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Days Gone (Action-Adventure) – Der zweite Versuch

Nach Horizon Zero Dawn bringt Sony Interactive Entertainment mit Days Gone den zweiten großen PlayStation-4-Exklusivtitel auf den PC – und zwar in den Epic Games Store und auf Steam für 49,99 Euro. Während die PC-Fassung von Aloys Abenteuer vor allem zu Beginn mit technischen Macken zu kämpfen hatte, ist die PC-Umsetzung von Days Gone schon eine Spur besser. Wie sich das Biker-Action-Adventure letztendlich schlägt, verrät unser Test.

© Bend Studio / Sony

Wilde Mischung

In Days Gone trifft Sons of Anarchy auf The Walking Dead – oder so ähnlich. Eine Pandemie hat den einen Großteil der Menschheit dahingerafft oder in so genannte „Freakers“ verwandelt, die schwer an Zombies erinnern. Diese wilden und stets hungrigen Kreaturen sind wesentlich schneller als die typischen Zombies und sie tauchen auch gerne in größeren Horden auf. Die spielbare Hauptfigur ist der Outlaw-Biker Deacon St. John, der zwei Jahre nach dem Pandemie-Ausbruch immer noch seiner verlorenen Frau Sarah nachtrauert und zusammen mit einem Kumpel durch das postapokalyptische Oregon fährt.

Days Gone im Schnelldurchlauf

In dieser offenen Welt erlebt man eine ungefähr 30 Stunden lange Geschichte. Man absolviert Story-Quests, wirft Blicke in die heile Vergangenheit, fährt mit seinem getreuen Spritschlucker-Motorrad durch die atmosphärische Gegend und schaltet haufenweise Freakers, andere Menschen oder mutierte Tiere aus. Auch wenn sich das Spiel in der Mitte mit einigen monotonen Aufgaben als Kopfgeldjäger etwas zu sehr in die Länge zieht, entschädigt dafür das fulminante letzte Drittel.

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Ein Freaker kommt selten allein … © 4P/Screenshot

Insgesamt ist Days Gone es zwar kein herausragendes, aber ein gut erzähltes, abwechslungsreiches und stimmungsvoll inszeniertes Abenteuer. Vor allem der Spielrhythmus ist gut gewählt, denn es gibt immer wieder Phasen der Entschleunigung in diesem martialischen Szenario mit seinen brutalen Nahkämpfen und brennenden Freaker-Nestern. Oftmals steht wohl überlegtes Vorgehen im Mittelpunkt steht, da Ausdauer, Ausrüstung und Ressourcen limitiert sind.

Es ist kein hektischer Shooter und keine Sammelorgie, sondern eine Mischung aus Erkundung, Horror, Stealth und Survival light in teilweise wunderschöner Landschaft. Selbst wenn keiner der Bereiche brilliert, die Tierwelt sowie die Jagd ernüchtert und einige Defizite bei der Computerintelligenz störend auffallen, gibt es abgesehen vom aufrüstbaren Bike auch andere böse Überraschungen und interessante Storywendungen. Obgleich die Atmosphäre sowie die Charakterzeichnungen nicht an die vielschichtigeren Figuren und Beziehungen aus The Last of Us herankommen, blitzen mehr Facetten als nur Rache in dem vermeintlich toughen Biker auf. Die Einschätzung des Spiels soll an dieser Stelle erstmal reichen. Den ausführlichen Test von Jörg findet ihr hier.

Mit allen Patches und Updates

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Im Herausforderungsmodus gilt es Szenarien auf Zeit zu schaffen, z.B. Horden zu eliminieren. © 4P/Screenshot

Days Gone erschien Ende April 2019 für PlayStation 4 und kämpfte vor allem im fortgeschrittenen Spielablauf mit technischen Schwächen, Grafikfehlern und sonstigen Bugs. Es wirkte so, als wäre das Spiel etwas zu früh veröffentlicht worden. Erst nach einigen Patches stellte sich Besserung ein. In den folgenden Monaten wurden noch kostenloses Update veröffentlicht und der Überlebensmodus, der Neues-Spiel-Plus-Modus, separate Herausforderungen und weitere Schwierigkeitsgrade eingebaut. Gerade der Überlebensmodus ist eine gute Ergänzung, da man sich stärkeren Gegnern stellen und zugleich auf die Schnellreise-Funktion und sämtliche Bildschirmanzeigen verzichten muss. Nur die „Überlebenssicht“ kann Interface-Elemente wie die Minikarte kurzzeitig aktivieren. Das letzte Update für die Konsolen-Fassung erschien im November 2019. Kostenpflichtige Erweiterungen bekam das Spiel nicht spendiert und für einen zweiten Teil sieht es übrigens nicht wirklich gut aus …