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FlatOut: Ultimate Carnage (Rennspiel) – FlatOut: Ultimate Carnage

In den meisten Rennspielen ist ein Haus ein durchaus solides Hindernis, auch ein durchschnittlicher Zaun bietet oft genug selbst rasenden Panzern erstaunlich kompetent die Stirn – von Wassertürmen oder mächtigen Baumstämmen ganz zu schweigen. Nicht so in FlatOut: Von Anfang an gab es hier nur einen Weg, und der führte konsequent durch das Hindernis hindurch! Auch FlatOut Ultimate Carnage folgt dieser Prämisse, funkelnd und strahlend auf 360 und PC!

© Bugbear Entertainment / Empire Interactive

Die »Einzel-Events« drehen sich hauptsächlich um Dinge, die ihr eurem Dummy antun könnt: Egal ob Bowling, Hochsprung, Basketball, Skisprung oder das Johnny Cash-inspirierte »Ring of Fire« – stets nehmt ihr mit dem Auto Anlauf, crasht, und seht euren Fahrer gen Ziel fliegen.

Die Dummy-Minigames sind besonders im Mehrspielermodus unbezahlbar gut – hier wird der arme Plastikmann durch feurige Ringe geschmissen.

Je nach kurz vor dem Einschlag gewähltem Winkel geht es mehr oder weniger zielsicher in die Lüfte, das Herausfinden der Mischung aus Geschwindigkeit und Winkel macht hier den größten Spaß aus. Wo wir schon beim Dummy sind: Wie schon in den vorherigen Teilen sitzt hinter eurem Steuer kein »echter« Mensch, sondern eine Plastikfigur. Und ganz ehrlich: Sie ergibt auch viel mehr Sinn. Allerdings wirkt sie angesichts der durch und durch menschlich dargestellten KI-Gegner dezent inkonsequent. Seid ihr lieber in Gesellschaft, könnt ihr acht Spieler hoch auch den »Party-Modus« anschmeißen, in dem ihr entweder aus drei vorgefertigten Events wählen dürft, oder eure eigene Spiel-Reihenfolge bastelt – das Ganze auch problemlos online.

Raser mit Stahlzähnen gesucht

Wer den Test von FlatOut 2 noch in Erinnerung hat (wer nicht, möge ihn bitte hier nachlesen), der wird wissen, dass der Schwierigkeitsgrad nicht von schlechten Eltern war. Genau genommen war er von fiesen Eltern, denn speziell die Gummiband-KI stellte nicht nur Anfänger vor ernst zu nehmende Probleme. Und jetzt könnt ihr selbst entscheiden, ob euch die folgende Info freut oder ärgert: UC ist genauso schwer! Schon die ersten Rennen sind hart, manche der Herausforderungen sind auch für Gamepad-Athleten echte Zahnausbeißer – zumal es keine wählbaren Schwierigkeitsgrade gibt! Auch das Problem der vorzugsweise im Pulk fahrenden Gegner hat Entwickler Bugbear nach wie vor nicht im Griff: Liegt ihr an der Spitze und macht einen Fahrfehler, könnt ihr euren rostigen Auspuff darauf verwetten, euch wenige Sekunden später ganz am Ende des Feldes wiederzufinden – etwas, das gerade in den letzten Runden zu Wutschreien und einem Neustart führen kann. Das war offensichtlich sogar den Entwicklern klar, denn eines der Achievements bekommt man nur, wenn man ein Rennen wieder und wieder startet!

Zwar sind die FlatOut 2-Wurzeln bei UC nicht zu verleugnen, aber technisch gehört das Spiel ganz klar zur 360-Generation: detaillierte Fahrzeuge, toll designte Levels und ein großartig-destruktives Schadensmodell sorgen auf der

Die Gegner haben leider nicht dazugelernt – die Gummiband-KI ist auf Dauer ziemlich nervend.

einen Seite für fröhlich glänzende Augen, schnuckelige Effekte auf der anderen: HDR, glitzerndes Wasser, Normal Mapping, Echtzeit-Schatten, hochauflösende Texturen, Partikelphysik und noch viel mehr von dem, mit dem fortschrittliche Entwickler so gern angeben, machen UC zu einem sehr, sehr gut aussehenden Spiel, das dem angerichteten Chaos zum Trotz jederzeit flüssig läuft! Schade ist nur, dass es keinen Rückspiegel gibt, und man vermisst in der Auswahl der Perspektiven eine vernünftige Cockpit-Ansicht. Außerdem hat die normalerweise für großen Spaß sorgende Physik-Engine ihre Macken: Viele Objekte wirken, als hätten sie kein Gewicht, dicke Baumstämme fliegen wie Papierkügelchen durch die Luft, oder werden vom Fahrzeug kilometerweit mitgetragen – gelegentlich passiert es sogar, dass ein gegnerisches Auto auf unserem Dach landet. Aber ändert das irgendwas an den Fahreigenschaften? Nö. Hin und wieder schaffen es die Gegner auch, am eigenen Wagen gewissermaßen festzukleben – dann wird man sie nur noch los, indem man sie entweder in ein stabiles Hindernis schiebt oder das Rennen von vorn startet.

Die PC-Fassung ist ihrem ein Jahr älteren Bruder grundsätzlich bis auf die verbeulte Blechhaube ähnlich; grafisch gibt es keine Einschränkungen, die Hardwareanforderungen sind moderat. Ärgerlicherweise gibt es Einbußen bei der Bequemlichkeit: Die Bedienung ist komplett auf der 360-Pad ausgelegt, wer das nicht am Rechner hängen hat, muss sich mit kryptischen Anweisungen und fummeliger Tastaturbedienung zufrieden geben. Ein Netzwerkmodus ist nirgendwo zu finden, im Internet darf nur spielen, wer sich über Microsofts bedauernswerten Games for Windows LIVE einloggt. Der hat zwar den Vorteil, dass PC-Raser nun auch mit den gleichen Achievements gesegnet sind wie ihre 360-Kumpels, funktioniert aber schrecklich unzuverlässig.      

  1. Also auch wenn das ganze nicht mehr sonderlich aktuell ist...ich habe das spiel seit erscheinen...die kritikpunkte kann ich beim bestenwillen bis auf die etwas kuriose aussemphysik nicht nachvollziehen...vorallem das im bericht angesprochene Steuerungsproblem beim PC existiert meiner erfahrung nach nicht...mein Saitek P2600 wurde perfekt eingebunden und das tastenbelegen funzte auf anhieb und sehr komfortabel....

  2. Na ja ich stimme der Gummiband KI zu... fahrt einfach mal langsamer bis auf die lezte runde...ihr werdet sehen das die sich deinem tempo anpassen und du sie in der lezten runde dann abziehen kannst.

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