Fazit

Gravity Crash gelingt etwas, das nur ganz wenige Arcade-Auferstehungen von sich behaupten können: Es verbindet die Videospiel-„Antike“ nahezu perfekt mit dem Heute. So zitieren peppige Beats die kratzigen Samples alter Schule, während minimalische Neon-Striche zweidimensionale Realitäten wiederbeleben. Über all dem steht jedoch ein Spielgefühl, auf das man nicht nur jahrelang verzichten musste, sondern das auch erfreulich unverbraucht wirkt. Denn das Manövrieren des trägen Raumschiffs ist eine knifflige Angelegenheit, die selbst geübte Piloten fordert – hier ist das Beherrschen des Fliegers noch der Star des Spiels, kurzlebige Actionmomente sind lediglich die Waffel im Eisbecher. Innerhalb der Levels, die man im erstklassigen Editor zudem eigenhändig erstellt, ist die Alte Schule noch in Ordnung: Siegt mein Forscherdrang über die Angst vor dem Bildschirmtod oder lasse ich das wertvolle Artefakt links liegen? Schade, dass man sich nur auf dem geteilten Bildschirm mit einem Raum-erfahrenen Kumpel treffen darf. Schade, dass den Highscorelisten egal ist, ob sie ein Könner oder ein „Weichei“ mit bequemer Zwei-Stick-Steuerung anführt. Und schade auch, dass das reine Durchspielen durch unendliche Continues zu einfach ist. Im Kern steckt allerdings ebenso anspruchsvolle wie todschicke Arcade-Action – eine packende Highscore-Jagd, bei der jede gemeisterte Herausforderung mehr Respekt verdient als das ganze gesammelte Altmetall, das sich Trophäensammlung schimpft!

Wertung

PS3
PS3

Herrlich altmodische und vor allem anspruchsvolle Highscore-Jagd im Rhythmus der besten Retro-Jahre.