Sucker Punch geht dabei also nicht in die Tiefe eines klassischen Rollenspiels: Vieles bleibt an der Oberfläche, es gibt keine Dialogbäume. Und wenn man die Häuser der Bewohner betritt, kann man sich wie in The Witcher 3 am Proviant bedienen – auch wenn es allen sichtbar schlecht geht. Hier wird der folgenlose Diebstahl immerhin dadurch abgeschwächt, dass die Bauern diesen Samurai sofort begrüßen und ihn meist unterstützen wollen – sie sammeln sogar und spenden an einem Tempel, an dem man nach genug guten Taten seine Belohnung abholen kann. Trotzdem hätte man das besser lösen können, indem man diese Beute gar nicht in bewohnten Häusern verteilt und nur nach Missionen ausschüttet.
![[GUI_STATICIMAGE(setid=88840,id=92619417)] [GUI_STATICIMAGE(setid=88840,id=92619417)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92619417-vollbild.jpg)
Ab und zu muss man das Gelände taktisch erkunden. © 4P/Screenshot
Wofür braucht man all den Kram? Zum Aufrüsten natürlich. So kann man, hier sind wir bei unrealistisch, sowohl sein Katana als auch Tanto, sowohl seinen Kurz- als auch Langbogen in mehreren Stufen hinsichtlich Schaden, Reichweite & Co verbessern. Auch die Rüstung, sei es jene des Samurai, des Ronin oder des Wanderers lässt sich in dieser Art mehrstufig verbessern, so dass sie mehr Schaden abhält, besseres Verstecken erlaubt oder schnelleres Bogenschießen. All das benötigt nicht nur Eibenholz, Eisen oder das seltene Gold, sondern auch sehr viel Proviant, so dass man sich spezialisieren muss. Und wofür sind die Blumen? Damit kann man spezielle Farbmuster freischalten oder auch Hüte. Schließlich kann man in sein Katana auch noch Talismane stecken, starke goldene und schwächere graue, die wiederum die Heilung, das Parieren, die Tarnung, die Beute oder anderes anpassen.
Klettern à la Uncharted
![[GUI_STATICIMAGE(setid=88840,id=92619451)] [GUI_STATICIMAGE(setid=88840,id=92619451)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92619451-vollbild.jpg)
Immer wieder entdeckt man schöne Orte. An denen man auch mal Sake trinkt… © 4P/Screenshot
Dafür setzt Jin irgendwann seinen Wurfhaken ein, um daran zu schwingen oder in Bergsteigermanier steile Wände zu erklimmen. Dann wird es spielerisch etwas anspruchsvoller, zumal man sich bei tiefen Stürzen verletzen oder sterben kann – erst wenn man das Abrollen erlernt, kann man sich auch in die Tiefe stürzen. Aber das Schöne an diesen Passagen ist eher der Weg zum Ziel, der einen trotz zunächst offensichtlicher Torii-Tore und selbst Wind schon mal den richtigen Pfad suchen lässt. Wenn man dann ganz oben ankommt, kann man den Panoramablick über diese wunderschöne Insel genießen.
Offtopic in den weiterhin geschlossenen, oben verlinkten Thread verschoben.
Erläuterung ►dort.
Ich hab mal was abgtrennt und nach "Let's talk about" verschoben:
►Normalisierung von Gewalt
Die Strohhutbande, der Schnappsbrenner oder die Adachi Mutter sind jetzt drei Sachen, die mir aus Nebenquests noch in Erinnerung geblieben sind.
Bin wie gesagt noch nicht durch und es ist gut möglich, dass auch bei mir noch diese Ermüdungserscheinungen eintreten. Aber scheint ja auch für dich ein paar unterhaltsame Stunden gegeben zu haben. (oder du bist einfach ein sehr positiv eingestellter Mensch und du dachtest, es wird noch ^^)
Edit: Sorry, du warst das nicht mit den 20 Stunden.
Ich verstehe das Argument von Mark und Ahti sehr gut. Genau das hält mich bis zum heutigen Tag vom Kauf des Spiels ab. Dabei habe ich sogar immer wieder phasenweise Bock drauf gehabt, weil eben der Markt an Samurai Games eher dünn gesät ist. Dann schaue ich mir Gameplay Let's Plays an und lese nochmal rein, komme aber letztlich immer zu dem Entschluss Finger davon zu lassen, weil ich den Hype bei diesem Spiel, wie bei den meisten OW Titeln nicht mehr nachvollziehen kann.
Repetitives Open World Gameplay wird für mich auch durch RPG Elemente nicht attraktiver, wenn ich effektiv immer das gleiche tue und dadurch sehr schnell bei mir Abnutzung eintritt. In diesem Punkt wirkt Tsushima auf mich nach wie vor abseits vom großartigen Szenario zu austauschbar und beliebig. Würde hier genau wie mit jedem AC einfach mitten drin die Lust verlieren. In dem Punkt finde ich übrigens 90% aller OW Spiele komplett überbewertet und kann den Hype nur selten nachvollziehen. Wenn dahinter intelligentes Spieldesign wie bei MGSV steckt, trägt sowas für mich über die gesamte Dauer, da man immer wieder neuen Herausforderungen und Gameplay Momenten ins Auge blickt, die wieder einen Reiz entfachen.
Scheinbar trifft man mit dem eher oberflächlichen, auf Wiederholung ausgelegten Gameplay und Missionsdesign aber den üblichen Massengeschmack.
Es geht nicht um Erfahrungspunkte und das man alle Naselang was freischalten kann, sondern um interessante Orte, Charaktere oder Quests. Da ist eben nix.
Das Windfeature ist ganz nett, nutzt sich aber auch schnell ab. Genau wie die überzeichnete Grafik.