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Dead Man’s Hand (Shooter) – Dead Man’s Hand

Das Shooter-Genre boomt zur Zeit gewaltig. Aber die meisten Entwickler beschränken sich bei der Szenarienwahl auf Kriegsschauplätze, Terroristenbastionen oder alienbevölkerte SciFi-Welten. Der Wilde Westen liegt dagegen eher brach. Das will Atari mit Dead Man‘s Hand für die Xbox nun ändern. Ob es sich aber auch wirklich lohnt, die virtuellen Colts mal wieder ordentlich rauchen zu lassen, verrät der Test!

© Human Head Studios / Atari

Jeder Schuss ein Querschläger

Leider ist das an sich recht handliche Gameplay jedoch ziemlich träge und das Zielsystem geradezu dubios: Da verirren sich astreine Kopfschüsse irgendwo in der Pampa, während weit abseits stehende Gegner plötzlich tot umfallen. Lukrative Trickschüsse wie durchlöcherte Hüte, abgefangene Wurfwaffen oder Kombo-Kills werden somit zur reinen Glückssache. Eure Widersacher sind hingegen ziemlich zielsicher, aber meist viel zu blöd, daraus Kapital zu schlagen. So kommt es schon einmal vor, dass sie blind an euch vorbeilaufen, hinter Pulverfässern Deckung suchen oder sich mit einem Molotow-Cocktail selbst in die Luft jagen. Irgendwie mangelt es den KI-Routinen jedenfalls an Dynamik und man hat den Eindruck, dass fast sämtliche Gegneraktionen gescriptet sind.

Lass knattern! – An manchen Stellen könnt ihr fest montierte Geschütze wie diese Gatling-Gun verwenden.

Überzeugende Zerstörungsorgie

Ganz im Gegensatz zur eingebauten Physik-Engine, welche die meist recht kompakten, aber abwechslungsreich und stimmungsvoll gestalteten Schauplätze regelrecht zum Leben erweckt. Da fliegen Dosen und Kisten durch die Gegend, gehen Fenster und Tische zu Bruch, stürzen mit gezielten Schüssen ganze Balkone und Stollen ein oder lösen explodierende Pulverfässer verheerende Kettenreaktionen aus, was euch sowohl Punkte als auch Energie für die individuellen Sekundärfunktionen eurer Ballermänner beschert. Darüber hinaus sind eure Gegner mit einem Ragdoll-Model ausgestattet und liefern sich hin und wieder auch Schießereien mit verfeindeten CPU-Akteuren. Leider sind die Charaktermodelle, Lichteffekte und Texturen aber eher mäßig.

Angriff aus sicherer Distanz: Der Karabiner hat als Sekundärfunktion ein praktisches Zielfernrohr.

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Durchwachsene Soundkulisse

Viel ärgerlicher sind allerdings die exzessiven Ladezeiten, die instabile Framerate und auch die Soundkulisse präsentiert sich durchwachsen. Die Sound-FX sind zwar gelungen, aber räumlich kaum zu orten, die englische Sprachausgabe wirkt fast parodistisch und die deutschen Untertitel lassen teils ganze Sätze verschwinden. Die musikalische Untermalung ist hingegen über jeden Zweifel erhaben und bietet perfektes Spaghetti-Western-Flair. Zudem verdienen das hübsch aufgemachte Handbuch und der vor jeder Mission änderbare Schwierigkeitsgrad eine Erwähnung. Selbst kleine Minigames wie ein durch Melonenbeschuss freispielbarer Cowboy-Schießstand sind im Spiel versteckt.

Vier Asse! – Mit einem guten Poker-Blatt frischt ihr vor Missionsbeginn eure Munitionsreserven auf.

Ist da wer?

Der eigentliche Umfang der leider völlig linearen Einzelspielerkampagne ist jedoch recht kurz geraten und die Präsentation stellenweise geradezu spartanisch. So besteht das Intro nur aus einer Folge von Standbildern und nach dem eigenen und oft unersichtlichen Ableben bzw. Erfüllen des Missionsziels bricht das Spiel einfach abrupt ab. Die nur über Systemlink und Xbox Live zugänglichen Mehrspielermodi sind hingegen ganz unterhaltsam. Neben gewöhnlichen Death- und Team-Deathmatches für bis zu acht menschliche Revolverhelden gibt es auch einen Beutemodus, wo ein Spieler von den restlichen Teilnehmern gejagt wird sowie einen Truppenmodus, wo alle Spieler gemeinsam eine Stellung gegen KI-Angreifer verteidigen müssen. Schade nur, dass fast nie jemand online ist, noch keinerlei Content-Download zur Verfügung steht und es keine Splitscreen-Alternative gibt.

Wer sucht, der findet: Durch bestimmte Aktionen kann man Bonusspiele wie diesen Cowboy-Schießstand freispielen.

  

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