Zähe Wasserschlacht
Richtig kompliziert wird es, wenn eure Flotte in Gefechte verwickelt ist: Versucht mal, ein paar Dutzend
Flugzeuge, Bomber, Schlachtschiffe und U-Boote zu dirigieren, wenn diese auf engstem Raum operieren… Glück im Unglück: Solche Situationen bestimmen nicht euren Alltag und die Einheiten suchen ihreZiele selbst. Ihr solltet allerdings selbst dafür sorgen, dass Kampfjets wieder zu ihrem Träger fliegen. Tut ihr das nicht, bleiben sie meist so lange in der Luft, bis ihnen über dem Meer der Treibstoff ausgeht. Da die Träger aber keine neuen Flieger produzieren – das passiert nur auf Flughäfen – erleidet ihr häufig Verluste, die mit einer übersichtlichen Darstellung vermeidbar wären.
Eigentlich habt ihr aber Wichtigeres zu tun, als euch um das Anweisen einzelner Jets zu kümmern, denn die Flotte verlangt von der einleitenden Postierung bis zum Spielende einen Großteil eurer Aufmerksamkeit – vorausgesetzt ihr verliert nicht alle Schiffe. Letzteres müsst ihr mit allen Mitteln verhindern, denn jeder Atomsprengkopf zählt!
Aktiv oder Passiv?
In der Theorie ist es ganz einfach: U-Boote sind so lange unsichtbar bis sie ihre Raketen starten. Ihr wollt daher gemütlich an die feindliche Küste dümpeln und dort ein tödliches Paket abschießen? Hier kommt die weitaus kniffligere Praxis: Flugzeugträger, die mit Wasserbomben werfen, schalten U-Boote im Handumdrehen aus. Angriffen von Kampfjets, Bombern und Schlachtschiffen stehen die Pötte ebenso hilflos gegenüber. Fahrt ihr dagegen mit aktivem Sonar durchs Wasser, schießen sie mit Torpedos – können dann aber bis zum minutenlangen Umschalten ihrer Funktionsweise keine Raketen starten. Auch eure Atomsilos können entweder Raketen abfeuern oder heran fliegende Sprengköpfe vernichten, aber nie beides gleichzeitig. Sie sind aber die einzige Verteidigung gegen feindliche Raketen. Es gilt also, für jede Aktion den richtigen Zeitpunkt zu finden und Stärken sowie Schwächen aller Einheiten genau zu kennen.
Download: Die Demo erlaubt es euch, fast ohne Einschränkungen Defcon zu spielen |
Erfolg und Nachgeschmack
Defcon fordert euer ganzes taktisches Können, artet dabei aber nie in ein unbegreifbares Chaos aus. Falls euch der Krieg zu schnell geht, könnt ihr jederzeit den Ablauf verlangsamen: Spielt ihr mit den vorgegebenen Einstellungen – was fast immer der Fall ist – läuft die Runde im niedrigsten gewählten Zeitraffer. Das verleitet ungeduldige Teilnehmer zwar hin und wieder zu der Aufforderung, den Ablauf zu beschleunigen, beeinflussen können sie ihn aber nicht. Dass
ihr nicht in jeder Sekunde am Dirigieren seid, hat sogar den Vorteil, dass ihr viel Zeit zum Tippen von Nachrichten habt. Zum Glück tummeln sich auf den Introversion-Servern meist Feldherren oder Beobachter, die für ein vernünftiges Gespräch zu haben sind. Den gefürchteten Skript-Kiddies und ihren Verwandten bin ich jedenfalls nie begegnet. Im Gegenteil: Mitunter entstehen sogar interessante Diskussionen, z.B. über die aktuelle Lage in Nordkorea oder die atomare Bedrohung im Allgemeinen. Allein die Tatsache, dass Defcon zum Nachdenken anregt, hebt den Titel aus der Masse hervor! Meistens geht es natürlich um vollkommen belanglose Themen, doch wer Englisch lesen und schreiben kann, ist auf den Defcon-Servern stets in guter Gesellschaft.Ich bin begeistert, mit welch einfachen Mitteln Introversion es geschafft hat, die schwierige Thematik auf der einen und ein packendes Spiel auf der anderen Seite so nahtlos zu vereinen. Wann immer eine Atombombe unter der beängstigend ruhigen Musik ihr Ziel findet und Millionen von Menschen in den Tod stürzt, liegen Erfolg und bitterer Nachgeschmack unglaublich eng beieinander. Wie haben die Entwickler das erreicht? Ganz einfach: Die Bilder von Tod und Zerstörung entstehen nur im Kopf, was sie intensiver und bedrohlicher macht. Der Anblick des Glühens und der Todeszahl über getroffenen Städten reicht schon aus, um genau zu wissen, was dort passiert ist. Das Husten und Ächzen der Verletzten im Hintergrund und die bedrückenden Soundtrack-Fetzen verstärken diesen Eindruck. Andererseits fördert der taktische Anspruch den Wunsch nach einem Sieg, so dass ich trotz des erdrückenden Szenarios nicht die Hände von Defcon lassen kann. Etwas Vergleichbares habe ich beim Spielen noch nicht erlebt.
Doch Euphorie hin oder her: Ihr solltet euch bewusst darüber sein , dass Defcon stets nur eine Runde dauert und fast ausschließlich Mehrspieler-Partien fördert. Eine fesselnde Kampagne für Solisten erwartet euch hier ebenso wenig wie eine online geführte Rangliste. Zwar könnt ihr beliebig vielen der fünf Gegner eine starke, aber vorhersehbare KI-Seele geben, doch die Faszination Defcon kommt erst dann zum Vorschein, wenn ihr euch den unberechenbaren, menschlichen Mitstreitern stellt.
Aha, also wenn bei CoD Menschen niedergeschossen werden ist es nicht so schlimm als wenn auf einer Landkarte der Atomkrieg dargestellt wird ?
ist klar ...
ohoh ACHTUNG Grundsatzdiskusion! ;o)
Aber hast recht, Augen verschliessen war schon immer die bessere Alternative.........
Ich habe es selbst mal getestet und fand es langweilig, werde es mir jetzt aber nochmal ansehen.
Finde es aber super das so ein Thema mal aufgegriffen wird denn es regt tatsächlich zum nachdenken an, und das will in der heutigen Zeit was heissen! Und es ist keinesfalls Geschmacklos dargestellt.
Absolut langweilig ! und sau Asozial darüber ein Game zu machen.
mit verlaub, aber ist es nicht eher ein schlechtes zeichen, wenn man während dem zocken noch genügend zeit hat um zu arbeiten?^^
werd mir das spiel auf jedenf all anschauen, scheint ne ziemliche überraschung zu sein *thumbsup*
defcon ist einfach genial.
ein so einfaches spielprinzip, das mich stundenlang am bildschirm fesselt!
ich mache es oft so, dass ich auf meinem 2. monitor defcon laufen lasse und auf dem anderen monitor normal weiterarbeite
man sollte defcon auf jeden fall ne chance geben, und für den preis bekommt man wirklich spielspaß geschenkt!