Mit Reaper of Souls kam dann am PC nicht nur ein sehr düsterer fünfter Akt, ein frischer Endgegner, eine neue spielbare Figur in Form des Kreuzritters oder Überarbeitung des so genannten Paraogon-Systems (Figurenaufstieg bei Levelmaximum) hinzu. Vor allem der Abenteuer-Modus hat gewaltig dazu beigetragen, die Langzeitmotivation zu steigern. Aus Spoiler-Gründen wird dieser Modus zwar erst freigeschaltet, nachdem Malthael besiegt wurde. Doch wenn man einmal Blut geleckt hat (zumal es reicht, wenn eine Figur den fünften Akt beendet), kommt man nicht mehr so schnell von dieser Variante los. Die gesamte Welt Sanktuarios ist hier Schauplatz eines Endlos-Spiels, in dem man pro Bereich (entspricht den Akten) fünf Aufgaben erfüllen muss, um Kopfgelder zu sammeln und schließlich genug Nephalem-Steine zu haben, um einen Riss zu öffnen. Dahinter verbergen sich Abschnitte, in denen man zuerst eine Horde Gegner (darunter zumeist auch zahlreiche Eliten und Champions) besiegen muss, bevor sich der Rift-Wächter sehen lässt. Dass dieser spezielle Endgegner zumeist außergewöhnliche Beute zurück lässt, ist nur ein Bestandteil der Dauermotivation, die von dem Abenteuer-Modus ausgeht. Denn zudem sind die meisten Aufträge zwischen fünf und fünfzehn Minuten zu erledigen, wodurch man immer wieder gerne zwischendurch nach Sanktuario zurückkehrt.
Der ganz spezielle Feind
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Zusätzlich zu den bekannten Inhalten, die in der Ultimate Evil Edition vereint wurden, gibt es auf den Konsolen noch ein paar Neuerungen, von denen vor allem das Nemesis-System überzeugt. Dahinter verbirgt sich ein gleichermaßen einfaches wie spannendes und unberechenbares Konzept. Wird man von einem Monster getötet, besteht die Chance, dass dieses im Rang aufsteigt und durch ein Portal verschwindet – es wird zum Nemesis. Der Clou: Dieser neue Elite-Gegner kann bei allen Ultimate-Edition-Spielern auf der Freundesliste im Spiel auftauchen und dort angreifen. Erringt der Nemesis dort auch den Sieg, wird er noch stärker, verschwindet wieder durch ein Portal usw. Schafft man es hingegen, diesen speziellen Feind zu besiegen, gibt es besondere Beute und die bisherigen Opfer bekommen eine Mitteilung, dass der Nemesis besiegt wurde. Der Clou: Man ist auch selber nicht vor weiteren Übergriffen des Erzfeindes sicher, der eigentlich bei einem anderen meiner Charaktere seinen Ursprung nahm. So ist mir beim Spielen des Abenteuer-Modus mit meinem hochstufigen Zauberer das vermaledeite Drecksvieh begegnet. Natürlich, während ich gerade dabei war, mit einen Champion und zwei Elite-Gruppen vom Hals zu halten – verdammt! Aber na warte, wir sehen uns bald wieder…
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Ebenfalls neu in der Konsolenversion ist das so genannte „Apprentice“-System. Damit wird es möglich gemacht, dass niedrigstufige Figuren als Gesellen mit deutlich höheren auf gemeinsame Jagd gehen können, ohne an Spaß einzubüßen – auch online. Hierfür werden einfach die Grundwerte an die höhere Figur angeglichen, während die Anzahl und Auswahl der Fähigkeiten bzw. deren beeinflussenden Runen weiterhin von der erreichten Stufe abhängig sind. Ein System, das bei Online-Rollenspielen bereits seit geraumer Zeit in Duellen von Spielern-gegen-Spieler praktiziert wird. Und damit Beute dorthin gelangt, wo sie hingehört, gibt es ein intelligentes Sammelsystem, bei dem unabhängig von demjenigen, der die Gegenstände anklickt, alles in das Inventar wandert, für den es vorgesehen war. Die alles einsammelnden Barbaren gehören damit endgültig der Vergangenheit an, so dass Mehrspieler-Partien sich jetzt deutlich angenehmer gestalten. Mit einem ordentlichen Mailsystem sowie Spieler-Geschenken kann allerdings nicht vollständig kompensiert werden, dass der Austausch von Gegenständen innerhalb einer Gruppe weiterhin nur über umständliches Fallenlassen vonstattengehen kann. Für die Endabrechnung nicht relevant, aber für Spieler auf PlayStation 3 oder 4 sicherlich interessant: Es gibt ein Nephalem-Rift, das von The Last of Us inspiriert wurde sowie eine zusätzliche Gestaltungsoption bei der Mystikerin, die Rüstungen à la Shadow of the Colossus ermöglicht.