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Dragon Throne: Battle of Red Cliffs (Taktik & Strategie) – Dragon Throne: Battle of Red Cliffs

Echtzeit-Strategiespiele mit fernöstlichem Szenario sind immer noch die große Ausnahme im oft wenig einfallsreichen Einerlei. Schon allein deshalb verdient auch Dragon Throne Beachtung, bei dem ihr eines der Reiche Chinas zum Sieg führen könnt. Warum das PC-Spiel von Strategy First dem Strategiegenre trotzdem nur wenig neue Impulse liefert, erfahrt ihr in der Review.

© Object Software / Modern Games

Hektische Kämpfe

Die bei Dragon Throne auf zwei unübersichtlichen Spielebenen stattfindenden Schlachten laufen meist ziemlich hektisch ab, weshalb es beispielsweise auch fast unmöglich ist, die vielen Spezialfähigkeiten der Anführer während des Kampfes sinnvoll einzusetzen. Bis ihr die Funktion ausgewählt habt, surren die Pfeile bereits wie wild, die Fußtruppen rufen unverständliche Befehle durcheinander und die Reiter hoppeln in die Schlacht.

Eines der chinesischen Dörfer, das es zu besetzen gilt.

Die taktischen Möglichkeiten sind trotz Einsatz von Belagerungswaffen und Proviantkarren stark begrenzt, da ihr zwar mit Ziffern versehene Gruppen bilden könnt, es aber keine Formationen gibt. Kein Wunder also, dass fast jedes Gefecht irgendwann im unübersichtlichen Getümmel endet.

Wenig Unterschiede

Trotz der an die 100 volksspezifischen Upgrades für Einheiten und Gebäude gleichen sich drei Kampagnen doch weit mehr, als man vielleicht auf den ersten Blick vermuten könnte. Das liegt natürlich auch daran, dass die drei Anführer mangels individueller Darstellung ihrer Story für euch nicht zur wirklichen Identifikationsfigur werden können. Auch der Bereich der Forschung hätte viel mehr verstärkt werden müssen, denn die stattfindende Erforschung von Verbesserungen im Bereich von Produktion und Kriegwesen im Gebäude der Akademie ist nun wahrlich nichts Neues. Dass die Akademie selbst ausgebaut werden muss, um weitere Neuheiten entwickeln zu können, übrigens auch nicht.

Umständliche Bedienung

Auch in Sachen Steuerung bleiben nichts als Fragen offen: Warum ist es bloß derart umständlich, seine immer erfahrener werdenden Arbeiter für die verschiedenen Arbeiten einzuteilen? Bei vergleichbaren Echtzeit-Strategiespielen geht das viel leichter von der Hand. Warum muss die Rohstoffanzeige erst extra geöffnet werden? __NEWCOL__Da die Ressourcen schließlich nicht unwichtig sind, werden sie bei Strategiespielen regelmäßig ständig am oberen Bildrand angezeigt. Warum werden in manche Einrichtungen die zugeteilten Arbeiter nicht angezeigt.

In solch wenig spannenden Texten wird euch der historische Kontext erklärt.

Soll man die Bergleute etwa einzeln aus der Mine zurückbeordern? Und warum werden die Arbeiter bei automatischer Zuteilung fast immer in die Mine geschickt?

Fernöstliche Optik

Immerhin überzeugt das chinesische Design der Gebäude, Menüs und Einheiten durchaus, auch wenn die zweidimensionale Grafik insgesamt eher nicht zu Jubelstürmen anregt. Die eckige und detailarme Darstellung der Umgebung beispielsweise, in der nur sporadisch einmal ein paar Schneeflocken vom Himmel fallen. Zudem erinnert das Spiel auch optisch stark an Three Kingdoms. Insgesamt ist die unschöne Darstellung viel zu klein geraten, gerade weil das Zoomen nicht erlaubt ist. Darunter leider natürlich auch die Übersichtlichkeit, die zusätzlich noch von dem oft parallel ablaufenden Geschehen auf den zwei Ebenen beeinträchtigt wird. Außer dem Intro gibt es leider auch keine auflockernden Zwischensequenzen.

Die Spezialfähigkeiten eines Anführers müsst ihr erst umständlich auswählen.

Sprachausgabe in Zeitlupe

Die deutschen Stimmen der Anführer klingen in etwa so, als wollten wenig professionelle Sprecher einen Preis für die überdeutlichste Aussprache gewinnen. Denn wer die in die künstlich in die Lääängeee gezogenen Worte hört, wird unweigerlich von einem spontanen Gähnanfall übermannt. Immerhin wurde das wenig prickelnde Strategiespiel weitgehend ohne grobe Fehler ins Deutsche übersetzt. Schon eher passend ist da die moderne Hintergrundmusik, die natürlich fernöstlich klingt.

  1. Falls das noch jemand lesen würde:
    - Agressivität der 4 kann man einstellen (4 Möglichkeiten
    - Differenzen zwischen Kulturen? es geht hier um einen zivil Krieg...es sind alle Chinesen.
    - Erinnert an Fate of the Dragon? klar...Dragon Throne ist eigentlich Fate of the Dragon 2, vom gleichen Entwickler.
    Bodo hat bessere Artikel geliefert. Ein Update wäre nicht schlect da das Artikel viele (zu viele) Fehler aufweist. Schade.

  2. also bitte sagt nichts gegen three kingdoms, denn das war für mich eines der besten spiele zur damaligen zeit... davon war ich kaum loszukriegen... das dieses nun daran erinnert ist für nicht gleichzeitig ein armutszeugnis... und nur weil etwas gleich aussieht, ebenfalls nicht... wenn etwas zeitlich gleich gewesen sein mag, dann ist das durchaus vertretbar...
    three kingdoms war detailliert, manchmal auch anstrengend und wie capitalism eines meiner lieblingspiele...
    dieses hier scheint ja nun etwas beischeidener auszufallen...

  3. Echtzeit-Strategiespiele mit fernöstlichem Szenario sind immer noch die große Ausnahme im oft wenig einfallsreichen Einerlei. Schon allein deshalb verdient auch Dragon Throne Beachtung, bei dem ihr eines der Reiche Chinas zum Sieg führen könnt. Warum das PC-Spiel von Strategy First dem Strategiegenre trotzdem nur wenig neue Impulse liefert, erfahrt ihr in der Review.

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