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Fall Guys: Ultimate Knockout (Musik & Party) – Takeshi’s Castle Royale

Bei Fall Guys: Ultimate Knockout ist der Name Programm: Wenn 60 knallbunte Stummelwesen um die Wette torkeln, entstehen ungeahnte Möglichkeiten, sich langzulegen! Rotierende Rollen, gigantisches Flummi-Obst oder die Konkurrenz holen die armen Würstchen immer wieder von den winzigen Beinen. Genau das richtige für Einsteiger mit Battle-Royale-Neugier? Wir überprüfen es im Test.

© Mediatonic / Devolver Digital

Du hast wohl Fallsucht!

Fall Guys: Ultimate Knockout beweist derzeit, dass Battle Royale nach wie vor eine Goldgrube ist – vor allem, wenn man es mit bekloppten Ideen kreuzt. Nach Tetris 99 auf der Switch kommen diesmal PC- und PS4-Besitzer auf ihre Kosten. Entwickler Mediatonic und Publisher Devolver Digital meldeten bereits nach 24 Stunden, dass 1,5 Millionen Spieler gezählt wurden. Ein Großteil davon dürften PS-Plus-Abonnenten sein, die das Spiel im August kostenlos mit ihrer Mitgliedschaft erhalten. Auf Steam werden 19,99 Euro für den Drängel-Marathon fällig.

Das Gewusel erinnert auf Anhieb an die Kult-Shows wie Takeshi‘s Castle oder American Gladiators: Ganze 60 Spieler hüpfen gleichzeitig online über wackelnde Brücken, rotierende Stäbe oder stecken in einer Art Infection-Modus mit ausgestreckten Griffeln das Gegnerteam an (was hier in Corona-Zeiten verständlicherweise „verhexen“ genannt wird). Wer schließlich die letzte der fünf kurzen Runden für sich entscheidet, wird nach rund 13 Minuten als großer Sieger gekürt – eine passende Dauer für ein lockeres Spiel zwischendurch! Zur Abwechslung muss man auch mal möglichst viele Eier in den Mannschafts-Korb schleppen. Oder man springt wie in der alten TV-Show „1, 2 oder 3“ im letzten Moment aufs Feld der richtigen Memory-Karte. Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn ihr nicht abstürzt. Oder wenn euch nicht später noch ein Vollsympath vom Sockel schubst.

Devolver Land?

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Ab durch die Wippe! © 4P/Screenshot

Mal prallt man als Führender von einer falschen Tür ab, später wird man Millimeter vor der Ziellinie festgehalten. Anderswo wird ein ganzer Pulk an Fall Guys von einem Riesenpropeller in die Luft gedroschen – ein sehr befriedigendes Geräusch, selbst wenn man es nicht rechtzeitig über die Ziellinie schafft! In solchen Momenten kommt eine ähnlich hektische Stimmung auf wie im guten alten Nintendo Land, das der Wii U beilag. Schade, dass Fall Guys nicht ebenfalls einen Splitscreen fürs Sofa bietet. Stattdessen kann man sich auf Wunsch mit Online-Freunden zusammentun – allerdings ohne Cross-Platform-Unterstützung.

Die Handhabung der hüpfenden Wurstwesen erinnert beim Einstieg an die Agilität eines Einkaufswagens – vor allem, wenn man die Leichtfüßigkeit von Mario & Co. gewohnt ist. Nach einigen Runden kommt man aber immer besser ins vorsichtige Vorantrotten mit den schwerfälligen Hopsern und Hechtsprüngen hinein. All das passt ähnlich gut zum albernen Massengerangel wie das aufgedrehte Stadion-Georgel. Passend zur einsteigerfreundlichen Umsetzung ist die Handhabung simpel gehalten: Ein Knopf ist fürs Hüpfen zuständig, einer für Hechtsprünge und ein weiterer fürs Greifen bzw. „Verhexen“ – das war‘s auch schon im Wesentlichen.

Schnell drin und wieder draußen

Wer Lust auf unkomplizierten Spaß hat, kommt auf Knopfdruck herrlich einfach ins Getümmel. Natürlich nur, sofern nicht gerade mal wieder die Server im großen Ansturm abgeraucht sind – was bei unserem Test immer wieder mal vorkam. Auch kleine Kameraprobleme oder technische Nicklichkeiten wie der in seltenen Momenten streikende Sprungknopf stören den Spielfluss. Zudem weckt die minimalistische Kulisse nicht nur nostalgische Erinnerungen an Super Monkey Ball: Sie ist auch beim Detailgrad keine Welten von der Grafik des Oldies entfernt.

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Eieiei…wenn das mal gut geht! © 4P/Screenshot

Im Prinzip stimmt hier die Abwechslung, da z.B. auch ein an Rocket League angelehntes Fußball geboten wird. Je nachdem, was die Zufallswahl ausspuckt, wiederholen sich manche Diziplinen aber schon nach wenigen Stunden ziemlich oft. Ein Level-Editor für die Community oder Ähnliches wäre also eine schöne Ergänzung gewesen. Für dauerhafte Motivation sorgen hier lediglich kosmetische Anpassungen wie Kostüme, Farbkombinationen oder animierte Chat-Kommandos. Einige Muster oder alternative Garderoben wie ein Wolf oder Hotdog sind tatsächlich eine nette Abwechslung. Manche davon werden mit Siegtrophäen freigeschaltet. Andere werden mit Münzen erworben, die sich im Spiel verdienen lassen und auch im Echtgeld-Store bzw. einer „Sammleredition“ des Spiels erhältlich sind.