Man kann über Klinsmann sagen, was man will: Er predigt Offensiv-Fußball. Er hat seinen Wohnsitz in Kalifornien. Er grinst in Endlosschleife. Er ist ein Schwabe. Das ist alles richtig, aber eines ist er nicht: ein Zombie. Oder etwa doch? Wir haben jedenfalls unseren Augen nicht getraut, als der Bundestrainer bei unserem Freundschaftsspiel mit den Franzosen vom gnadenlosen Zoom der Kamera erfasst wurde: Mit totenbleichem Teint und schwarzbraunem Blick gestikulierte er wie ein Untoter an der Außenlinie.
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Bis auf einen 3D-Radar und neuen Menüs bleibt alles beim Alten – auch beim Eckensystem. Neu ist, dass Auswechslungen und Taktikänderungen jetzt übergangslos möglich sind. |
Wenn der blutleere Schweinsteiger dann angerannt kommt, um die taktischen Anweisungen entgegen zu nehmen, fehlt nur noch die Kettensäge, um einen neuen Resident Evil-Film zu drehen: Die Bundeszombies kommen. Besonders störend ist bei Klinsmann der Unterschied zwischen der Haut der Hände und der des Gesichts – einmal kalkweiß, einmal leicht gebräunt. Das ist ein farblicher Bruch, der zwar nicht bei allen, aber auch anderen Figuren sofort ins Auge fällt. Genau so wie der viel zu starre Blick, das fehlende Blau der Augen oder die übertrieben glänzenden Visagen. Obwohl der Wiedererkennungswert bei Ronaldinho & Co da ist, wirken viele Nationalspieler wie Wachskarikaturen.
Künstliche Patchwork-Kulisse
Sieht FRTWC schlecht aus? Nein. Es gibt sogar unheimlich ansehnliche Fouls, Paraden und so manche gelungene Nahaufnahme von Huth oder Cafu. Nur wirkt die Kulisse nicht natürlich, sondern aufgedonnert. Auf den ersten Blick zeigen sich noch Anzeichen einer neuen Grafikgeneration, wenn man bereits im durchgestylten Lademenü in futuristischer Kulisse kicken kann oder wenn man die polygonreichen Visagen sieht, in denen Wangen wackeln, Grübchen zittern oder selbst Pickel sprießen. Nur ergeben all diese Dinge zusammen nur selten einen authentischen Ausdruck auf den Gesichtern der Profis. Dieser Hauch von Fotorealismus und innerer Stimmigkeit kommt eher bei Madden NFL 06 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7832′)“>
Aber allen EA-Sportspielen ist in feinen Abstufungen gemein, dass diese feinen Details von der Muskelfaser bis zur Hautfalte nur beim Anstoß, der Hymne oder in Zeitlupen zu sehen sind und nicht auf dem Platz – dort sieht die Grafik gerade auf normalen Fernsehern nicht viel besser aus als auf der Xbox. Und schaut man sich den Spielfeldrand bei Ecken an, könnte der auch aus FIFA 2004 stammen. Insgesamt herrscht eher die altbekannte Qualität der Figuren, eine neue Euphorie kommt nicht auf. Deshalb stellt sich die Frage, warum man nicht lieber das umfangreichere und in sich harmonischere Xbox-FIFA 06 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=8295′)“>
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Sven Göran Erikson ist im Vergleich zu Klinsmann noch gut weggekommen. Trotzdem wirken alle Figuren puppenhaft, manche sind viel zu bleich. |
nicht lange: Es ruckelt auch unter HD in den Wiederholungen so stark, dass man misstrauisch alle Kabel überprüft – flüssige Zeitlupen gibt’s nicht. Das erinnert an die zittrigen Zwischensequenzen in Perfect Dark Zero <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7854′)“>
Stillstand statt Fortschritt
Auch die Animationen erreichen auf der 360 nicht die Vielfalt und Natürlichkeit eines Pro Evolution Soccer 5 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7988′)“>
Wählt man die TV-Übertragung als Kamera zeigen sich weitere Brüche: Spieler und Platz werden in der Entfernung nur noch verschwommen dargestellt. Soll diese nicht vorhandene Tiefenschärfe ein Hingucker sein? Dieses Weichzeichnen des Hintergrunds ist spielerisch sinnlos und unrealistisch. Wir hätten uns lieber eine frische Kameraperspektive gewünscht, mit der man näher an die Kicker ran kommen kann, um sich die Details in Bewegung anzuschauen – aber das gibt’s nicht.