Veröffentlicht inTests

G-Force: Agenten mit Biss (Action-Adventure) – G-Force: Agenten mit Biss

Pünktlich zum Kinostart des Animationsstreifens G-Force: Agenten mit Biss schickt Disney auch das gleichnamige Videospiel ins Rennen. Wer von den Meerschwein-Spionen nicht genug bekommt, kann die Ereignisse der Leinwandvorlage hier nochmals nachspielen – auf PS3 und 360 sogar in 3D. Was haben die einzelnen Versionen sonst zu bieten und wie viel Spaß kann man mit den kleinen Nagern haben?

© Eurocom / Keen Games (PSP, DS) / Disney Interactive

Wie im Kino?

Zugegeben: Die Möglichkeit das Spiel mit einer der beiliegenden Brillen wie den Film in 3D zu erleben, klingt durchaus reizvoll. Im Endeffekt ist die plastische Tiefenwirkung aber nicht mehr als ein nettes Gimmick, das man schnell wieder deaktiviert, da die traditionelle Darstellung einfach klarer und übersichtlicher ist; bedrohliche Bildschirmaustritte gibt es auch nicht.

[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=40683,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/98/a3/142138-bild.jpg)]
Das Musikvideo zeigt nicht nur Darwin beim Tanzen, sondern auch Ausschnitte aus dem Spielgeschehen.
Trotzdem ist es natürlich schade, dass lediglich 360- und PS3-Besitzer mit diesem Feature bedacht wurden. Mag sein, dass der DS und eventuell auch die PSP dafür zu wenig Leistung bieten, aber dass auch PC-User außen vor bleiben, ist unverständlich. Zudem dürfte es den einen oder anderen PC-Spieler ärgern, dass Microsofts 360-Controller für Windows trotz identischer Xbox-Version nicht unterstützt wird – weder als spezielles Eingabegerät mit angepassten Tastensymbolen noch als herkömmlicher Controller mit Standardsymbolen.

Wer keinen passenden Controller besitzt, muss mit Maus und Tastatur ran, was zwar funktioniert und beim Zielen durchaus Vorteile hat, aber bei einem Jump’n’Run-lastigen Titel wie G-Force eben nicht optimal ist. Ansonsten gibt es zwischen den von Eurocom entwickelten PC- und Konsolenfassungen quasi keinerlei Unterschiede – weder spielerisch noch technisch. Man folgt den Ereignissen des Films aus der Sicht Darwins, der als einziger Meerschwein-Agent spielbar ist. Hin und wieder ist man zwar auch als Hightech-Stubenfliege Mooch unterwegs, die restlichen Teammitglieder treten aber lediglich passiv in Aktion. Langeweile kommt trotzdem keine auf, da Darwin ein wahres Multitalent ist und Mooch immer dann zum Einsatz kommt, wenn Darwin feststeckt.

In der Eurocom-Produktion ist es zwar jederzeit möglich mit Mooch Aufklärungsflüge zu unternehmen, im Prinzip braucht man ihn aber nur, um unerreichbare Schalter umzulegen, Daten einzulesen oder Gegner zu betäuben. In den von Keen Games entwickelten Handheld-Versionen sind die Einsätze hingegen strikt vorgegeben.

Der motivierende Einsatz aufrüstbarer Schusswaffen bleibt PC- und Konsolenspielern vorbehalten. Eine optionale 3D-Darstellung samt Brille gibt’s sogar nur auf Konsole.

Zudem wurde der mobile Mooch um die Fähigkeit beraubt, die Zeit zu verlangsamen, was die entsprechenden Abschnitte deutlich unspektakulärer erscheinen lässt. Wo man bei Eurocom noch surrende Ventilatoren und schnappende Türmechanismen passieren, sich vor tödlichen Insektenfallen hüten oder schnell rotierende Codewalzen entschlüsseln musste, fliegt man hier nur noch von A nach B und weicht gelegentlich ein paar Hindernissen aus.

Da fehlt doch was

Doch auch das Aktionsrepertoire von Darwin wurde teils deutlich beschnitten: Als Gadgets stehen dem Handheld-Nager lediglich Jetpack und Elektropeitsche zur Verfügung, während auf PC und Konsolen auch diverse Schusswaffen, Greifarm und G-Force-Mobil zum Einsatz kommen. Vor allem der Verzicht auf jegliche Schusswaffen macht sich negativ bemerkbar. Die Kämpfe gegen die originelle Gegnerschar wie Amok laufende Waffeleisen, Mixer oder Radiowecker machen mit nur einer Waffe nur halb so viel Spaß, das Ausnutzen individueller Schwachpunkte fällt fast völlig weg. Zudem ist das Sammeln von Chips und versteckten Disks auf PSP und DS reichlich witzlos, da man damit lediglich bereits gesehene Story-Sequenzen und belanglose Bildchen freispielen kann. Auf PC, PS3 und 360 dienen diese hingegen zum Aufrüsten von Schusswaffen und Charakterwerten sowie zum Auffrischen von Munitionsreserven und Lebensenergie.