Adventure statt Rollenspiel
[GUI_PLAYER(ID=93417,width=475,text=Der Release-Trailer gibt einen Einblick in die düstere Welt des Schwarzen Auges.,align=left)]Anders als bisherige DSA-Titel wie Drakensang besitzt das Abenteuer keinerlei Rollenspiel-Anteile. Stattdessen wurde der Hamburger Entwickler Daedalic (Deponia, Harveys Neue Augen) beauftragt, ein klassisches Point-and-Klick-Adventure in der Fantasy-Welt zu erschaffen. Die komplett gezeichnete Kulisse erinnert mit ihren knorrigen Bäumen und hübsch verschnörkelten Details sofort an The Whispered World von Marco Hüllen. Die Ähnlichkeit kommt nicht von ungefähr: Hüllen und ein Teil des alten Teams waren auch diesmal beteiligt.
Das Spiel hält sich laut den Entwicklern zwar strikt an den DSA-Kanon, verlegt die Geschichte aber in einen unbekannteren Teil der Welt – damit auch Neulinge nicht überfordert werden. Das Vorhaben ist geglückt: Für die Hauptfigur Geron aus der Provinz ist der Schauplatz genau so neu wie für mich. Das Abenteuer webt behutsam immer neue Infos in die Geschichte ein. Außerdem macht es den Einstieg leicht, indem es sich nicht mit zu vielen Charakteren verzettelt, sondern sich auf Geron und seinen Auftrag konzentriert.
Schluss mit lustig

Das verschlafene Andergast ist der Startpunkt für seinen Trip. Es lässt sich am ehesten mit einem bayerischen Örtchen im Hochmittelalter vergleichen: Das Fußfolk lebt in einfachen Häuschen und am Straßenrand suhlen sich die Schweine. Als eine Krähenplage über Andergast hereinfällt, ist Schluss mit der ländlichen Idylle. Die von üblen Alpträumen geplagten Bewohner vermuten den Seher hinter der Katastrophe: Er wurde zwar vor vielen Jahren auf dem Scheiterhaufen verbrannt, sagte vorher aber jede Menge Unglücke vorher, welche allesamt eintraten. Zu allem Überfluss bezeichnete er kurz vor seinem Tod Geron als Unglücksbringer, weshalb er im Ort besonders kritisch beäugt wird.
Die lästige Krähenplage ist aber auch eine Chance für den Protagonisten: Als Lehrling eines Vogelfängers und Fallenstellers besitzt er die besten Chancen, gegen den Fluch anzugehen und sich als Retter seiner Heimat zu beweisen. Bei der Bekämpfung der Plage scheint die rätselhafte Fee Nuri eine wichtige Rolle zu spielen. Auf den ersten Blick sieht sie wie ein hübsches Mädchen aus, doch im Verhalten unterscheidet sie sich von den Menschen. Oft spricht sie in Rätseln, handelt impulsiv oder kindlich-naiv, was Geron auf der gefährlichen Reise oft in Schwierigkeiten bringt. In einer Höhle patscht sie z.B. trotz Verbot gedankenverloren auf einen fragilen Feen-Kristall und bringt dadurch die halbe Decke zum Einsturz. Da sie ihren eigenen Kopf besitzt, ist sie außerdem ein leichtes Opfer für die Fallen der finsteren Kreaturen, welche das Pärchen verfolgen.