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FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010 (Sport) – FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010

Am 11. Juni geht es in Johannesburg los: Dann rollt der erste Ball zwischen Südafrika und Mexiko. Wer schon vorher WM-Luft schnuppern will und eine Konsole besitzt, kann auch mit Electronic Arts ans Kap der guten Hoffnung reisen. Dort warten offizielle Stadien, tanzende Fans aus aller Herren Länder und Konfetti auf dem Rasen. Lohnt sich der afrikanische Fußballtrip zum Vollpreis?

© EA Sports / Electronic Arts

Vuvuzela, Pitroipa, Algerien

Konfetti, Feuerwerk und Luftschlangen – wer es ins Finale schafft, wird gebührend gefeiert! Hier einige Vergleichsvideos zwischen FIFA 10 und FIFA WM 2010: Torschüsse, Zweikämpfe, Passspiel, Ballbehandlung, Grafik.

Was ist Vuvuzela? Wo liegt Burkina Faso? Und kann man mit Algerien die WM gewinnen? Ersteres ist eine afrikanische Tröte, die aufgrund ihrer penetranten Akustik bereits für Aufsehen im internationalen Fußball gesorgt hat – manch einer wollte sie gar verbieten. Allerdings hat Fußballpapst Blatter das Musikinstrument gegen alle Kritik in Schutz genommen. Und so taucht das elefantöse Gebläse auch in FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1981203′)“>

(FIFA WM) auf. Immerhin hat EA ein Herz für alle, die auf den Krach aus den Townships verzichten wollen: Man kann die Vuvuzela-Tröten abstellen – sehr schön!

Zweiteres ist ein Land in Afrika, das man tatsächlich spielen kann. 199 Nationalteams stehen auf einer drehbaren Erdkugel zur Wahl, darunter zig Mannschaften, die es in FIFA 10 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=365158′)“>
nicht gab – egal ob Mali oder Swasiland, Ghana oder Serbien. Und auch Jonathan Pitroipas Heimat, Burkina Faso, ist dabei. Vor dem Spiel kann man sich auch über die Historie und die Statistiken der betreffenden Länder informieren. Nur wird man da natürlich auch so manche bizarre Negativserie zwischen den Seychellen und Zentralafrika entdecken: Es kann ja nicht jede Nation mit spanischer Dominanz in den Tabellen auflaufen – der Weltrangenlistenerste steht auch bei den Spielerstatistiken in FIFA WM mit Iniesta, Torres & Co ganz weit oben.

Mit den Wüstenfüchsen zum Sieg?

Spanien hat durchaus Titelchancen: Das Team gehört zu den stärksten in FIFA WM.

Man kann allerdings auch mit Algerien Weltmeister werden, wenn man mit FIFA 10 vertraut ist und Stürmer wie Karim Matmour von Gladbach richtig einsetzt. Die stehen immerhin auf Platz 27 der Weltrangliste und damit noch vor dem deutschen Gruppengegner Ghana. In FIFA WM kann man die komplette Qualifikation mit einem Land seiner Wahl nachspielen oder gleich in die Gruppenphase des Turniers einsteigen. Für Algerien würde das bedeuten: Erst gegen Slowenien ran, danach gegen England und USA. Wer hat schon Angst vor Roonies rechter Klebe, wenn man ihn rechtzeitig doppelt und mit 5-3-2 clever auf Konter spielt?

Das Spiel macht schon in den ersten Partien richtig Laune, weil die Plätze deutlich filziger und je nach Tageszeit sowie Wetter besser aussehen als in FIFA 10: Da liegt Konfetti an den Eckfahnen, das Flutlicht sorgt für stimmungsvolle Atmosphäre und der Rasen erinnert jetzt viel eher an einen Teppich mit Struktur. An der Spielmechanik hat sich allerdings nichts Entscheidendes geändert. Und es wird erst dann für Kenner des Vorgängers etwas anspruchsvoller in der WM, wenn man auf dem höchsten Niveau gegen die KI antritt: Während man in der Qualifikationsphase sehr schön beobachten kann, dass der Gegner den Heimvorteil für offensives Spiel nutzt und seine Taktik anpasst, spielt er in der späten Phase des WM-Turniers auch cleverer und hitziger – sogar das Ballhalten konnte man beobachten. Trotzdem ist FIFA WM auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad immer noch nicht so anspruchsvoll für Solisten wie etwa Pro Evolution Soccer 2010 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=253993′)“>

. Dafür hat es andere Qualitäten, die auch in Südafrika zum Tragen kommt.

