Zusätzlich kann man mit jedem Treffer und besonders effektiv über die Zerstörung von sporadisch erscheinenden „Beschwörungskernen“ eine Leiste füllen, um einen von sieben Espern wie Shiva, Ifrit oder Bahamuth aufs Schlachtfeld zu rufen. Die Auswahl, wer erscheint, legt man vor dem Kampf fest – im Team wird darüber abgestimmt. Allerdings sorgt die Wahl auch schon vor der Beschwörung für Buffs wie z.B. leichte Erhöhung der Lebenspunkte, eine verbesserte Ausdauer etc. Ebenfalls sollte man beachten, dass es in Dissidia nicht darum geht, jeden einzelnen Gegner zu besiegen. Jedes Team hat drei Punkte, von denen einer bei einem K.O. abgezogen wird – gleichgültig, wer ihn erlitten hat. Sprich: Man kann z.B. versuchen, sich das vermeintlich schwächste feindliche Teammitglied herauszupicken und konzentrierte Angriffe zu starten. In einem anderen Spielmodus gibt es keine Wiederauferstehungs-Restriktion: Die Kristallschlacht. Hier geht es einzig und allein darum, den Kristall des Gegnerteams zu zerstören. Das geht jedoch nur, wenn kein Kontrahent in dessen Schildumkreis zu finden ist.
Inhalte? Welche Inhalte
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Hinsichtlich der Mechanik, die man online mit menschlichen Mitspielern (bei Bedarf ergänzt durch KI) sowie Offline mit und gegen ordentlich und in acht Stufen skalierbaren KI-Kumpanen erleben darf, ist Dissidia Final Fantasy NT eine angenehme Abwechslung vom üblichen Standard-Prügeln – egal ob solo oder in einem Team wie z.B. Tekken Tag Tournament oder DragonBall FighterZ. Und während man mit den gut 30 Figuren, einer stattlichen Auswahl an Arenen, dem Einbau von Originalmelodien aus der weitreichenden Serienvergangenheit sowie zahlreichen meist kosmetischen Personalisierungs-Optionen viele Inhalte für Fans bietet, hat man leider ein wichtiges Element vergessen: Inhalte für Spieler. Online kann man Standard- oder Kristallschlachten erleben, wobei man über die Lobby u.a. festlegen darf, wie hoch die Spielklasse (sprich: Erfahrungsstufe) der Mitspieler sein darf oder bis zu welchem Ping man gewillt ist, das Spiel einzugehen. Allerdings gab es bei einem guten Dutzend Matches in der Testphase starke Diskrepanzen zwischen Wunsch und Realität: Gut die Hälfte der Spiele wurde von langen Spielersuchen sowie Lags geplagt, die sich auf das Spielgefühl auswirkten. Doch auch die Offline-Herausforderungen für Solisten sind nur eine Aneinanderreihung von sechs Standard-Kämpfen oder Kristallschlachten gegen KI-Teams. Das ist zwar zum einen gut, um Erfahrung zu sammeln oder die einzelnen Figuren aufzuwerten, so dass man z.B. neue EX- oder LP-Fähigkeiten, aber auch zusätzliche Chat-Sprechblasen bekommt.
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Zum anderen aber können nicht einmal die hier ausgeschütteten Gil oder einlösbaren Schatzsphären dafür sorgen, dass man sich häufiger als gelegentlich mit Dissidia beschäftigt. Denn im Store bekommt man zwar eine unglaublich große Auswahl an kosmetischen Verschönerungen für Figuren, die Spielerplaketten oder Melodien, die eingespielt werden können. Doch das alles würde ich sofort aufgeben, wenn man die Spielmodi mit Modifikatoren versehen könnte. Herbere Zeitlimits, Boni, Mali, spontane Veränderungen auf den Schlachtfeldern, irgendwas. Hauptsache, die Monotonie mit seltener punktueller Spannung, die sich hier bei Sitzungen über einer Stunde einstellt, wird aufgebrochen. Denn auch der Story-Modus bringt nur bedingt Linderung. Zwar hat man auf einer Gitterkarte häufig die Wahl, welchen Weg man beschreiten möchte. Und je nach Entscheidung geben die ausgespielten, technisch soliden Zwischensequenzen ein weiteres Detail preis, wieso die verschiedenen Final-Fantasy-Welten aufeinanderprallen. Doch Kämpfe sind hier eher die Seltenheit. Und alle wesentlichen Schritte müssen mit Memoriasteinen freigeschaltet werden, die man nur als Belohnung in den Herausforderungen bzw. beim Aufstieg in eine neue Spielerstufe bekommt. Immerhin: Ab und an bekommt man hier eine frische Variation für die Herausforderungen. Dass diese dann nur auf bestimmte Figuren begrenzt sind, ist gut. Dass diese letztlich auch nur auf Standard-Schlachten gegen KI-Teams liefern, ist schade. Hier lassen Team Ninja und Square Enix ungewöhnlich viel Potenzial liegen. Denn in diesen Momenten merkt man Dissidia Final Fantasy NT die Spielhallen-Ursprünge zu sehr an, in denen es auf schnelle „Fire-and-Forget“-Action beim Kampf um das Kleingeld der Zocker geht. Und dann sind irgendwann auch die stimmungsvolle Kulisse mit ihren abwechslungsreichen sowie farbenfrohen Arenen oder die wahlweise englische oder japanische Sprachausgabe beinahe egal.