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Gran Turismo 5: Prologue (Rennspiel) – Gran Turismo 5: Prologue

Stellt euch vor, ihr sitzt in einem Nobelrestaurant und bekommt eine extrem leckere, aber verhältnismäßig teure Vorspeise serviert. Doch während ihr schon gierig dem Hauptgericht entgegen fiebert, verkündet der Ober, dass ihr euch dafür noch bis Ende des Jahres gedulden müsst. Genau so ergeht es Fans von Sonys Gran Turismo-Reihe. Aber läuft einem beim Appetizer schon das Wasser im Mund zusammen oder leidet der erste PS3-Prolog an einem faden Beigeschmack?

© Polyphony Digital / Sony

Großes Fahrerfeld

Doch endlich hat man bei Gran Turismo das Gefühl, Teil einer echten Rennveranstaltung zu sein, denn die Anzahl der KI-Fahrer wurde mächtig aufgestockt. Drehten im PS2-Vorgänger nur maximal sechs Fahrzeuge ihre Runden, brettern im aktuellen Prolog bis zu 16 Boliden über die Piste. Dabei ist gerade

Endlich hat man durch das deutlich größere Fahrerfeld das Gefühl, Teil eines echten Rennens zu sein.

 beim Kampf um den Sieg der Windschatten oft von entscheidender Bedeutung, wenn ihr euch langsam an die Führenden heran saugt, um dann vor der nächsten Kurve mit einem Geschwindigkeitsüberschuss an ihnen vorbei zu rauschen. Nicht nur die Anzahl, auch die Intelligenz eurer Konkurrenten hat zugenommen: Vorbei sind die Zeiten, in denen die KI wie an einer Perlenkette gezogen brav hintereinander die Ideallinie bevölkert hat. In der PS3-Premiere werdet ihr Zeuge von Überholmanövern zwischen den Fahrern, die auch schon mal in Unfällen enden können. Dadurch erhalten die anderen Teilnehmer wunderbar menschliche Züge. Trotzdem kommen die Zweikämpfe und Überholmanöver nicht ganz an die Klasse von Forza Motorsport 2 heran, wo euch die KI-Fahrer deutlich stärker unter Druck setzen – und das über mehrere Runden. Hat man sich beim GT 5 Prolog erst durch das Feld nach vorne gekämpft, ist die Führung nur noch selten in Gefahr, sofern man keinen Fahrfehler fabriziert.

Fahrhilfen & Profi-Physik

Um dem entgegenzuwirken, stehen Anfängern eine ganze Palette an Hilfen zur Verfügung: So greift euch auf Wunsch eine Aktivlenkung unter die Arme, die das Über- und Untersteuern minimiert. Daneben dürft ihr auch eine aktive Stabilitätskontrolle hinzuschalten sowie die Traktionskontrolle in zehn Stufen regeln. Braucht ihr auch eine visuelle Unterstützung, bekommt ihr sie in Form der markierten Ideallinie. So könnt ihr das Handling der Boliden eurer eigenen Leistung anpassen und euch Schritt für Schritt nach vorne tasten. Für echte Profis hat GT-Schöpfer Kazunori Yamauchi sich sogar noch etwas Besonderes einfallen lassen: Zwar

Über Boxenstopps müsst ihr euch im Prolog noch keine Gedanken machen.

war die Serie bereits immer anspruchsvoll, aber das Fahrverhalten gemessen an PC-Simulationen vom Schlag eines GTR oder rFactor immer noch recht gutmütig. Für Racing-Asse steht jetzt allerdings eine Profi-Fahrphysik zur Auswahl, die euch noch mehr am Lenkrad abverlangt. Diese reicht zwar immer noch nicht ganz an die genannten PC-Titel heran, wirkt aber  dennoch merklich realistischer als die Standard-Variante – vor allem, wenn ihr neben die Strecke kommt und schlagartig an Grip verliert. Doch egal, für welche Fahrphysik ihr euch entscheidet, wisst ihr schon nach den ersten paar Metern, warum die GT-Serie so beliebt ist: Die Boliden steuern sich einfach traumhaft! Ihr könnt regelrecht fühlen, wie die Reifen langsam an Traktion verlieren und dann entsprechend gegensteuern, wobei sich jeder Flitzer durch ein individuelles Fahrverhalten auszeichnet. So merkt ihr z.B. sofort, ob ihr in einem Frontantriebler oder einer Heckschleuder sitzt. Vor allem mit einem Force Feedback-Lenkrad ist das Fahrgefühl hervorragend und ihr habt die PS-Schleudern wunderbar unter Kontrolle. Doch auch mit dem Standard-Controller habt ihr alles im Griff, wobei der Rumble-Effekt mit dem neuen Dualshock 3 ruhig etwas stärker ausfallen dürfte.