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Deep Rock Galactic (Shooter) – Bergbautraum für Koop-Zwerge

Deep Rock Galactic ist ein Early-Access-Vorzeigetitel und zurecht eine Erfolgsgeschichte. Der Koop-Shooter von Ghost Ship und Coffee Stain wurde über zwei Jahre stetig erweitert und ist mit über 96 Prozent positiven Bewertungen von über 30.000 Nutzern eines der bestbewerteten Spiele auf Steam. Mit dem Sprung auf Version 1.0 haben wir das Spiel auf PC und Xbox One getestet.

© Ghost Ship Games / Coffee Stain Publishing

Rock and Stone

Weltraum-Bergbau für Extremzwerge! In Deep Rock Galactic gehen bis zu vier Zwerge auf Ressourcensuche. Das Ziel ist der Planet Hoxxes IV, den man höflich als ungastliches Drecksloch beschreiben kann – aber immerhin gibt es wertvolle Rohstoffe abzubauen. Bis zu vier Spieler dürfen sich an dem kooperativen Abenteuer für PC und Xbox One beteiligen, um wertvolles Zeug zu sammeln, die eigene Ausrüstung zu verbessern, Bier zu trinken und das bärtige Äußere zu pflegen. Ja, die storybefreite Spielschleife aus Bergbau, Sammeln und Charakter-Aufrüstung klingt ziemlich simpel, ist aber überaus motivierend, wenn man mit Gleichgesinnten hunderte von Metern unter der Planetenoberfläche um das Überleben kämpft und Krabbelviecher zerlegt.

Sowohl der Teamplay-Aspekt durch die vier Klassen als auch die gemeinsame Erkundung der vollständig zerstörbaren Untergrundwelten führen oft dazu, dass man noch eine weitere Mission machen möchte, um den Charakterfortschritt voranzutreiben. Normale Missionen dauern zwischen 15 und 30 Minuten, je nach Höhlenkomplexität, Aufgabe und Sammelwahn.

Gefahr. Dunkelheit. Zwerge.

Bemerkenswert sind die unterirdischen Levels, die zufällig generiert werden und je nach Biom unterschiedliche Gegner oder Gefahren wie Sandstürme, sich auftuende Gletscherspalten und Dunkelheit bergen. Jedes Biom hat Aufbaueigenarten von engen schlauchförmigen Gängen bis hin zu ausladenden Bereichen, die mit ihren dynamischen Lichteffekten überraschend eindrucksvoll aussehen können. Die prozedurale Level-Generierung sieht man dem Spiel praktisch nicht an; in dem Bereich spielt Deep Rock Galactic ganz oben mit.

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Mit der Spitzhacke durch die Wand … © 4P/Screenshot


In den Höhlen findet man Erze, die mit der Spitzhacke abgebaut werden können. Nicht alle Vorkommen sind gut erreichbar, oft stellt man sich die Frage, wie man am besten zu den Mineralienquellen kommt, da vieles weit oben in den Arealen versteckt ist. Die vollen Taschen entleert ein Bergbauzwerg meist in den M.U.L.E.-Roboter, der brav hinterherstapft. Geht es irgendwo in der Höhle nicht weiter, hilft ein Blick auf den 3D-Scanner, der relevante Objekte hervorhebt und Hinweise gibt, wo man sich durchbuddeln könnte. Das Graben ist sehr einfach und unkompliziert, dabei die Orientierung zu behalten nicht immer. In über 25 Stunden blieb übrigens kein Zwerg irgendwo unrettbar hängen. Der Rohstoffabbau läuft immer nach dem gleichen Schema ab: Hier hätte man sich noch kreativere Methoden einfallen lassen können.

Überall sind Käfer

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Überall in der Dunkelheit können Feinde lauern. Die automatischen Geschütztürme bringen etwas Licht ins Dunkel, wenn die Leuchtfackeln ‚auf Cooldown‘ sind. © 4P/Screenshot


Im Verlauf der Bergbautour trifft man auf ebenso hässliche wie aggressive Kampfkäfer, Spinnen und Insekten, während sich der dynamische Soundtrack alle Mühe gibt, die anstürmenden Wellen spannungsfördernd zu untermalen. Die meisten Gegner sind nur in Massen gefährlich, aber die großen Vertreter sollte man nicht unterschätzen, zumal sich die Kreaturen an Wänden und Decken bewegen können. Besonders die großen Explosivkrabbler bleiben in Erinnerung, wenn sie einen gigantischen Krater hinterlassen. Fies sind auch die Fliegeviecher, die einen Zwerg entführen und von der Gruppe wegtragen können. Die meisten Kreaturen gibt es in mehreren Ausbaustufen, trotzdem hat man sich recht schnell an ihnen sattgesehen.

Die Nah- und Fernkampfgefechte sind rasant, verfügen über eine gute Schussmechanik und prima Trefferfeedback – sowohl optisch als auch akustisch. Noch mehr Leben und Nervenkitzel kommt ins Spiel, wenn man die Hauptmission abgeschlossen hat und die Zwerge zur Evakuierung zur Abholkapsel zurücklaufen müssen. Dabei tickt ein Countdown runter. Meist hat man fünf Minuten Zeit, um die Kapsel zu erreichen, was bei den weitläufigen Höhlen und den plötzlich auftauchenden Kreaturen schon Adrenalin freisetzen kann. Scheitert ein Einsatz, kehren die Zwerge angeschlagen und mit weniger Beute zurück.