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Don’t Starve (Survival & Crafting) – Don’t Starve

Klei Entertainment hat sich bereits einen Namen gemacht: Mit Shank und vor allem Mark of the Ninja haben die Kanadier begeistert. Jetzt wollen sie mit Don’t Starve auf dem PC auftrumpfen. Aber ist das nicht ein gewagter Schritt von der akrobatischen Stealth-Action zur sammelwütigen Lebenssimulation? Wir haben uns in die zufallsgenerierte Wildnis begeben, um gegen Hunger und Monster zu bestehen.

© Klei Entertainment / Klei Entertainment

Sammelwütiger Überlebenskampf

[GUI_PLAYER(ID=96917,width=400,text=Tim Burton lässt grüßen: Schräge Kreaturen, skurriler Humor – aber das Spiel selbst inszeniert einen knallharten Überlebenskampf.,align=right)]Wie viele Tage kann man in der Wildnis überleben? Vor allem, wenn man keine Ausrüstung hat? Das ist die existenzielle Frage, die Don’t Starve wagemutigen Spielern stellt. Man hält sich erst gar nicht mit Erklärungen oder gar einem Tutorial auf: Man erwacht mit einem schräg frisierten Wissenschaftler namens Wilson in einer noch schräger inszenierten Welt. Zwar wirkt das Vogelgezwitscher ebenso idyllisch wie kreischende Kaninchen niedlich, aber die düsteren Farben deuten bereits an, dass das kein normaler Spaziergang wird.

Monster im Dunkeln? Augen auf zwei Beinen? Wurmlöcher im Gras? Schweine in Holzhäusern? Alptraum-Sprit und Bischöfe mit Elektroschockern? Diese charmante Mischung aus Horror und Humor würde auch Tim Burton gefallen. Trotz der süffisant vor sich hin geigenden Musik und schielend davon stelzender  Truthähne geht es knallhart zur Sache. Das ist zwar keine realistische Lebenssimulation wie etwa Lost in Blue, aber auch hier kämpft man gegen die tickende Uhr und die Witterung jeden Tag ums Überleben. Der Tod begleitet einen statistisch in Form dreier stetig sinkender Anzeigen für Hunger, Gesundheit und Geist.

Jede Nacht ist eine Gefahr

Jeden Tag kämpft man gegen den Hunger, das Wetter - und gegen Monster.
Jeden Tag kämpft man gegen den Hunger, das Wetter – und gegen Monster. Irgendwann kann man Palisaden aus Holz oder Stein errichten und sogar Holzboden verlegen. Bis dahin heißt es: sammeln, sammeln und nochmal sammeln. © 4P/Screenshot

Bevor die Sonne untergeht, sollte man nicht nur genug zu futtern haben, sondern auch ein Feuer entzünden, denn in der Nacht kommen Monster. Wer sich nicht rechtzeitig einheizt, der stirbt – und zwar permanent! Neu laden? Ist nicht. Ihr fragt euch, was der fiese Typ zu Beginn soll, was diesen Wilson überhaupt in die Wälder verschlagen hat? Gute Fragen, aber eine Story sucht man selbst im Adventure-Modus vergeblich. Den erreicht man seltsamer Weise nicht direkt über das Hauptmenü, sondern über ein Portal im Survival-Modus. Und er hält leider nicht, was er verspricht: Zwar kann man die Story hier vollenden und muss quasi über sechs Level Aufgaben lösen, aber statt einem erzählerischen Rahmen begegnet man im Grunde nur stets härteren Bedingungen, darunter strenge Winter und lebensgefährlichere Zonen. Immerhin: Stirbt man hier, geht es im normalen Modus mit allen bis dato erreichten Dingen weiter.

Schon dort ist das Überleben nicht leicht: Man muss sammeln, was das Inventar mit seinen fünfzehn Plätzen hergibt und so klickt man sich endlos voll. Egal ob Blumen, Samen, Beeren, Pilze, Karotten, Zweige, Gras oder Flint – alles ist irgendwie nützlich. Und sobald es „Bling!“ macht, wurde irgendetwas zum Bauen freigeschaltet. Ganz wichtig sind die Zutaten für eine Axt und ein Lagerfeuer, denn dort kann man nahrhaftes Essen zubereiten und die Nacht mit dem geschlagenen Holz überstehen: Einfach an eine Tanne ran, linke Maustaste gedrückt halten und loshacken! Die Steuerung ist denkbar simpel und nach einigen Spielen nimmt man auch den Sammelautomatismus gerne an, der Wilson beim Halten der Maus- oder Leertaste von alleine pflücken lässt.