Die Stimmung steigt

Bei den Gesichtern hat man gegenüber FIFA 10 nochmal Feintuning angesetzt – allerdings sind die Unterschiede nicht bemerkenswert.

Wenn man genau hinschaut und hinhört, bemerkt man z.B. je nach Turnierphase eine leichte Steigerung hinsichtlich der Fanakustik und Choreografie in den Stadien: Was bunt und laut beginnt, wird mit jeder weiteren Runde etwas bunter und lauter, bis das Stadion im Finale in einem Meer aus Feuerwerk, Konfetti und Luftschlangen versinkt. Schön ist, dass man diese gesteigerte Stadionatmosphäre für spätere Freundschaftsspiele quasi freischalten kann, indem man im Turnier weiter kommt – so kann man also auch in einem einfach Match gegen einen Freund die Finalatmosphäre aktivieren. EA hat also versucht, die Emotionen rund um das Turnier einzufangen sowie eine gewisse Dramaturgie aufzubauen. Allerdings gelingt das meist nur auf den ersten Blick, so dass der WM-Funke nicht wirklich überspringt.

Gut gelingt es z.B. bei den kleinen Fangrüppchen, die in Nationalfarben geschminkt von der Kamera eingefangen werden: Je nach Spielstand zeigen sie sich resigniert oder fröhlich feiernd. Allerdings wiederholen sich diese Tanz- und Trötszenen relativ schnell, so dass man sie schon nach wenigen Partien wegklickt. Ähnlich geht es einem mit den neuen Trainereinblendungen: Egal ob Löw, Capello oder Maradona – die Kamera zeigt die Coaches in Bewegung am Spielfeldrand. Das ist eine tolle Idee und es sorgt gerade bei der WM für authentisches Flair, wenn der Bundestrainer bei einem Unentschieden grübelnd da steht oder bei einem Rückstand nach vorne gestikuliert. Allerdings ist es schade, dass sich auch diese Gesten so schnell wiederholen und dass viele Trainer komplett identische Animationen zeigen. Hier hätte man die unterschiedlichen Persönlichkeiten besser herausarbeiten können, damit man sie nicht so schnell wie Klone wahrnimmt.

Mit der ganzen Welt kicken

Viel auffälliger ist: Das Platzdesign hat an Qualität gewonnen! Der Rasen wirkt filziger und bei Flutlicht zu spielen macht einen Heidenspaß.

Viel wichtiger wäre es gewesen, den eigentlichen WM-Modus noch authentischer zu begleiten: Auf der einen Seite ist es lobenswert, dass die Kommentatoren auch neue Bemerkungen zu den Partien abgeben, die auf das große Turnier abgestimmt wurden – etwa die hohen Schwarzmarktpreise beim Finale oder so manche Anekdote aus der WM-Historie. Außerdem werden nach dem Turnier der goldene Schuh vergeben und die besten Spieler gekürt. Auf der anderen Seite kann die Simulation einer WM-Zeitung im Online-Format nur bedingt für Stimmung während des Turniers sorgen. Es gibt zu wenige Nachrichten, Interviews, Stimmen und Hintergründe zum laufenden Geschehen. Und man wundert sich, wenn manchmal Verteidiger der Marke Demichelis in der Torschützenliste vor Messi stehen. Ein Problem der automatisierten Spielberechnung?

Im Animationsbereich fällt lediglich auf, dass es einige neue lustige Jubelszenen gibt, die man mit dem Analogstick ausführt – wenn der Torschütze sich etwa wie ein nasser Sack fallen lässt. Außerdem zeigen die Torhüter einige bisher ungesehene Glanzparaden: In vielen Spielen retten sie Bälle gerade noch rechtzeitig mit einer Hand. Aber ansonsten kann man im Zweikampfgerangel, bei der Schusshaltung oder der Ballbehandlung kaum Unterschiede zu FIFA 10 oder gar deutliche Fortschritte erkennen.