Fazit
Ich mag Crypto. Zumindest mochte ich ihn bis zu diesem Auftritt. Denn zu was der nach wie vor sympathische Griesgram aus der letzten Ecke des Universums hier genötigt wird, geht auf keine Kuhhaut. Nicht nur, dass ihm größtenteils banale Dialoge in den einstmals scharfzüngigen Mund gelegt werden. Dem Missionsdesign ist auch noch die spielerische Seele abhanden gekommen. Sandblast war als Studio scheinbar überfordert, um den neuesten Ableger der Serie sowohl dramaturgisch als auch inhaltlich auf einen vernünftigen Weg zu bringen. Noch mehr Schwierigkeiten hatten die Macher allerdings mit der Unreal-Technologie, die den Grundstein für eine visuell opulente Zerstörungs-Orgie legen sollte. Bei dem schrecklichen Sammelsurium nahezu aller denkbaren Grafikfehler von Pop-Ups und Fade-Ins über Tearing, Ruckler, verwaschenen Hintergründen bis hin zu unanimierten Figuren, die über Bürgersteige geschoben werden, frage ich mich ernsthaft, welche Version der Engine hier zum Einsatz kommt. Und falls es tatsächlich eine andere sein sollte als die seinerzeit bei Unreal 1 eingesetzte, würde ich Epic vorschlagen zu prüfen, ob man Schadenersatzansprüche wegen Rufschädigung stellen kann. Dass solch ein Titel unbeschadet durch die Qualitätskontrolle geraten konnte, ist doppelt verwunderlich, geht dies doch gegen den derzeit aufkommenden Trend einer Qualitätsoffensive, die bei allen Publishern festzustellen ist. Sorry, THQ. Hier hat man scheinbar skrupellos eine viel versprechende Franchise gegen die Wand gefahren. Der sympathische Misanthrop aus dem All hatte Besseres verdient.Wertung
Adios Crypto. Nachdem du auf PS2 und Xbox gut unterhalten konntest, wird dir hier vor allem in technischer Hinsicht ein unwürdiger Abgang spendiert…
Spielerisch nur noch ein Schatten seines früheren Selbst, wird Crypto hier auch noch von der grottigen Kulisse im Stich gelassen.