Fazit
Meine schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden: Bei Death by Degrees ist der Name Programm. Es ist mir unbegreiflich, wie Namco eine so interessante Idee so schludrig verschwenden konnte. Ich vermute aber, dass es schlicht und ergreifend daran liegt, dass die Entwickler einfach zu viel wollten: heiße Prügel-Action, aufregende Schleich-Einlagen, clevere Puzzles. Und was ist dabei raus gekommen? Gute Kämpfe mit fürchterlicher Steuerung, aufgrund der Kameraperspektiven oftmals gar nicht erst in Fahrt kommende Schleichereien und auf Dauer einfach nur nervende Adventure-Elemente. Hätte sich das Traditions-Unternehmen nur auf einen Bereich konzentriert, der bei Nina nun wirklich sehr nahe liegt, hätte Death By Degrees ein würdiges Tekken Spin-Off werden können. So ist es leider nur ein halbgares Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Irgendwas, gekrönt von massenhaft Logiklücken – was sich Ninas Entführer z.B. dabei denken, sie in ein Zimmer mit weit offen stehendem Verandafenster »einzusperren«, ist nicht völlig klar, genauso wenig wie Feinde, denen man Beine oder Arme bricht, die aber kurz darauf aufstehen und weiterkämpfen, als hätten sie nur einen Mückenstich kassiert. Die Grundidee des Spiels ist super, das Drumherum mit Renderfilmen, ästhetisch wertvollen Kombos und vielerlei Schlagmöglichkeiten verführerisch – doch es tut mir wirklich in der Seele weh, dass das Endresultat gerade mal für beinharte Nina-Fans mit stabilen Zähnen geeignet ist.