Apropos Drogen: Die gesamte Handlung dreht sich um verbotene Mittelchen jeden Kalibers. Es fängt bei Vaas an, geht über das Verbrennen einer ganzen Hanfplantage und hört bei
Ständige Onlineanbindung?
Man muss übrigens nicht online sein, um Far Cry 3 zu spielen. Falls Rechner oder Konsole ans Internet angeschlossen sind, verbindet sich das Spiel allerdings mit jedem Aufruf des Menüs mit Ubisofts Onlinedienst. Ist dieser nicht verfügbar – was in der vergangenen Woche mehrmals vorkam -, dauert es mehrere Sekunden, bevor man nach einer Fehlermeldung das Menü zum Herstellen neuer Ausrüstung oder Verbessern von Fähigkeiten nutzen darf.
Auf dem PC kann es dabei passieren, dass das Menü nicht erscheint, die Rückkehr ins Spiel aber zum Absturz führt. Hoffentlich gehören diese Startschwierigkeiten mit der offiziellen Veröffentlichung des Spiels der Vergangenheit an. Immerhin müssen die Server erst dann zuverlässig funktionieren.
halluzinogenen Erfahrungen nicht auf. Nicht nur die Drogentrips werden dabei eindrucksvoll inszeniert.
Das sind allerdings nur äußerlich schimmernde Bruchstücke, denn Jason stolpert auf seinem Weg vom Schwächling zum Krieger lediglich von einer Kurzgeschichte in die nächste. Durchgeknallte Charaktere tauchen auf und verschwinden wieder; selbst hochinteressante Figuren werden ohne Not einfach aus dem Drehbuch geschrieben. Anderswo wird der einzig interessante Aspekt um Dennis Rogers kurz darauf schon wieder fallengelassen. Die Erzähler fühlten sich scheinbar so wohl mit einer Handvoll guter Ideen, dass sie sie lose aneinander reihen, anstatt in ein einheitliches Ganzes zu fügen.
Am deutlichsten bekommt Jason selbst diese Oberflächlichkeit zu spüren, der nicht nur urplötzlich zum Helden wird: Auch in der Geschichte um seine Freunde steckt eine zentrale Entwicklung, die aber in groben Zügen lediglich angerissen wird. Der rote Faden ist bis zum Schluss nur als dünner Strich erkennbar. So kommt die vermeintlich spannende Auflösung wie aus dem Nichts, sie erschließt sich kaum aus dem Geschehenen. Das Schlimmste ist: Sie entlädt sich nicht in einem mitreißenden Finale – sie geht in der hastigen Dramaturgie einer primitiven Seifenoper unter.
Das Beste zu Beginn
Sogar clever gemeinte Anspielungen, mit denen mir der hauptverantwortliche Autor Jeffrey Yohalem zur E3 noch den Mund wässrig machte, gehen einfach unter. Immer wieder [GUI_PLAYER(ID=73192,width=377,text=Vaas sinniert über die Spielewelt im allgemeinen und Far Cry 3 im Besonderen – schon mit der ersten Vorstellung des Spiels verriet Ubisoft den erzählerischen Höhepunkt.)] kommentiert Vaas etwa die Welt der Videospiele, die der Filme und sogar die Gegenwartskultur. In seinem besten Moment zitiert er gar Einsteins Definition des Wahnsinns: Dass es verrückt sei, immer wieder dasselbe zu tun und jedes Mal ein anderes Ergebnis zu erwarten. Die Szene ist herausragend gespielt, ihre Aussage trifft die Sinnlosigkeit gerade dieses Spiels auf den Kopf – und sie hat verpufft ohne jede Wirkung. Zum einen ergeben sich daraus keine erzählerischen Konsequenzen und zum anderen hatte Ubisoft das Spiel mit genau dieser Szene erstmals angekündigt. Für mehr als einen Déjà-vu -Effekt ist der Höhepunkt also nicht gut.
Yohalem nennt BioShock als eine Inspirationsquelle. Doch anders als seinem Vorbild gelingt es ihm nicht, die Anspielung so in die Erzählung einzubinden, dass sie den Spieler erreicht. Stattdessen ist sein Far Cry 3 eine Zitatsammlung aus Assassin’s Creed, Red Dead Redemption, Just Cause und etlichen anderen Versatzstücken – ein wahllos zusammengestecktes Alles, das sich wie eine große Leere anfühlt.