Die Nussknacker-Suite

Immer mitten in die… äh… Fresse rein. God Hand ist kein Spiel übertriebener Eitelkeiten. © 4P/Screenshot
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inem tuntigen Boss-Pärchen oder giftigen Chihuahuas habt, dann bekommt ihr hier einige Lacher serviert – spätestens dank des im Hintergrund wie in 80er-Serien immer wieder fröhlich drauflosgackernden »Laugh Tracks« sowie der geradezu teuflisch beschwingten Gitarrenmusik, die fast automatisch zum Fingerschnipsen bzw. Fußwippen einlädt, gerät man in eine ziemlich gute Stimmung. Und die braucht das Spiel auch.Denn God Hand ist im Grunde kein gutes Spiel: Die Grafik ist ziemlicher Mist, es gibt Clippingfehler im Dutzendpack, die Levels scheinen mit der Axt designt zu sein, die Texturen sind blass und langweilig, die nicht verstellbare Perspektive ist alles anders als optimal. Dem Spielprinzip mangelt es erheblich an Abwechslung, der Schwierigkeitsgrad steigt sehr schnell an, man macht die ganze Zeit eigentlich das Gleiche. Und dennoch ist dieses Spiel keine Zeitverschwendung, kein grober Mist. Warum? Weil es sich selbst keine Sekunde ernst nimmt, weil es dem Spieler überdeutlich die Message »Ich bin designt, um zu unterhalten – hab Spaß mit mir!« aufdrückt! Zugegebenermaßen muss man für den gebotenen Low Level-Humor empfänglich sein. Wer also gelegentliche Freude an B-Movies hat, der liegt auch bei God Hand richtig.
Das Ein-Mann-A-Team!

Meist bekommt ihr es mit mehreren Gegnern gleichzeitig zu tun – das Meistern des Ausweichmanövers ist daher genauso wichtig wie die Beherrschung der Kombos. © 4P/Screenshot
Darüber hinaus kommt die Namen gebende God Hand in speziellen Situationen sehr rabiat zum Einsatz, außerdem wartet noch das »Roulette«: In dem tummeln sich mörderisch durchschlagende Manöver, deren Einsatz wertvolle »Orbs« kostet – die sollten also nur in passenden Situationen wie Bossfights zum Einsatz kommen! Von denen gibt es mehr als genug, mal gegen das erwähnte Tucken-Pärchen, mal gegen einen rabiaten Mexikaner, mal gegen die »Devil Hand« persönlich. Gewöhnungsbedürftigerweise könnt ihr nicht blocken, stattdessen weicht ihr gegnerischen Angriffen einfach per schnellem Druck auf den rechten Analogstick in alle Richtungen aus.

Die Bosskämpfe sind witzig bis bekloppt inszeniert – und teilweise sehr hart. © 4P/Screenshot

Nachgetreten!
So richtig viele richtig gut aussehende Brawler gibt es aus irgendeinem Grund bislang nicht – und selbst in diesem Haufen nimmt God Hand seinen Platz im letzten Drittel ein: Fangen wir mit den massiven Clippingfehlern an – man könnte das sprunghafte Ausblenden von Wänden auch als Übersichtshilfe interpretieren, aber dafür ist’s dann doch vielleicht etwas zu sprunghaft. Öde Texturen, grobe Levelbauten, mit Ausnahme der coolen Echtzeit-Zwischensequenzen sehr mäßige Animationen, wenig abwechslungsreiche Feinde – optisch kommt Clovers Prügler locker fünf Jahre zu spät. Auch die Kameraführung ist sehr letztes Jahrtausend: Der Protagonist ist etwas zu präsent im Bild und raubt so einen unnötig großen Teil der Übersicht, außerdem könnt ihr die Perspektive nicht manuell verstellen.
ja! Das ist es wieder! Wieder einmal mein all time fave! Ich liebe es einfach!
Bin auch gerade wieder dabei es zu zocken!

Hoffe das die das Game nochmal aufgreifen und einen zweiten Teil an den Start bringen..platinum unso!
Seh ich ganz ähnlich. Das Spiel hat auch nicht umsonst eine ziemlich enge Fanbase um sich gescharrt, die es als Kult ansieht.
Ich hab es die letzten paar Tage gespielt. Das Spiel ist auf jeden Fall ein Geheimtipp. Gelungen trashig, witzig (je nach geschmack) und bockschwer, aber eher selten unfair. Das Kampfsystem ist schnell und sehr direkt. Da man die Kombo und die Moves frei belegen kann bietet es auch Tiefe, wenn man sich damit auseinandersetzt. Die 70er Wertung kann ich verstehen und die ist auch gerechtfertigt. Dies ist aber eines der Spiele bei welchem der persönliche Geschmack sehr viel ausmacht. Wie z.B bei NIER. Es verdient auch keine 80er oder 90er Wertung ist aber an sich eine Perle.