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Die Zwerge (Taktik & Strategie) – Interaktives Hörspiel mit Kampfkrampf

Zwerge, Elben, Orks, Oger und Oink Oink! Mit Die Zwerge haben sich King Art Games und THQ Nordic an die spielerische Umsetzung des gleichnamigen Buchs von Markus Heitz gewagt. Ein Taktik-Rollenspiel aus Deutschland, das auf einem deutschen Fantasy-Bestseller basiert? Das klingt nach einem ziemlich ambitionierten Vorhaben! Das Ergebnis ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, denn ein elementares Spielelement will nicht wirklich zünden. Mehr dazu im Test.

© King Art Games / THQ Nordic

Fazit

Als interaktives Hörbuch funktioniert Die Zwerge überraschend gut. Sowohl der allwissende Erzähler als auch die atmosphärische Umsetzung der Welt sind gelungen, obgleich ich das Gefühl nicht loswerde, dass gerade in den Zwischensequenzen alles gehetzt wurde. Neben dem herausragenden Erzähler sind die charismatischen Charaktere als Pluspunkt zu nennen, die getreu der Buchvorlage umgesetzt wurden. Als Taktik-Rollenspiel überzeugt das Spiel von King Art Games hingegen weniger. Die Rollenspiel-Aspekte sind aufgrund der zwanghaften Treue zur Vorlage eher seicht und das Kampfsystem bzw. das Babysitting der heldenhaften Charaktere ist trotz netter Ansätze hakelig, fehlerbehaftet und chaotisch. Es wirkt so, als wäre Die Zwerge ein wesentlich besseres Spiel geworden, wenn das Nachspielen der Geschichte als Adventure im Vordergrund gestanden hätte und die Kämpfe eher wie in einem klassischen Echtzeit-Taktikspiel oder im Rundenmodus funktioniert hätten – ohne physikbasiertes Crowd-System, ohne Friendly Fire und ohne Chaos. Unter dem Strich bleibt eine unausgegorene Mischung aus guter Geschichte und durchwachsenen Kämpfen, die mit ungefähr zehn bis zwölf Stunden Spielzeit nicht wirklich lang ausfällt.