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Dynasty Warriors: Gundam 3 (Action-Adventure) – Dynasty Warriors: Gundam 3

Klingen werden gekreuzt, Ein Held kämpft gegen eine wahnwitzige Übermacht, der KO-Zähler geht in dreistellige Bereiche: Das Prinzip der Dynasty Warriors-Spiele ist ebenso simpel wie kontrovers, aber erfolgreich. Seit einigen Jahren finden die Auseinandersetzungen nicht nur im feudalen China, sondern auch im futuristischen Gundam-Universum statt. Kann der neueste Ableger der Mechanik frische Impulse geben?

© Omega Force / Namco Bandai

Dass man dennoch irgendwann die Segel streicht, ist der einsetzenden Eintönigkeit sowie dem für mein Empfinden auf „Normal“ zu weit unten angesetzten Schwierigkeitsgrad zuzuschreiben. Denn auch wenn sich Ziele grob ändern, bleibt der mechanische Weg dorthin größtenteils gleich: Kämpfen, Felder einnehmen, gelegentliche Kämpfe gegen Zwischenbosse, Kämpfen, Felder einnehmen, nach einer Standard-Zwischensequenz ab in den Endgegnerbereich,

Dynasty Warriors, wie man es kennt: Alleine gegen Dutzende von Gegnern.

Dynasty Warriors, wie man es kennt: Alleine gegen Dutzende von Gegnern.

Kämpfen, Siegen, fertig.  Zu seltene Abwechslung gibt es in Form von gewaltigen Bossmechs, die im Vergleich zum Vorgänger jedoch auch leichter zu besiegen sind.

Battlefield lässt grüßen

Als interessante Ergänzung der bestehenden Mechaniken hat man sich am Dice-Klassiker Battlefield orientiert, wenn es um die Wiederbelebung seiner Figur geht. Wurde man bislang auf den „Game Over“-Bildschirm zurückgeworfen und musste die gesamte Schlacht nochmals in Angriff nehmen, bekommt man nun eine weitere Chance, dort weiterzumachen, wo es einen erwischt hat. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass zum einen die Hauptbasis nicht vom Feind erobert wurde und zum anderen noch etwas von der „Moralleiste“ übrig ist. Die nimmt immer dann ab, wenn wichtige Felder eingenommen oder namentlich hervorgehobene Gegner (bzw. Freunde) das Zeitliche segnen.

Zusätzlich wird man immer wieder mit optionalen Sekundärmissionen konfrontiert, die auf den direkten Schlachtverlauf wenig Auswirkung haben und sich nur in einem kleinen Bonus innerhalb der Endabrechnung bemerkbar machen.

Doch weder diese Mechaniken noch der Online-Modus, bei dem man in 15 Missionen kooperativ agieren kann, vermögen langfristig ans Pad zu fesseln. Dazu bleibt alles letztlich zu vorhersehbar und redundant. Zumal man auf kompetitive Standard-Modi wie Deathmatch oder CTF etc. verzichten muss, obwohl sie sich hier geradezu aufdrängen.

Anime-Cel-Shading

Die Kulisse hat im Vergleich zu den Vorgängern einen Schritt nach vorne gemacht. Dies ist vorrangig dem stärker
Vom Kampfalltag abweichende Gefechte wie gegen Riesenmechs gibt es zu selten.

Vom Kampfalltag abweichende Gefechte wie gegen Riesenmechs gibt es zu selten.

eingesetzten Cel-Shading zu verdanken, das die Anime-Ursprünge der Gundams besser als je zuvor widerspiegelt. Da sich dieses Cartoonige auch in den meist kargen Landschaften zeigt,  entsteht ein homogenes Bild.

Visuelle Höhepunkte sind ohnehin die Spezialangriffe und Effekte, bei denen sich Dutzende von Klonmechs in einer funkelnden Explosion ins Jenseits verabschieden. Dass der Grafikmotor dabei nur höchst selten in Stottergefahr kommt, soll nicht unerwähnt bleiben. Dies ist bedingt durch die schiere Anzahl an Gegnern, die man zerlegen kann, durchaus bemerkenswert, aber letztlich nur eine logische Weiterentwicklung. Denn die Engines der letzten Dynasty Warriors-Spiele hatten sehr häufig mit der Bildrate zu kämpfen.

Wenig bemerkenswert sind allerdings die Animationen abseits der Hauptfiguren oder Antagonisten: Die Standard-Mechs spulen ein minimales Bewegungsspektrum ab, was natürlich auch nicht besser aussieht, wenn es als „Ballett-Choreografie“ von einer ganzen Gruppe gleichzeitig gestartet wird. Dem gegenüber stehen wiederum die gelungenen, aber viel zu seltenen Action-Zwischensequenzen, die nicht nur zu den drögen Dialogstandbildern einen häufig schnell geschnittenen und bildgewaltigen Kontrapunkt darstellen.