San Francisco / Portkey Games

Das Zaubereiministerium braucht dich!

Seit dem Erlass des „Geheimhaltungsabkommens der Zauberei“ im 17. Jahrhundert ist es die Aufgabe des Zaubereiministeriums alle magischen Gegenstände vor Muggeln (Menschen ohne magische Fähigkeiten) geheimzuhalten. So geht man in Harry Potter: Wizards Unite genau dieser wichtigen Aufgabe nach: Man findet zahlreiche Symbole magischer Personen und Gegenstände auf den Straßen, die in zehn Kategorien von „Pflege magischer Geschöpfe“ bis zu „Merkwürdigkeiten“ reichen. Die Auswahl an Trollen, fleischfressenden Schnecken, bekannten Personen wie Hagrid oder Luna, aber auch Gegenständen wie dem Verschwindekabinett sind riesig und jeder Fund wird unheimlich liebevoll und detailliert dargestellt.

Schafft man es z.B. den Ridiculus-Zauber erfolgreich einzusetzen, erhält Rons größte Angst, eine fette Spinne, genau wie im

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Anstatt von Pokémon sammelt man magische Fundstücke, die in der Menschenwelt gelandet sind. © 4P/Screenshot

Buch oder Film plötzlich Rollschuhe verpasst und verschwindet. Oder aber man trifft plötzlich einen Troll, der als Ballerina verkleidet auf einer Musikbox tanzt. Konnte man den so genannten „Fundwächter“ besiegen und das magische Objekt aus der Muggelwelt zurückschicken, wandert der Gegenstand als Sticker ins Register. Hier kann man sich dann einen kleinen Text zur Hintergrundgeschichte durchlesen, wodurch sich im Verlauf alles immer mehr wie ein richtiges Harry-Potter-Kompendium anfühlt.

Nicht so lebendig wie Pokémon GO

Sehr schade ist jedoch, dass die so toll gestalteten Fundstücke lediglich durch langweilige

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Die Sammelobjekte werden leider nicht direkt auf der Karte angezeigt, sondern durch langweilige Symbole dargestellt. © 4P/Screenshot

Symbole wie ein „H“ für „Legenden von Hogwarts“ oder eine blaue Tatze für „Magizoologie“ in der Spielwelt dargestellt werden. So ertappte ich mich schnell dabei, wie ich die zahlreichen Objekte irgendwann wie am Fließband anklickte, um mein Stickeralbum-Register zu füllen. Kein Vergleich zu den teils fröhlichen Fiepsern und Freudenschreien, wenn ich in Pokémon Go ein Glumanda oder Evoli vor meinem Haus entdeckte. Dadurch, dass das Spiel die Straßen der echten Welt nutzt, hatte man stets das Gefühl, dass die Pokémon wirklich in der eigenen Stadt leben.

Dieses Prinzip hätte man auch auf Wizards Unite übertragen können, indem man Fundstücke wie Hagrid oder ein Hippogreif-Kücken in vereinfachter Form direkt auf der Karte platziert. Da man nur in etwa ahnen kann, was sich hinter einem Symbol versteckt, wiederholen sich die Fundstücke natürlich irgendwann.

 

Ich kann mittlerweile nicht mehr aufzählen, wie oft Madame Sprout plötzlich in eine Pflanze verwandelt wurde. Dadurch, dass ich mir nicht wie bei Pokémon Go selbst aussuchen konnte, welche Fundstücke ich jage und welche ich ignoriere, sank die Lust auf Objekte zu klicken mit der Zeit enorm.