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Dynasty Warriors: Strikeforce (Action-Adventure) – Dynasty Warriors: Strikeforce

Wie oft hat man eigentlich schon die „Rebellion der gelben Turbane“ nieder geschlagen? Gefühlte zwei Millionen Mal? Egal. Doch ebensowenig wie Koei an der Story der Dynasty Warriors-Serie feilte, wurde die Spielmechanik verändert. Massenschlachten, einfach zugängliche Kombos, Hack & Slay in seiner puren Form. Doch vor gut einem Jahr kam Strikeforce für die PSP und konnte mit unerwarteten Verbesserungen punkten. Bleibt der gute Eindruck auch in den jetzt erhältlichen 360- und PS3-Versionen erhalten?

© Omega Force / THQ

Massenschlachten im Mittelmaß

Es gibt Spieleserien, die es partout nicht schaffen, dem Ruf des Mittelmaßes zu entfliehen. Koeis Dynasty Warriors gehören zweifellos in diese Kategorie. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass die größte mechanische Änderung bereits von Teil 1, seinerzeit ein waschechter Prügler, der Namcos Tekken auf der PSone herausfordern wollte, hin zu Teil 2 auf einem neuen System (PlayStation 2) stattgefunden hat. Seitdem hielt man an den einfachen Kombo-Mechaniken und dem Kampf eines einzelnen Helden gegen Hunderte und Tausende auf einen einstürmende Klongegner fest. Die Samurai Warriors verlegten das Spielprinzip nach Japan, die Orochi-Krieger brachten Team-Aspekte hinzu und vermischten beide Serien. Und die „Empires“-Ableger versuchten, taktische Elemente einzubringen, doch unter dem Strich spielten sich sämtliche „Warriors“

Massenkeilereien mit ansehnlichen Effekten in zumeist weniger ansehnlichen Kulissen: So kennt, liebt und hasst man die Dynasty Warriors-Serie.

sehr ähnlich. Eine weitere Gemeinsamkeit war die im Bestfall durchschnittliche Technik, die mit Dynasty Warriors 6 zu spät auf einen aktuellen HD- Stand gebracht wurde.
Selbst wenn es immer wieder kleine Änderungen gab, die von den vorrangig in fernöstlichen Gefilden ansässigen Fans wohlwollend aufgenommen wurden, schien die Reihe still zu stehen. Dieser Eindruck wird sich auch nicht beim jüngst erschienenen Dynasty Warriors Strikeforce (DWS) ändern, denn obwohl die altchinesischen Recken mittlerweile mit einigen (zumindest für die Serie) frischen Mechaniken für neue Motivation sorgen, weht über allem der Hauch einer Portierung. Denn Strikeforce nahm seine Anfänge vor gut einem Jahr auf der PSP.

Der Charme eines Upgrades

Das merkt man nicht nur der kargen Menüführung an, die außer Optionen, „New Game“ sowie „Continue“ nichts anzubieten hat. Es gibt keinerlei Datenbank bzw. Enzyklopädie wie in älteren Ablegern, oder gar gesonderte, vielleicht sogar exklusive Modi.
Ähnlich spartanisch ist man bei der technischen Umsetzung vorgegangen: Man hat zwar die Textur- und Effektqualität von PSP- an HD-Verhältnisse angepasst, aber Optimierung sieht anders aus. Nicht nur, dass gewisse Spielmechaniken, wie sie mit DW6 eingeführt wurden (z.B. das Erklettern von Leitern) erfolglos gesucht werden -obwohl überall Leitern herumstehen-, auch der Hochglanz-Look, der den bislang letzten Ableger ausgezeichnet hat, ist mit der Nutzung der alten Engine (ich vermute DW 5) kein Thema mehr – von gewissem Texturflimmern oder Problemen mit Schattenwürfen ganz zu schweigen.

Darüberhinaus gibt es Klonkrieger im Dutzend billiger zu bestaunen und in einigen Momenten gerät die Engine trotz kleiner, immer wieder nachzuladender Areale (ein weiteres offensichtliches  Überbleibsel des PSP-Ursprungs) ins Stocken – sowohl auf PlayStation 3 als auch auf Xbox 360. Zusammen mit den Kameraproblemen, einer sprunghaften Zielerfassung sowie einem Hang zu schwachen Umgebungstexturen erinnert die Kulisse an vergessen geglaubte Technik der Dynasty Warriors-Vergangenheit. 

