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Game Dev Story (Taktik & Strategie) – Game Dev Story

Diese kleinen Spiele können nix, alles nur Billigramsch! Fastfood für die anspruchslose Handygeneration. Die wollen doch nur mal für fünf Minuten ihre nicht vorhandenen Skills suchen, damit sie wieder ein paar Stunden selig Wimmelbilder klicken oder dummes Zeug simsen können. Damals haben wir in Sim City noch ganze Städte am Amiga konstruiert! Oder im Softwaremanager unser eigenes EA aufgebaut! Was? Jetzt soll man auch am iPhone eine Spielefirma gründen können? Mit Kulleraugen und Piepstönen? Haut doch ab!

© Kairosoft / Kairosoft

Eine Stunde später…

Da sitzen sie und schuften für den Spielspaß – wenn jemand richtig gut drauf ist, ist er „on fire“ und die Inspiration sprudelt nur so aus ihm heraus!

Okay, reden wir nicht lange über den ersten Knobler – der hat zwar etwas Kohle eingebracht, aber die Presse war gelangweilt. Aber danach konnte ich mit einem Actionspiel vor Ninja-Hintergrund richtig begeistern und mit dem satten Gewinn mehr Leute einstellen! Sehr schön ist: Schon diese Kombination aus Genre und Szenario kann gut oder schlecht zusammen passen, so dass das Team bei der Entwicklung bereits Boni bekommt. Erst später wird man das bemerken, wenn man z.B. „Shooter“ mit „War“ verbinden darf – oh, da klingeln Motivation und Kasse im Takt. Aber schon zu Beginn lockt das Spiel die kombinatorische Neugier: Was wohl aus welcher Mischung heraus kommt?

Selbst die minimalistische Kulisse hat mittlerweile ihre Reize – seht ihr den Typ mit der Maske? Er heißt „Mister X“. Den hab ich vorhin eingestellt, weil er mir im Geheimen empfohlen wurde. Hört sich komisch an, ist aber so. Und er klotzt richtig rein, hat klasse Ideen, so dass ich ihn alle Szenarien schreiben lasse! Sobald man ein Genre und ein Szenario verknüpft hat, geht es los und das Team haut in die Tasten: Je nach Talent und Fähigkeiten rieselt es Fortschritte in den vier Bereichen Spielspaß, Innovation, Grafik und Sound – gleichzeitig häufen sich Bugs an. Und es kann dazu kommen, dass ein Mitarbeiter plötzlich einen Einfall hat: Hey Chef, darf ich die Grafik verbessern? Dann sollte man genau auf die Talente des Freiwilligen schauen, denn wenn seinem Engagement kein Können folgt, steht man vor einem Bughaufen – eine schöne Idee, die für Spannung sorgt, zumal man die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen kann.

Zwei Stunden später…

Neben dem Stand der Entwicklung in Prozent wird auch der aktuelle Hype sowie der Ruhm dargestellt; von beidem hat man zu Beginn sehr wenig, aber sie wechseln beständig. Um die Entwicklung zu verbessern, kann man auch auf witzige, aber zu Beginn kostspielige Hilfsmittel zurückgreifen: Ein Spray verscheucht z.B. Bugs, die den Release hinaus zögern – man kann natürlich auch drauf pfeifen und einen auf JoWooD machen, aber dann wird es nix mit der Hall of Fame.

Man kann sein Budget nicht nur für die Entwicklung der Mitarbeiter, sondern auch für Werbezwecke nutzen und von der kleinen Online-Kampagne über Radiosendungen bis hin zu kostspieligen Fernsehspots alle Register ziehen, um den Hype zu schüren. Oder soll es ein fetter Messe-Auftritt auf der „Gamedex“ mit Liveband sein? Verkaufserfolge und PR-Aktionen sorgen auch dafür, dass die Zahl der Fans steigt – getrennt in männlich und weiblich sowie Altersgruppen, die sogar aus ihrer Faszination herauswachsen können. Auch die Statistiken schaut man sich gerne an: Kann man mehr Messebesucher als letztes Jahr anlocken? Sehr schön werden auch die neuen Konsolengenerationen vorgestellt: Mit Blitzlichtgewitter und kleiner technischer Beschreibung, die Kenner sofort enttarnen werden. Von Nintendo DS aka „Intendro DM“ bis hin zu Wii aka „Whoops“ sind alle prominenten Plattformen von PC über PlayStation bis Xbox dabei – sehr schön.