Wobei „Druck“ in diesem Fall ein dehnbarer Begriff ist, da das Limit im Normalfall und vor allem in der Anfangsphase sehr großzügig ausgelegt ist. Schafft man es, diese Aufgaben zu meistern, wartet nicht nur ein allgemeiner Zeitbonus, sondern auch ein schneller Zuwachs auf dem Punktekonto. Das wiederum führt bei bestimmten Meilensteinen dazu, dass ein Tor zu einem neuen Gebiet geöffnet oder Abschnittsabschlussaufgaben bewältigt werden dürfen. Doch auch wenn man keine Lust auf Missionen hat, kann man sich einfach nur vergnügen, die Häuser und Straßenzüge einfärben und versuchen, über wilde Farb-/Hüpfkombos den Punktestand aufzustocken. Mit den clever eingebunden Jazz- und Funktracks, von denen man vor Beginn jedes Abschnitts den Favoriten auswählen kann, wird das Geschehen zusätzlich dynamisch, aber stets zurückhaltend angeheizt. Denn die Musik reagiert nicht nur mit kleinen Variationen, wenn man bestimmte Gegenstände einfärbt, sondern gewinnt insgesamt an Wucht, je farbiger man den Abschnitt füllt.
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Man kann auch mit mehreren Blobs die Stadt einfärben. Die kompetitiven Mehrspieler-Modi sind jedoch nur wenig mehr als eine nette Beilage. © 4P/Screenshot
Alte Probleme, neue Ansätze
Auch der Rätselanteil könnte unter dem Strich deutlich höher ausfallen, da der eher unten angesiedelte Schwierigkeitsgrad samt sanfter Lernkurve zwar ein gemütliches Durchspielen ermöglicht, aber erfahrene Spieler bis auf ganz wenige Ausnahmen unterfordern wird. Dennoch können Komplettierer sich lange mit dem Titel beschäftigen, um auch wirklich jeden auch noch so entfernten Baum einem Farbspritzer zu unterziehen oder sämtliche Missionen ausfindig zu machen und so im Gegenzug neue Artworks sowie weiteres Material freizuschalten. Und wer dann immer noch nicht genug hat, kann sich entweder im Freestyle-Modus alle bereits freigespielten Einzelspieler-Abschnitte vollkommen ohne Stress, Zeitlimit und Gegner zu Gemüte führen oder ein paar Freunde einladen und mit bis zu vier Spielern durch Chroma City blobben. Doch dies
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Als Mitglied des Farbuntergrunds nimmt man natürlich auch die unterdrückende Staatsgewalt ins Visier. © 4P/Screenshot
Abgesehen von den nur halbherzig in die HD-Ära transportierten Zwischensequenzen, die aber trotz geringer Auflösung meist einen enormen Witz versprühen, hat Blitworks bei der Portierung der Kulisse einen guten Job gemacht. Die Pop-Ups des Originals, die man in wenigen Situationen entdecken konnte, sind zwar nicht vollkommen ausradiert und auch die Kameraprobleme, die es auf Wii gab, sind immer noch bemerkbar. Doch dessen ungeachtet passt das Comic-Design perfekt zur Thematik wie der Pinsel in den Farbeimer. Die Animationen sind ebenso sehenswert wie die Partikeleffekte oder die Spuren, die der Blob in der Welt zurücklässt und damit die weiße Leinwand, die man zum Start jedes Levels vor sich hat, mit individuellen Farbspritzern versieht. Die beinahe hypnotische Wirkung, die das ungewöhnliche Jump&Run mit seinem Zusammenspiel aus Bild und Ton erschafft, ist zwar nicht mehr neu, aber immer noch beinahe so ungewöhnlich wie damals.
De Blob ist ein klasse Spiel, sehr durchdacht und hochmotivierend.
Leider schon damals auf PS3 durchgespielt.