Die Zukunft der Warriors

Allen Unkenrufen und allen harten Widerworten der Kollegen trotzend, die nicht einmal mehr bemitleidend, sondern eher

Mit On- oder Offline-Freunden sind diese Schmusekatzen leichter zu zähmen…

spottend einen kurzen Blick auf den Bildschirm geworfen haben, bevor sie das Weite suchten, übt Strikeforce allerdings nach den ersten spröden Gehversuchen mittlerweile eine größere Faszination auf mich aus als die letzten Ableger.

Was nicht an der kaum veränderten Kombo-Mechanik liegt, mit der man seine Gegner reihum wahlweise mit Waffen- oder Musoueinsatz  (Magie) plättet. Auch nicht an den Geschichten der drei Clans, die man als Fan der Serie schon zig Mal gelesen oder gehört hat.
Es ist vielmehr das Umfeld, das seinerzeit auch schon auf der PSP frischen Wind in eine mehr und mehr in die Gleichgültigkeit abdriftende Hack&Slay-Form bringen konnte. Denn auch wenn man sich im Kern sofort wie zu Hause fühlt, gibt es genug unverbrauchte Elemente.

Verbeugung vor dem Westen

Wobei der Begriff „Unverbraucht“ natürlich relativ ist. Denn das Prinzip ist einfach und wird seit geraumer Zeit reihum von Titeln angefangen bei Baldur’s Gate Dark Alliance bis hin zu Sacred 2 erfolgreich praktiziert: Jagen,  Sammeln und Charakter-Aufstieg. Für die Dynasty Warriors-Serie, die in ihrer über zehnjährigen Geschichte bislang mit nur rudimentären Anleihen dieser Elemente auskam, ist dies jedoch ein neuer, erfrischender Ansatz, der Hoffnung auf eine bessere Zukunft macht.

      

  1. normalerweise lese ich die texte sehr ausführlich, ich geh ja nicht nur nach der Zahl :)
    hab die stelle anscheinend übersehen oder bin zu schnell drübergeflogen,
    trotzdem wär eine kurze erwähnung im FAZIT bzw. auch in der pro und contra liste äußerst hilfreich, weil es für mich (und sicher auch viele andere) einfach ein KERNELEMENT bei DW-Spielen war

  2. Wenn du 4players schon als Entscheidungshilfe nutzt, dann würde ich auch die Texte durchlesen, sonst hat das Ganze wenig Sinn...
    Im Text steht ganz klar:

    Allerdings bezahlt man die Möglichkeit, mit insgesamt vier menschlichen Mitstreitern ins Gefecht ziehen oder Offiziere tauschen zu können, mit dem kompletten Wegfall eines lokalen Splitscreen-Koop- oder -Versus-Modus.
    Darum regen sich hier ja auch schon einige auf..
    cheers

  3. langsam muss ich 4players als entscheidungsgrundlage für meine spielekäufe überdenken ...
    findet es der autor komplett irrelevant, dass der koop-modus rausgestrichen wurde (nein ich rede nicht vom unnötigen online-koop)???
    ich konnte das dem test leider nicht entnehmen und hab daher fehlbestellt
    Gerade Dynasty Warriors machte im offline-koop (eigentlich NUR im koop) sauviel spass!
    hab mich erst letztens über euren vancouver2010 test aufregen müssen, da ihr unverständlicherweise nicht verstanden habt, dass es sich hierbei um ein MEHRSPIELER-spiel handelt, welches eben nicht mit großartigem karrieremodus oder herausforderungen oder sonstigem unsinn glänzt weil das eben komplett egal ist wenn man zu 4 davor sitzt und saumäßig spass dabei hat

  4. Hatte mir echt überlegt, mir nach langer Zeit mal wieder nen DW Ableger zu gönnen und hatte mein Auge auf Strikeforce geworfen.
    Das die Entwickler allerdings das einzige interessante des Spiels, den 2-Player Split Coop, streichen und mir nur einen online Coop gönnen hats versaut. Wer bitte spielt das Spiel noch in 1-2 Monaten online ? Richtig fast keine Sau ! ...

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