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Eyglo Headstrap für Oculus Quest 2 (Hardware) – Bequemer Geheimtipp oder Billigware?

Facebook macht Sony Konkurrenz um die raren Produkte: Oculus verkauft seine „Elite-Riemen“ für die Oculus Quest 2 ohnehin nicht in Deutschland und bei ausländischen Händlern sind sie oft ausverkauft, zumal frühe Exemplare nicht selten durchbrachen. Doch was taugt eigentlich die günstige Alternative mit Namen wie „Eyglo“, die sich derzeit für rund 32 Euro bei diversen großen Händlern findet? Im Test haben wir es mit wilden Kopfdrehungen, Blaston & Co. auf die Probe gestellt.

© Eyglo bzw. verschiedene andere / Eyglo bzw. verschiedene andere

Nur echt mit dem Knopf

Eine wichtige Voraussetzung ist übrigens, dass ihr kein älteres Modell erwischt – falsch sind z.B. die Exemplare für Quest 1 oder ohne aufgesetzten Drehknopf am Hinterkopf. Das aktuelle Eyglo-Kopfband (auch zu finden unter Namen wie „Elygo“, „Newzerol“ oder „K3“) wird in einem schlichten Karton geliefert. Auch der verwendete Kunststoff wirkt auf den ersten Blick wirkt etwas billig und hier und da scharfkantiger als bei Profi-Headstraps. In ihrer ersten Woche jedoch hat die Hardware bisher alle Kapriolen, Rhythmus- und Sportspiele klaglos überstanden.

Eigentlich war ich in meinen ersten Monaten mit der Quest 2 sogar recht zufrieden mit ihrem Standard-Kopfband (zum Test). Doch in Blaston mit seinen blitzschnellen Kopfdrehungen nach links und rechts „wabbelte“ das Headset wie ein Schuhkarton vor meinem Kopf umher – so dass ich meist lieber zum stabileren Sitz der Quest 1 wechselte. Noch deutlich sicherer und bequemer sitzt allerdings der Eyglo-Headstrap, da seine gepolsterten Bügel schön den Hinterkopf umschließen. Sie machen auch schnelle Kopfdrehungen fast ohne Murren mit. Ich schreibe „fast ohne Murren“, weil die glatte Seite des oberen Kopfbandes ein bei schnelleren Bewegungen ein leichtes Knatschen von sich gibt.

Jetzt gibt‘s Knatsch

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Der relativ feste Schaumstoff erinnert angenehm an den der Valve Index. An den Rändern zu sehen sind die per Drehknopf ausfahrbaren Bügel. © 4P/Screenshot

Bei mittlerer Spiellautstärke oder mit Kopfhörern wird es zwar übertönt – ich hoffe allerdings, dass sich durchs minimale „Schubbern“ auf Dauer keine Abnutzung bemerkbar macht. An dieser Stelle wäre weicheres Gurtmaterial die bessere Wahl gewesen. Mit dem Gurt und dem großen, aufgesetzten Drehknopf an der Rückseite lässt sich der Sitz für meine Kopfform aber komfortabel einstellen. Trotz leichterer Bauweise und weniger Kontaktflächen der (komplett geruchsneutralen) Polster mit der Haut rangiert das Tragegefühl in ähnlichen Sphären wie bei der Valve Index oder der Rift S. Es fühlt sich anders – nämlich vor allem leichter – an, aber ähnlich bequem.

Auch das Design geht in Ordnung: Dank der schwarzweißen Farbgebung wirkt das Kopfband keineswegs wie ein Fremdkörper zum Headset, auch wenn Kunststoff-Oberfläche und gravierte Buchstaben aus der Nähe etwas billig anmuten. Der Wechsel vom Standard-Kopfband klappt in wenigen Minuten: Einfach die seitlichen Clips entfernen, das Kopfband ausfädeln, die seitlichen Leisten des Eyglo-Headstraps mit dem Drehknopf ausfahren und sie mit zwei Extra-Clips anstecken. Zum Schluss wird noch das neue Kopfband eingefädelt, alles passend eingestellt, fertig! Dann kann es losgehen –  mit einer Quest 2, die sich plötzlich noch etwas kompletter anfühlt.