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Final Fantasy: Crystal Chronicles (Rollenspiel) – Final Fantasy: Crystal Chronicles

Die Nintendo-Front musste lange warten, um Squares Rollenspielwelten nach beigelegtem Streit mit Nintendo auf einer Konsole ihres Vertrauens zu sehen. Doch hat sich die Wartezeit gelohnt? Und was hat es mit dem Mehrspieler-Modus auf sich, der nur per GBA-Connectivity zum Spielen auffordert? Die Antworten findet ihr im Test!

© Square Enix / Nintendo / Square Enix

Schwache Story

Abgesehen davon, dass sich Final Fantasy Crystal Chronicles spielerisch ziemlich weit von der ruhmreichen Serie entfernt, wird ein Manko sehr schnell deutlich: die Geschichte. Nicht nur, dass die Geschichte um die Kristallkarawane auf der Suche nach Myrrhe (dem Heilmittel gegen das allgegenwärtige Gift Miasma) plakativ ist – sie wird gemessen an Square-Verhältnissen schwach präsentiert. Fernab jeglicher Rendervideos wird die schwachbrüstige Hintergrundstory nur durch eingestreute Gesprächsfetzen in den Siedlungen und gelegentliche Treffen mit anderen Karawanen erzählt.

Square = coole Story? Im Normalfall ja, doch die Kristallchroniken bleiben erzählerisch erschreckend schwach!

Dabei seid ihr aber nur damit beschäftigt, euch durch vorgegebene Textsequenzen ohne Einflussmöglichkeit zu klicken. Und das ist eindeutig zu wenig, um in die Fußstapfen solcher Epen wie FF VII oder gar Teil 10 der Serie zu treten. Zumal Sprachausgabe –leider vollkommen GameCube-typisch- ebenfalls auf ein Minimum reduziert wurde. Einzig die stimmungsvoll komponierte Musik, die sich allerdings viel zu schnell wiederholt, erinnert an ruhmreiche Zeiten, in denen man mit dem Namen Final Fantasy ein gewaltiges RPG-Epos assoziierte.

Hack&Slay in Reinkultur

Doch abseits der Musik gibt es sowieso wenig Ähnlichkeiten mit den bisher erschienenen Final Fantasys. Die Kämpfe wurden auf pures Hack&Slay reduziert und eine umfangreiche Charakterentwicklung wie z.B. in FF X fiel ebenfalls durch das Feature-Raster. __NEWCOL__Die einzigen Hinweise auf das bekannte Universum sind die Namen der Zauber und einiger Items sowie das Design der Figuren.

So bewegt ihr euch mit eurer Karawane auf einer Karte, die euch Entscheidungsfreiheit vorgaukelt, von Gebiet zu Gebiet, kämpft dort gegen Monster, löst kleinere Rätsel (meist in Schalterform), sammelt mit dem Kristallkelch die Myrrhe und macht euch auf den Weg zum nächsten Areal.

Da ihr in manchen Gebieten nur Zutritt habt, wenn ihr euren Kristallkelch mit einem bestimmten Element aufgeladen habt, relativiert sich die scheinbare Entscheidungsfreiheit recht schnell und weicht einem linearen Spielverlauf, der euch allerdings durch viele unterschiedlich gestaltete Gebiete (von idyllischen Flusslandschaften über dichte Wälder bis hin zu brandheißen Wüstengebieten) und Dungeons führt, bevor ihr dem jeweiligen Bossgegner gegenübertreten könnt.

Mit mehreren Spielern macht Crystal Chronicles durchaus Spaß – wenn da nur die Designschwächen und GBA-Zwang nicht wären!

Der Kreis des Lebens

Um gegen die Wirkung des lebensgefährlichen Miasmas gefeit zu sein, müsst ihr den schützenden Kristallkelch immer bei euch tragen, der eine abschirmende Glocke produziert, in der ihr euch gefahrlos bewegen könnt. Um zu kämpfen, Gegenstände zu manipulieren oder Sachen aufzunehmen, müsst ihr den Kelch allerdings abstellen.