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God of War: Ghost of Sparta (Action-Adventure) – God of War: Ghost of Sparta

Nachdem Kratos am Anfang des Jahres mit God of War III in einem furiosen Abschluss der Trilogie dem Göttervater Zeus persönlich das Handwerk legte, stattet er jetzt zum zweiten Mal der PSP einen Besuch ab. Kann der Auftritt des brutalen Kriegsgottes nach seiner fulminanten Handheld-Premiere erneut faszinieren oder machen sich beim Geist Spartas erste Abnutzungserscheinungen breit?

© Ready at Dawn / Sony

So schön wie Aphrodite

Mit seinen abwechslungsreichen Kulissen sowie grandiosen Grafikeffekten (z.B. bei Feuer , Wasser und Rauch) stellt Ghost of Sparta einen der technisch beeindruckendsten Titel für die PSP dar! Die talentierten Entwickler bei Ready at

Erneut sind Athenes Klingen der beste Freund, wenn sich Kratos Minotauren und andere Kreaturen in den Weg stellen.

Dawn treiben die Hardware mit der Grafikpracht und Gegnermassen allerdings nicht nur an ihre Grenzen, sondern auch darüber hinaus, was sich in vereinzelten Slowdowns bemerkbar macht. Vielleicht ist es aber auch der Preis, den man für diesen Augenschmaus zahlen muss, denn während beim Vorgänger Chains of Olympus noch heftiges Tearing für einen kleinen Dämpfer sorgte, bleibt man hier weitestgehend von dem unschönen Effekt verschont. So wie sich der Titel grafisch präsentiert, so klingt er auch: fantastisch! Zwar bedient man sich an einigen Stellen auffällig an den Soundtracks anderer Teile und übernimmt diese z.T. sogar unverändert, doch bilden die orchestralen Stücke zusammen mit den neuen Themen sowie den professionellen Sprechern einen passenden Rahmen für den blutigen Kriegspfad, auf dem sich Kratos erneut befindet. Viele Freiheiten hat er dabei nicht: Wie gewohnt darf man sich nur auf sehr linearen Wegen durch das Abenteuer metzeln, wobei die unsichtbaren Grenzen z.T. etwas absurd wirken.

Heißes Spielzeug

Ist man erst im Besitz von Theras Fluch, sind auch zusätzliche Feuerangriffe mit der Standardwaffe möglich. Diese sind im späteren Verlauf nicht nur wichtig, um aggressive Pflanzen abzufackeln, sondern erweisen sich auch im Kampf gegen gepanzerte Gegner oder dem Öffnen bestimmter Türen als einziges Erfolgsrezept. Genau wie beim Bogen in God of War III ist die Energie beim Einsatz von Theras Fluch allerdings begrenzt und wird automatisch regeneriert – das Finden der Minotaurenhörner erweitert die Leiste und damit die Dauer des Angriffs, doch kann man auch die Kraft mit Hilfe der roten Orbs weiter ausbauen. Die grünen Orbs regenerieren wie gewohnt Gesundheit, während die blauen Orbs das Gleiche für die Magieleiste bedeuten. Ebenfalls nichts Neues: Das Finden von fünf Gorgonenaugen erweitert die Lebenskraft, fünf Phoenixfedern dagegen die Power für magische Angriffe, von denen es hier drei Neuzugänge gibt. Diese lassen sich – wie auch die Standardwaffen – in mehreren Stufen verbessern. So weit, so bekannt. Wie man schon in der spielbaren Demo gesehen hat, bekommt Kratos später mit einem Schild und Speer auch echtes Spartaner-Werkzeug in die Hände gelegt. Praktisch: Der Speer eignet sich hervorragend für Distanzangriffe, während

der Schild nicht nur vor eisigen Sturmböen und Feuerwalzen schützt, sondern erstmals

Kratos gegen Imperator Palpatine – das wäre sicher ein interessantes Duell.
das gleichzeitige Bewegen und Blocken erlaubt.

Die drei neuen Spezialangriffe, zu denen Kratos mit der Zeit Zugang bekommt, sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern und erlauben z.B. einen Blitzangriff im Stil des Imperators aus Star Wars. Allerdings stellt sich zu Beginn des Abenteuers die Frage, warum sich Kratos überhaupt diese neuen Fähigkeiten erarbeiten muss anstatt auf das Repertoire zurückzugreifen, das er als Kriegsgott besitzt. Bisher lieferten die Geschichten immer einen fadenscheinigen, aber zumindest nachvollziehbaren Grund für den Neuanfang. Der bleibt hier aus. Auch das obligatorische Sex-Minispiel, das Game Director Stig Asmussen bei God of War III noch mit der Story verknüpfen wollte, wird einem hier fast schon aufgedrängt, weil es so offensichtlich platziert wurde. Zumindest dürfte der Spartaner während seiner Orgie im Freudenhaus mindestens einen neuen Höhepunkt erreichen.