Dabei reagiert die KI erstaunlich variantenreich: Sie rottet sich zusammen, ergreift auch mal die Flucht und stellt euch immer wieder vor neue Herausforderungen. Neben den vom Spiel geskripteten und damit vorgesehenen Feindes-Ansammlungen sorgen zufällig verteilte Zivilisten und Gegner für zusätzliche Spannung.
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Unvorsichtig, Teil 2: Vollkommen ohne Deckung in ein Gefecht zu gehen, verringert die Überlebenschancen erheblich. |
Allerdings muss man auch sagen, dass die KI hin und wieder Aussetzer hat und z.B. nach einem Granatwurf keinen Schritt von der Stelle macht.
Einige werden vielleicht das Feature eines Kampfes in Gebäuden vermissen. Doch die Marines sind in erster Linie dafür da, die Straßen, weiträumigen Areale und Industrieanlagen zu sichern – die „Aufräumarbeiten“ erledigen die Special Forces, wie z.B. in Kapitel 3: Hier müsst ihr zwei Eingänge eines Hotels bewachen, damit ein Ranger-Trupp die Herberge säubern kann. Da die gegebenen Deckungsmöglichkeiten nie einen kompletten Schutz gegen beide Ausgänge bieten, müsst ihr hier nicht nur überlegt, sondern vor allem schnell handeln.
Vorsicht im Feld
Als ob ihr mit den bewaffneten Gegnern nicht schon genug zu tun habt, gibt es weitere Faktoren, die euch das Leben schwer machen: Zivilisten sowie hin und wieder auftauchende und unabhängig von euch kämpfende alliierte Soldaten müssen erkannt werden und nicht im Eifer des Gefechtes als Opfer auf der Straße zurückgelassen werden. Die eigenen Teams müssen bei ihren Sperrfeuern, dem Flankieren von Gegnern und den zwangsläufigen Granatwürfen aufpassen, sich nicht selber auszuschalten. Und vor allem das Sperrfeuer ist ein wahnsinniger Munitionsfresser: Zwar gibt es hin und wieder Trucks, an denen ihr Munition aufstocken und Verletzte wieder einigermaßen auf die Beine stellen könnt, doch in späteren Missionen sind diese Unterstützungs-Vehikel dünn gesät.
Weiterhin sollte man auch den Zustand der Deckung im Auge behalten. Während Hausmauern und Container unzerstörbar sind, bieten Fahrzeuge, Holzkisten oder ein Sofa z.B. nur kurzzeitigen Schutz und können schnell zerstört werden.
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Immer an der Wand lang und von Deckung zu Deckung pirschen lautet die Devise. |
So geratet ihr immer wieder unter Zugzwang, könnt dieses System aber auch für eure Angriffe einsetzen, wenn ihr erkennt, hinter was für einem Typ Deckung sich der Gegner verschanzt hat.
Solltet ihr Glück im Unglück haben und ein Mitglied des Teams wird von einem Treffer nicht getötet, sondern nur verletzt, müsst ihr nicht nur auf seine tatkräftige Unterstützung verzichten: Gemäß der Prämisse „Keiner bleibt zurück“ wird der verwundete Kamerad geschultert und mitgenommen, in der Hoffnung, baldmöglichst einen Truck mit Armee-Arzt zu finden. Dass die Truppe dadurch langsamer wird, macht die Angelegenheit nicht einfacher…
Doch bei allen Vorzügen gibt es auch kleinere Macken, die das Spielgeschehen aber nur in den seltensten Fällen negativ beeinflussen und die mit der Kameraführung zu tun haben:
Ihr habt zwar jederzeit die Kontrolle über die Perspektive, doch in manchen Momenten (meist im Zusammenspiel mit geschlossen Ecken kann man die Übersicht verlieren, da die Kamera nicht durch die Wände hindurchgeht und weiterhin standhaft versucht, sich hinter dem Anführer zu halten.
Ein weiteres Problem, das nicht nur in der angesprochenen Situation, sondern auch hinter bestimmten Deckungstypen auftaucht, ist die korrekte Platzierung des Cursors. Denn bei Bewegung des Richtungsanzeigers versucht die Kamera, automatisch mit dem Cursor mitzuschwenken. Ergebnis: Ihr könnt nicht sehen, wo das Ziel gesetzt wird. Doch diese Problemfälle zeigen sich äußerst selten und nagen noch viel seltener an der Motivation.