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Dungeons 2 (Taktik & Strategie) – Command & Keeper ohne Tiefgang

Erst vor kurzem hat mit War for the Overworld ein Fanprojekt versucht, die offizielle Nachfolge des altehrwürdigen Dungeon Keeper anzutreten. Mit Dungeons 2 unternehmen die Realmforge Studios ebenfalls einen Anlauf auf den vakanten Thron. Dass sie dabei im Gegensatz zu dem Spiel von Fans für Fans tatsächlich auch die Oberwelt mit einbeziehen, soll den Höhlenbau aufwerten. Im Test prüfen wir, ob diese Mischung ihren Zweck erfüllt.

© Realmforge Studios / Kalypso Media

Fazit

Realmforge hat aus den Schwächen des Vorgängers die richtigen Schlüsse gezogen und einige interessante Ideen eingeworfen. Aber trotz aller Fortschritte in Sachen Höhlenausbau sowie -Management bleibt man in vielerlei Hinsicht immer noch hinter den Ambitionen zurück. Man muss sich selbst dem Fanprojekt War for the Overworld geschlagen geben, das entgegen des Namens keine Oberwelt-Strategie wie Dungeons 2 anbietet. Doch das erweist sich angesichts der fehlenden taktischen Finessen wie Formationen oder einheitlicher Marschgeschwindigkeit sowie dem oberflächlichen Rudel-Geplänkel sogar als Segen. Der Aufbau der eigenen Höhle hingegen macht beinahe so viel Laune wie seinerzeit beim guten alten Dungeon Keeper, zumal man immer wieder mit Ressourcenknappheit rechnen und dementsprechend seine kostspielige Forschung in nahezu allen Bereichen auf seine Bedürfnisse zurechtschneiden muss. Schade, dass der Rest zu sehr auf „Durchkommen“ angelegt ist und man daher letztlich kaum gefordert wird. Noch bedauerlicher ist jedoch, dass Dungeons 2 unter dem Strich weniger die bösen Keeper anspricht als vielmehr diejenigen, die damit leben können, dass man hier eigentlich nicht mehr als ein Command&Conquer mit unterirdischem Basisbau bekommt. Das kann zwar kurzzeitig durchaus Reiz entfachen, doch im Gegensatz zur ansehnlichen Kulisse fehlt auf Dauer die Substanz.

Wertung

PC
PC

Höhlenausbau und -Management haben einen Schritt nach vorne gemacht. Doch die Strategie-Komponente hat ebensoviel Luft nach oben wie die Texte, die auch der exzellente Monty Arnold als Sprecher nicht aufbohren kann.