Dynamische Geplänkel
Waren wir in der Beta noch auf einen Schauplatz beschränkt, darf man sich mittlerweile auf ganzen neun abwechslungsreich designten Karten austoben.
[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=35163,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/fe/d3/135338-bild.jpg)] Video: Der Trailer gewährt einen kurzen Einblick in Story, Spielverlauf und Klassensystem. |
Insgesamt gibt es fünf spezielle Charakterklassen, zwischen denen man beliebig hin und her wechseln kann. Dazu muss man sich einfach nur eine entsprechende Kopfbedeckung schnappen, die man entweder im eigenen Stützpunkt gefertigt bekommt oder von Toten auf dem Schlachtfeld entwenden kann. Als Krieger steht man seinen Mann in erster Linie im Nahkampf, als Waldläufer kämpft man eher auf Distanz, als Zauberer kann man auch Flächenangriffe verüben. Als Priester kümmert man sich um angeschlagene Kameraden und als Arbeiter ist man für die Beschaffung von Rohstoffen zuständig. Mit denen kann man nicht nur diverse Konstruktionen wie Katapulte, Türen oder Leitern errichten, sondern auch Klassenupgrades bewirken, wodurch sich Waffenarsenal und Angriffsrepertoire erweitern lassen. Verbesserte Arbeiter können dann z. B. Bomben werfen, Zauberer lähmende Eisattacken wirken oder Priester Leben absaugende Dunkelmagie einsetzen.
Alles im Griff
Die allgemeine Handhabung ist denkbar einfach und kommt mit nur einem Angriffsknopf aus, den man für schnelle Aktionen einfach kurz antippt oder für aufgeladene Attacken eine Weile gedrückt hält. Es gibt sogar eine praktische Zielauf- und umschaltung, um seine Angriffe auf einen bestimmten Gegner zu konzentrieren. Zudem kann man jederzeit eine Übersichtskarte mit aktuellen Spielerpositionen aufrufen und KI-Kameraden, die auch im Mehrspielermodus mitmischen, vorübergehend zur Hilfe rufen. Ansonsten kommuniziert man mit seinen Mitspielern natürlich über Voice-Chat, denn ohne Teamwork geht meistens gar nichts.
In herkömmlichen Team-Deathmatch-Partien kann man noch relativ eigenständig agieren, sobald man jedoch in einer der beiden Capture the Flag-Varianten auf Prinzessinnenjagd geht, sind Planung und Absprachen unverzichtbar. Hier muss man nämlich in einem günstigen Moment in die Festung des Gegners eindringen, die Thronfolgerin erfolgreich mopsen und zur eigenen Basis eskortieren. Je mehr Gefährten dabei helfen, um so schneller gelingt der Abtransport, der sich besonders dann zeitraubend gestaltet, wenn die Prinzessin fleißig gemästet wurde. Abschließend gibt es auch noch eine Art Domination-Modus, wo es verstreute Stützpunkte zu besetzen und zu halten gilt, um die Moral des Gegners zu dezimieren. Jeder der drei Hauptmodi bietet ein individuelles Spielerlebnis, das auf den neun zur Verfügung stehenden Karten so schnell nicht langweilig wird.
Erfolge werden zudem in umfangreichen Statistiken und Online-Ranglisten geführt sowie mit Titeln und zusätzlichen Individualisierungen für den Charaktereditor belohnt. Schade ist nur, dass man beim Matchmaking lediglich bevorzugte Spielmodi und Karten eingeben kann und dann stets vollautomatisch einer Partie zugelost wird. Auch die Aufteilung der Teams ist mehr oder weniger Vertrauenssache, da man die Seiten beliebig wechseln kann. So kommt es immer wieder vor, dass auf einer Seite mehr als doppelt so viele Spieler aktiv sind wie auf der anderen. Zwar bekommt das unterbesetzte Team dann einfach mehr KI-Kameraden zugeteilt, so dass theoretisch Chancengleichheit herrscht, aber in der Praxis sind KI-Spieler natürlich alles andere als ein adäquater Ersatz.
Ärgerliche Spaßbremse
Das größte Handicap stellen zur Zeit aber zweifelsohne die nervigen Verbindungsprobleme dar. An einem Patch wird zwar schon fieberhaft gearbeitet, aber in der jetzigen Form braucht man teils extrem viel Glück und Geduld, um überhaupt in laufende Partien einsteigen zu können. Auch wenn der Host eine Partie verlässt, ist Daumendrücken angesagt.
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Dynamische Elemente wie wechselnde Gezeiten und freilegbare Abkürzungen sorgen für Abwechslung. |
Offline-Partien mit KI-Spielern sind jedenfalls nur kurzzeitig interessant und auch der Storymodus dient mit seinen gerade mal sieben aneinander gereihten KI-Geplänkeln trotz witziger Präsentation lediglich als Einführung ohne jeden Wiederspielwert. Solisten können ihr Geschick zwar auch noch in einer Art Survival-Modus unter Beweis stellen, indem sie mit den einzelnen Klassen Runde um Runde in so genannten Gladiatorenkämpfen antreten, aber das Hauptaugenmerk von Fat Princess liegt ganz klar auf dem bis zu 32 Spieler vereinenden Online-Modus, dessen größten Probleme der bereits angekündigte Patch hoffentlich bald beheben wird. Wenn das gelingt, können Interessenten gerne nochmals ein paar Punkte auf die Gesamtwertung aufrechnen. Knappe Goldehren haben sich die humorvollen Comicgefechte in meinen Augen aber auch jetzt schon verdient.