Harry, schmeiß den Besen an!
Insgesamt bietet das Gameplay genug Abwechslung: Bonbons sammeln, Jump&Run-Levels, kleine Rätsel und Racing-Einlagen auf dem Besen gestalten das Novizenleben recht vielfältig. Letzteres ist im Hof von Hogwarts besonders schön in Szene gesetzt, aber schonrecht anspruchsvoll: Wer die Magieringe rechtzeitig durchrasen will, muss schon einiges auf dem Kasten haben – die Kleinsten bekommen zunächst Probleme. Die Tatsache, dass man nicht immer mit dem Kopf durch die Wand, sondern mit Köpfchen und Vorsicht zum Ziel gelangt – manchmal muss sich Harry vor fiesen Widersachern wie Filch & Co verstecken – bietet eine erfrischende Abwechslung zum zerstörerischen Prinzip anderer Spiele.
Vom Kultfilm zum Kultspiel?
Nein, dieses Kunststück ist Electronic Arts nicht gelungen. Das PC-Spiel kommt nicht an die Faszination der eigentlichen Vorlage, den Kino-Film, heran. Zwar tauchen alle Charaktere des Films auch als Spielfiguren auf, aber sie sind bei weitem nicht so perfekt durchgestylt wie ihre Kino-Pendants: Man erkennt die Schauspieler sofort wieder, aber weil sie weder die Lippen beim Sprechen bewegen noch durch lebendig wirkende Gesten und Bewegungen glänzen, bleiben sie etwas blass – da war technisch weitaus mehr drin. Das wird der Großteil der Kinder vielleichtgar nicht so empfinden, denn die Designer haben das spezielle Potter-Flair an einigen Stellen sehr gut eingefangen. Die Unreal-Engine entführt Jung-Zauberer zwar nicht imposant, aber stimmungsvoll nach Hogwarts und Umgebung: die Lichteffekte der vielen Zaubersprüche überzeugen und auch die umliegende Wälder und Vulkan-Höhlen sind schön in Szene gesetzt.