Die Grafikabteilung hat sich für einen leicht bis mittelschwer mit Comic-Touch versehenen Grafik-Stil entschieden, der sicherlich nicht jeden Geschmacksnerv treffen wird. Zugegeben: Neben den optisch eindrucksvollen und stark an die Filme angelehnten HdR-Spiele von EA wirkt der Hobbit kindlich und zahm. Doch mit den bunten Welten, die teilweise extrem großräumig ausgefallen sind und dem zeichentrickfilmgleichen Aussehen der Charaktere wird trotz allem eine lebendige und ansehnliche Welt geschaffen – allerdings vornehmlich auf dem PC. Denn wo auf Rechenknechten stimmige (wenngleich kaum eindrucksvolle) Texturen und passabel animierte und texturierte Figuren das Gesamtbild prägen, überzeugen auf der PS2 nur die Charaktere.
Die Landschaftstexturen bleiben einfach nur fade und enttäuschen über weite Strecken. Das hin und wieder auf der PS2 auftauchende Ruckeln stört den Gesamteindruck zusätzlich, so dass Spieler, die die Wahl haben, definitiv zur PC-Version greifen sollten. Ein Problem, mit dem beide Fassungen zu kämpfen haben, ist wie so häufig im Genre die Kameraführung.__NEWCOL__Vor allem bei hektischen Kämpfen und in engen Räumen geht oft die Übersicht verloren.
Famose Akustik
Noch stärker als der Grafikbereich schafft es die akustische Kulisse, ein atmosphärisch dichtes und rundum stimmiges Hörbild abzuliefern und bildet so zusätzliche Motivation. Die dynamische Musik sorgt mit ihren mal getragenen, mal bedrohlichen Kompositionen annähernd für Filmstimmung.
Die deutsche Sprachausgabe (basierend auf der Übersetzung des Klett-Verlages) kann ebenfalls überzeugen. Alle Sprecher (allen voran Bastian Pastewka in der Rolle von Bilbo Beutlin) passen wunderbar und erledigen ihren Job mit Spaß und Engagement. Mit dem Ergebnis, dass man sich immer wieder auf die Zwischensequenzen und Story-Abschnitte freut. Einzig die Soundeffekte bieten wie so häufig nur Durchschnittsware. Doch angesichts der ansonsten überzeugenden Akustikkulisse stört das im Endeffekt wenig.