Geballte Ladung
In punkto Umfang ist Budokai Tenkaichi 3 natürlich ein echtes Schwergewicht. Allein schon die über 160 Charaktere dürften andere Prügelspiele vor Neid erblassen lassen.   |
Abgehoben: Die rasanten und kombolastigen DBZ-Keilereien werden in luftiger Höhe ausgetragen. |
Allerdings sind die spielerischen Unterschiede zwischen den einzelnen Kombattanten eher gering. Nichtsdestotrotz dürfte es wohl kaum eine in irgendeiner Weise mit DragonBall verbundene Figur geben, die sich hier nicht die Ehre gibt. Die Charaktermodelle sehen den Anime-Originalen dank Cel-Shading-Technik zudem verblüffend ähnlich, auch wenn die Grafik-Engine mittlerweile etwas angestaubt wirkt. Die Cel-Shading-Tools anderer Studios wie z. B. Level-5 sind da inzwischen deutlich weiter.
Der Zeichentrick-Look kommt trotzdem gut rüber und das DBZ-Flair kann sich ebenfalls sehen und hören lassen. Apropos hören, eingefleischte Fans wird es sicher freuen, dass man neben der englischen Sprachausgabe wahlweise auch dem japanischen Originalton lauschen darf. Darüber hinaus wird quasi jeder Text auch gesprochen, selbst in den Menüs bekommt ihr ausführliche Sprachkommentare und -erklärungen. Eine deutsche Tonspur gibt es zum Leidwesen jüngerer Spieler hingegen nicht, deutsche Untertitel sind aber vorhanden.
Auf spielerischer Seite erwarten euch größtenteils altbekannte Spielmodi mit vertrauten bzw. neuen Inhalten: Im Duell-Modus könnt ihr zu Einzel- und Teamkämpfen gegen einen Freund oder die CPU antreten, bei der Welttour warten diverse Turniere auf euch, der Modus Ultimativer Kampf hält eine Reihe von besonderen Herausforderungen wie das taktisch angehauchte Sim Dragon parat, im Training könnt ihr euch zahlreiche Tutorials ansehen oder unbeschwert üben, im Story-Modus durchlauft ihr charakterspezifische Szenarien und im Netbattle darf man sich erstmals auch online prügeln. Darüber hinaus könnt ihr fleißig Z-Punkte sammeln, um eure Lieblingsrecken individuell aufzumotzen und anzupassen, Kampfvideos aufzeichnen, Charakterbiografien einsehen und zahlreiche Bonusinhalte freischalten.
Licht und Schatten
Der neue Online-Modus konnte allerdings noch nicht so recht überzeugen: Manchmal kommt ihr aufgrund von Verbindungsfehlern erst gar nicht online und schafft ihr es doch, ist fast nie jemand da. Doch selbst wenn ihr einen willigen Kontrahenten findet, müsst ihr bangen, dass die Verbindung nicht vorzeitig abbricht und sich die Lags in Grenzen halten. Besonders ausgereift wirkt das Ganze jedenfalls nicht – von mangelnden Kommunikationsmöglichkeiten ganz zu schweigen.
Auch der Story-Modus wurde im Vergleich zum Vorgänger eher ab- als aufgewertet: Statt frei zu erkundender Spielwelt mit zahlreichen Schauplätzen und RPG-Elementen werdet ihr dieses Mal einfach durch eine dynamische Serie teils ganz schön haariger Kampf-Events gelotst,   |
Aufs Korn genommen: Energetische Distanzangriffe gehören zum Standardrepertoire. |
die zumindest bei ungeübten Spielern und Neulingen trotz anpassbaren Schwierigkeitsgrads für einige Frustmomente sorgen dürften. Beim Turniermodus liegen Sieg und Niederlage hingegen fast schon zu nah beisammen, da es in den begrenzten Arenen schnell zu überraschenden Ring-Outs kommen kann. Dafür erhielt mit dem Tag-/Nachtwechsel ein interessantes Feature Einzug, durch das bestimmte Moves nur zu entsprechenden Zeiten eingesetzt werden können.
In punkto Abwechslung und Umfang haben die einzelnen Spielmodi jedenfalls einiges zu bieten und auch die leicht erweiterte Kampfsteuerung geht nach kurzer Eingewöhnung gut von der Hand – zumindest sofern ihr einen Classic-, GameCube- oder Wavebird-Controller euer Eigen nennt. Denn die Bedienung via Remote und Nunchuk wirkt teils ziemlich umständlich und träge, auch wenn manche Bewegungsangriffe durchaus interessant konzipiert sind. Bei den sehr rasanten und kombolastigen DBZ-Keilereien sind sie aber eher hinderlich, sofern man sich nicht mit einem Gegner misst, der dieselbe Steuerungsvariante verwendet…