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Genshin Impact (Rollenspiel) – Kostenloses Anime-Epos

Mit Genshin Impact hat miHoyo ein Anime-Rollenspiel veröffentlicht, das trotz kostenloser Spielbarkeit als Free-to-play-Titel ein hochwertig produziertes Open-World-Abenteuer à la The Legend of Zelda: Breath of the Wild oder Xenoblade Chronicles inszeniert. Mehr dazu im Test.

© miHoYo / miHoYo

Kampf in den Wolken

Es tobt ein Kampf in luftiger Höhe zwischen einem jungen Geschwisterpaar und der Hüterin der himmlischen Ordnung, als man sich plötzlich für die Schwester oder den Bruder entscheiden muss. Die Wahl bestimmt den späteren Hauptcharakter, der sich nach einer unfreiwilligen Trennung auf die Suche nach dem anderen Geschwisterteil begibt. Die Handlung selbst verläuft aber weitestgehend identisch – egal, für welches Geschlecht man sich entschieden hat.

Zusammen mit Feenwesen Paimon beginnt eine lange Reise, deren erste Station die mittelalterlich anmutende Mondstadt ist. Dort wird man nicht nur Zeuge eines Drachenangriffs, sondern auch Mitglied der Abenteurergilde, für die man fortan Aufträge erledigt und Kampferfahrung sammelt, während man weiterhin nach Spuren seiner Schwester bzw. seines Bruders sucht. Die Handlung wird sehr ansehnlich und professionell inszeniert, auch wenn sie im weiteren Spielverlauf immer wieder mal in den Hintergrund rückt, da man sich zwangsläufig auch um andere Angelegenheiten kümmern muss.

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Imposante Anime-Optik: Die Handlung wird sehr ansehnlich und professionell inszeniert. © 4P/Screenshot

Der Spielfortschritt ist nämlich oft von der erreichten Abenteuerstufe abhängig, die man durch verschiedene Entdeckungen und Leistungen erhöhen kann. Auf bestimmten Stufen schaltet man zudem wichtige Spielfunktionen wie Händler, Mehrspielermodus oder Battle Pass frei – von dem es eine kostenlose und zwei kostenpflichtige Varianten gibt. Darüber hinaus können auch die spielbaren Charaktere Stufen aufsteigen, um stärker zu werden. Der direkte Erfahrungsgewinn durch Kämpfe und dergleichen hält sich allerdings in Grenzen, so dass man regelmäßig mit speziellen, aber häufig zu findenden Büchern nachhelfen sollte.

Eldorado für Sammler

Überhaupt kann viel entdeckt und gesammelt werden – von Büchern und Wertgegenständen über verwertbare Rohstoffe bis hin zu neuer Ausrüstung, die man seinen Gruppenmitgliedern in Form von Waffen und Artefakten anlegen kann – diverse Setboni inklusive. Das Inventar fasst bis zu 30.000 Objekte, so dass der Sammelleidenschaft kaum Grenzen gesetzt sind. Vieles lässt sich zudem sinnvoll weiterverarbeiten: So kann man an Feuerstellen kräftigende Speisen zubereiten, beim Schmied Erze oder beim Alchemisten andere Materialien verarbeiten lassen.

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In der offenen Spielwelt gibt es eine Menge Schätze und andere Geheimnisse zu entdecken. © 4P/Screenshot

Selbst überschüssige Waffen und Artefakte können zur Verbesserung anderer Ausrüstungsgegenstände herangezogen werden, was einen immer wichtiger werdenden Upgrade-Prozess darstellt. Wer dringend Nachschub benötigt oder auf besonders hochwertige Produkte aus ist, kann entsprechende Gebete entsenden, die mit einem an eine Lotterie erinnernden Gacha-System à la Shenmue verknüpft sind, wo man zugeloste Objekte verschiedener Qualitätsstufen erhalten kann – mehr dazu auch in unserem Einsteiger-Guide. Die Chancen auf Gegenstände höchster Qualitätsstufe sind natürlich sehr gering, häufiges Ziehen quasi vorprogrammiert. Doch jedes Gebet kostet Ressourcen, die erst verdient bzw. getauscht werden müssen.