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Die Schlümpfe 2 (Action-Adventure) – Die Schlümpfe 2

Nicht alles, was Way Forward anfasst, wird zu Gold: Im Mittelpunkt stehen Jump&Runs wie Shantae, A Boy and his Blob oder Duck Tales, nebenbei arbeiten die Kalifornier aber auch an eilig produzierten Lizenztiteln. Das mit Abstand schwächste Ergebnis haben sie jetzt zum Kinofilm die Schlümpfe 2 abgeliefert.

© WayForward / Ubisoft

„Bezwinge Gargamel und seine frechen Lümmel!

[GUI_PLAYER(ID=106873,width=475,text=Der Mehrspielermodus bedient sich bei Rayman Origins und New Super Mario Bros U.,align=left)]Das Budget von Ubisoft oder Sony Pictures muss winzig gewesen sein – anders kann ich mir nicht erklären, wie WayForward solch einen unmotiviert produzierten Plattformer abliefern konnte. So viel vorweg: Die Schlümpfe 2 ist kein unspielbarer Softwareschrott – wer seinem Kind unbedingt das Spiel zum Film kaufen möchte, wird also nicht komplett über den Tisch gezogen, sondern gerade noch ausreichend unterhalten. Trotzdem wirkt fast alles an dem klassischen Jump-n-Run schrecklich lieblos zusammengekleistert.

Das Unterhaltsamste sind die unfreiwillig komischen Texte auf der Hülle: „Bezwinge Gargamel und seine frechen Lümmel!“. Im Spiel wird die Geschichte durch einfache Bilderbuchseiten erzählt – ausgerechnet in einem Jump&Run zu einem Animationsfilm? Immerhin reichte das Budget für eine angemessen knorrige Erzählerstimme, allerdings nicht für alle Texte. Immer wieder brabbeln der Märchenonkel oder andere Figuren plötzlich auf Englisch. Der finstere Zauberer Gargamel hat die auch im Film auftauchenden grauen „Lümmel“ dazu gebracht, Schlumpfine zu entführen. Also startet man eine Rettungsmission.

Täglich grüßt die Baumwurzel


Der Wald ist mit den ewig gleichen unscharfen Hintergründen zugepflastert.
Der Wald ist mit den ewig gleichen unscharfen Hintergründen zugepflastert. © 4P/Screenshot

Die Kulisse besteht aus ein paar sich ständig wiederholenden Baumreihen, welche auch unter technischen Gesichtspunkten erstaunlich hässlich aussehen. In der nächsten Welt bekommt man die Kulisse sogar ein zweites mal zu Gesicht – nur in etwas anderer Farbgebung. Auch die Häuserschluchten in New York und Paris sind nicht wirklich hübscher. Ähnlich wie bei New Super Mario Bros U oder Rayman: Origins laufen bis zu vier Spieler mit gemächlicher Geschwindigkeit von links nach rechts, hüpfen den sich ständig wiederholenden Käfern und Spinnen auf den Kopf und sammeln Münzen sowie Blaubeeren. Die Früchte dienen wie bei Sonic als Lebensversicherung: Wird man von einem Vogel attackiert, verliert man zunächst seine Beeren, welche sich wieder einsammeln lassen. Doch selbst, wenn man ohne Früchte erwischt wird, geht es nicht zurück zum Anfang. Stattdessen schwebt man in einer sicheren Blase umher, bevor man direkt wieder einsteigt.

Ich verstehe, dass ein Spiel mit Schlümpfen sich an die ganz Kleinen wendet, doch selbst für die wirkt der Schwierigkeitsgrad auf Dauer zu niedrig. Das gilt vor allem, wenn man sich zu Beginn des Levels für Clumsy entscheidet: Er kugelt sich mit seiner Attacke einfach durch fast alle Gegner. Nach und nach schaltet man mehr blaue Winzlinge frei, mit deren jeweiliger Spezialfähigkeit man andere Bereiche des Levels erschließt: Der grummlige Muffi stampft sich durch Steine, Schlaubi springt „durch höhere Mathematik“ besonders kräftig und erreicht hoch gelegene Münzen und Beeren.

Kleiner Lichtblick


Viel schöner wird das Trauerspiel auch in der Stadt nicht.
Viel schöner wird das Trauerspiel auch in der Stadt nicht. © 4P/Screenshot

Vor allem im lokalen Mehrspielermodus lohnt es sich, die Fähigkeiten abzustimmen, damit man in alle geheimen Abschnitte gelangt, dadurch ist geselliges Spielen etwas weniger fade. Bis zu vier Spieler können jederzeit ein- oder aussteigen, allerdings nur lokal. Auch die Extra-Herausforderungen sind einer der wenigen Motivationsfaktoren, die die ausreichende Wertung gerade noch retten. Wenn man z.B. die „Tiefblau“ genannte Blaubeeren-Kombo besonders lange aufrecht erhält, gibt es nach dem Level zusätzliche Medaillen, welche schneller neue Figuren freischalten. Das Tiefblau-Feature orientiert sich an den Lums aus Rayman: So lange die Schlümpfe ihr Lied trällern, verwandeln sich die Blaubeeren in besonders fette Exemplare und füllen die Leiste schneller. Bestenlisten, Geister oder andere motivierende Netzwerk-Funktionen haben sich die Entwickler aber gespart. Auch die Bosskämpfe sind simpel aufgebaut – meist springt man Gegnern wie Kater Azrael nur ein paar mal auf den Rücken oder weicht seinen Zaubertricks aus. Rabiat wird es dabei nie. Passend zur USK-Freigabe ohne Altersbeschränkung werden Gegner nicht getötet, sondern lediglich von Gargamels Zauber befreit und hopsen danach vergnügt aus dem Bild. In New York schwebt man gelegentlich in einer Blase über die Dächer, davon abgesehen gibt es aber kaum Abwechslung zum tristen Hüpfalltag.

Auf Xbox 360 und PS3 scrollt die karge Kulisse immerhin flüssig von rechts nach links, auf Wii U klappt nicht einmal das: Dort nervt ein leichtes, aber ständiges Bildstottern. Außerdem sehen die Baumtexturen auf Nintendos Konsole noch einen Deut verschwommener aus. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich wäre, aber WayForward belehrt mich eines Besseren. Ein Vorteil auf der Wii U ist, dass ähnlich wie bei Rayman und Mario ein weiterer Spieler als Helfer auf dem Touchscreen mitmischen darf. Wie Murphy zischt bei Berührung eine Marionette auf dem Bildschirm herum, um z.B. Bomben oder Blaubeeren abzuwerfen. Insgesamt dürfen nur hier also bis zu fünf Spieler mitmachen. Im normalen Modus gibt es aber keine Unterschiede zwischen Gamepad- und TV-Schirm, so dass man jederzeit die Glotze ausstellen und auf dem Controller weiterspielen kann.

 

  1. Skippofiler22 hat geschrieben:Tja, bei Spielen zu "Blockbustern" kann man nicht viel Gutes erwarten. Es ist viel zu häufig so gewesen. Nur wenige Spiele haben sowohl "Amateure" als auch professionelle Tester vollkommen überzeugt, die auf populäre Filme basierten.
    Lizenz Spiele sind gedacht um auf der Welle mitzureiten und hauptsächlich Geld zu kassieren.
    So wie Filme wie Transmorphers.

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